Aus Barbados stammen viele hervorragende, würzige Rums – man denke nur an Foursquare oder Mount Gay. Grund genug einen Blick auf das barbadische Nationalgetränk und meinen persönlichen Lieblingsdrink zu werfen – den Corn N‘ Oil. Ein Drink der nur aus Rum, Falernum und optional einem Cocktailbitter und Limettensaft besteht. Sehr simpel und mit viel Spielraum für eigene Interpretationen. Ich habe den Corn N‘ Oil schon sehr häufig in Bars bestellt und jedes mal sehr eigene Varianten dieses Drinks erhalten.

Warum denn Mais und Öl?

Corn N‘ Oil bedeutet übersetzt soviel wie „Mais und Öl“. Ein merkwürdiger Name, da man weder Mais noch Öl in einem karibischen Drink erwartet. Der Name bezieht sich vielmehr auf seine optische Erscheinung. Mais–gelb und ölig, hier kommt man der Sache schon näher.

Der Corn N‘ Oil besteht aus einem hellen (gelben) Unterbau, garniert mit einem öligen (dunklen) Float. Die genaue Herkunft des Drinks ist unbekannt, auch wann er entstanden ist. Nur dass er aus Barbados stammt kann man heute sicher sagen. Und dass es ein vergleichsweise alter Drink ist. Im Jahr 1911 erwähnte ihn Mrs. H. Graham Yearwood in ihrem Cocktailbuch „West Indian and other Recipes“.

Der Corn N‘ Oil ist ein Drink der barbadischen Bevölkerung, im Speziellen der barbadischen Pflanzer. Von diesen stammt auch der Ausspruch „going to heaven without dying“ – in den Himmel kommen, ohne zu sterben.

In den USA wurde der Drink mit der Markteinführung von John D. Taylor´s Velvet Falernum, als Signature-Drink auf dem Etikett angepriesen, einer größeren Beliebtheit. Die Rezeptempfehlung lautet damals 3 Teile Falernum auf 1 Teil Rum. Eine sehr süße, aber aromatische Geschichte. Doch so trinkt heute vermutlich niemand mehr seinen Corn N‘ Oil.

Hendrik Tasting Geruch
Ich habe schon viele Rumsorten probiert, um den perfekten Corn N‘ Oil zuzubereiten.

Corn N‘ Oil Rezepte

Konzeptionell ähnelt der Corn N‘ Oil einem Ti Punch sehr stark und gehört damit zu den Rum Sours. Wie beim Ti Punch wird der Drink traditionell in einem Glas auf Eis gebaut. Auch gibt es kein Standardrezept, jeder mixt ihn sich nach eigenem Geschmack. Jedoch war früher wie bereits erwähnt der Anteil an Falernum deutlich höher als dies heutzutage der Fall ist. Dazu ein wenig Limette. Fertig ist der Drink.

Vor etwas 15 Jahren begann Murray Stenson aus dem Zig Zag Cafe in Seattle den Corn N‘ Oil wiederzubeleben. Er machte eine Variante mit dem Cruzan Black Strap Rum, einem dunklen und kräftigen Rum aus St. Croix (Virgin Islands) berühmt. Black Strap Melasse wird dreimal eingekocht und verfügt über einen geringeren Zuckergehalt. Dafür über ausgeprägte Melasse- und Lakritzaromen. Murray Stensons Version gilt heute als die Standardrezeptur für diesen Drink.

Corn N‘ Oil Rezept von Murray Stenson

Das ist wie gesagt das Klassiker-Rezept des Corn N‘ Oil.

Ich gehe da einen anderen Weg. Ich bevorzuge den Mount Gay Black Barrel*. Ein vielschichtiger Rum, dessen Lagerung in stark ausgebrannten ehemaligen Bourbon-Fässern erfolgt. Das sorgt für angenehm Röstaromen, dazu Noten von Vanille, Karamell und leichtem Rauch. Und zusätzlich ein Barbados-Rum, das passt also wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge.

Außerdem nutze ich einen zweiten Rum als Float. Hier haben sich Goslings Black Seal* (diesen findet man in den meisten Bars) oder aber auch Kraken Black Spiced Rum* bisher als sehr gut erwiesen.

Meinen Falernum stelle ich selbst her (unser Rezept findet ihr hier). Dieser ist deutlich weniger süß, dafür doch würziger und vorallem limettiger als der John D. Taylor´s Velvet Falernum. Wer seinen Falernum fertig kaufen möchte, dem empfehle ich den Old Judge Falernum*, welchen ich aufgrund seiner würzigen und zimtigen Note sehr mag. Der Heinrich von Have Amber Falernum ist ebenfalls eine gute Wahl und sehr gut balanciert. Ich persönlich verzichte auf einen Bitter, gebe dafür sehr gern 1 Barlöffel Demerarazucker hinzu.

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Old Judge Spirits Special Reserve Falernum Rum Likör (1 x 0.5 l)
John D. Taylor's Velvet Falernum Rumlikör aus Barbados (1 x 0.7 l)
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Unser Corn N‘ Oil Rezept

Alle Zutaten in ein gekühltes Glas auf Eis geben und rühren. Cheers!

Während meiner Recherche sind mir sehr viele verschiedene Rumsorten in diesem Drink begegnet. Das allein zeigt schon die Möglichkeit, individuellen Einfluss auf diesen Drink zu nehmen. Etwas experimentieren lohnt sich hier also. Simon Difford empfiehlt für den Corn N‘ Oil zum Beispiel die Kombination aus Havanna und Black Strap.

Diffords Corn N‘ Oil Rezept

Das ist das Corn N‘ Oil Rezept des renommierten Difford’s Guide:

  • 45 ml Havanna 7
  • 15 ml Black Strap Rum (z.B. Kraken o. Goslings) als Float
  • 15 ml Falernum
  • 2 Dash Aromatic Bitters

Weiterhin sind mir bereits Appleton 12, Old Pascas, Zacapa 23, Doorlys XO* / Doorlys 5* (vor allem den XO kann ich sehr empfehlen), Plantation Barbados und auch Goslings Black Seal als Hauptzutat begegnet.

Immer populärer werden auch Varianten mit zusätzlichen Aromen, etwa einem Popcorn-infused Corn N‘ Oil oder mit geschmolzenen Kokosöl. Fraglos ein spannender Drink, dem jeder versierte Bartender seinen eigenen Stempel aufdrücken kann.

Was ist euer Lieblingsrezept des Corn N‘ Oil? Schreibt es uns gerne in die Kommentare!

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Letzte Aktualisierung am 27.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API