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Reisetbauer Kirsche im Test – So geht Kirschbrand!

Hans Reisetbauer ist einer der besten Brenner der Welt. Diesmal testen wir seinen Kirschbrand, auch…
Hans Reisetbauer Kirsche

Keine Kompromisse. Das wird häufig erzählt, aber nur selten gelebt. Bei Hans Reisetbauer ist es aber definitiv der Fall. Davon konnten wir uns im Sommer 2021 selbst überzeugten, als uns Hans fast einen Tag lang über seine Felder, durch seine Destillerie bis in die Tiefen seines Kellers führte, wo eine Vielzahl flüssiger Schätze in Fässern lagern. Mehr über unsere Eindrücke aus Axberg in Österreich lest ihr in unserem Porträt über Hans Reisetbauer „Der Dauerbrenner“.

Ein Magic Moment der damaligen Stippvisite war die Geburt eines neues Kirschbrandes, der bei unserer Tour durch die Hallen gerade frisch destilliert wurde. Wir hatten damals die Gelegenheit, eine Probe mit 84 Volumenprozent verkosten zu dürfen. Selbst in dieser Stärke war der Brand problemlos trinkbar. Ich hätte ihn am liebsten direkt so abgefüllt und mitgenommen. Auch Hans zog beim ersten Verkosten erfreut die Mundwinkel nach oben, dann sagte er: Wahnsinn. Aber der Brand müsse noch etwas ruhen. Monate, vielleicht Jahre, jedenfalls solange bis er perfekt ist. Wie gesagt, keine Kompromisse.

Wir warteten geduldig. Und ein Jahr später ist es soweit: Im Sommer 2022 ist der Kirschbrand endlich fertig und abgefüllt. Das schwarze Etikett ist wie immer schlicht. „Kirsche“ steht darauf, „Prunus avium“ darunter. Es ist die gemeine Vogelkirsche, auch als Herzkirsche oder Knorpelkirsche bekannt. Sie stammen überwiegend von eigenen Bäumen, einige kauft Hans jedoch von ausgewählten Partnern hinzu. Die Erntezeit der Kirsche ist im Juli.

Lest hier unseren Test der Reisetbauer Kirsche.

Herstellung des Kirschbrandes

Nach der Ernte werden die dunkelroten Süßkirschen zunächst gereinigt, dann teilweise entsteint (einige Kerne bleiben, so entsteht eine angenehme Nussigkeit, so wird es etwa auch beim Vestal Kirsch gemacht), zerkleinert und für fast zwei Wochen bei 19 Grad Celsius eingemaischt. Nach zwei Brennvorgängen wird der Mittellauf aus dem Brand extrahiert.

  • Hans Reisetbauer Kirsche Axberg Oberösterreich
  • Hans Reisetbauer Kirsche 41,5%
  • Hans Reisetbauer Kirsche Deckel

Dieser Mittellauf – auch Herz genannt – ruht dann wie eingangs erwähnt einige Zeit, damit etwaige Kanten feingeschliffen werden, um das Aroma zu glätten. In dieser Zeit harmonisiert sich der Brand. Am Ende wird das Destillat mit Irx Wasser auf Trinkstärke verdünnt.

Da Süßkirschen im Gegensatz zu Beeren oder Zitrusfrüchten sehr viel Zucker enthalten, benötigt Hans nur 10,5 Kilogramm für einen Liter Reisetbauer Kirsche. Zum Vergleich: Für einen Liter Vogelbeere-Brand benötigt Hans 35 Kilogramm Früchte.

Tasting Reisetbauer Kirsche

Im Glas verströmt die Reisetbauer Kirsche einen intensiven Kirschengeruch. Aber auf die betörende Art, nicht nach dem Chemiebaukasten der Haribo-Tüte. Dazwischen nimmt man subtil Mandelnoten, die von den Kernen stammen und auch zarte grasige Aromen wahr. Das macht Lust auf mehr.

Reisetbauer Kirschbrand (1 x 0.35 l)
  • Von heller, laktischer Aromatik, dezente floral-süßliche Noten, dahinter zartes Marzipan, zeigt süßlich kirschige...
  • ideal zum Verschenken oder selbst Genießen

Am Gaumen dominieren satte Kirsche und zarte Marzipannoten. Dadurch ist der Reisetbauer-Obstler komplexer als viele klassische Kirschbrände, die einen einfach 100 Prozent Kirsche in your face ballern. Nicht falsch verstehen: Die pure Essenz einer Frucht einzufangen kann genauso spannend sein. Doch das filigrane Spiel dieses Kirschbrandes, mit feinen süßlichen Noten von Mandeln und Kakao im Verbund mit dem wunderschönen öligen Mundgefühl, macht einfach Spaß.

Pur bei Raumtemperatur ist die Reisetbauer Kirsche auf jeden Fall ein Genuss. Wenn ihr wissen wollt, wie ihr einen solchen Obstbrand seriös in einem Cocktail verarztet, hätten wir hier eine feine Leseempfehlung für dich: Kirschbrand: 5 Drinks, die du damit mixen solltest oder alles rund um den Professor Langnickel, der perfekten Symbiose aus Kirsche und Sherry.

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Last modified: 28. Dezember 2022
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