Wenn du denkst, dass Amaretto nur für Omas ist, die ihren Nachmittags-Kaffee aufpeppen wollen, dann denk nochmal nach. Denn Amaretto-Cocktails haben in letzter Zeit eine Renaissance erlebt. Das liegt auch und vor allem an Marken wie Adriatico, welche die Kategorie wieder etwas mehr in den Mittelpunkt rücken. Denn seien wir ehrlich: Amaretto haben selbst viele Bar-Kenner und Cocktail-Liebhaber maximal als Zutat für den Morgenthaler Sour auf den Schirm. Dabei hat die Spirituose, die aus Mandeln hergestellt wird, das Potenzial, die Geschmacksknospen zu überraschen und uns auf eine süße Reise mitzunehmen.

Amaretto-Twists in Hamburg

Ich habe mich in letzter Zeit intensiver mit Amaretto-Cocktails beschäftigt. Neun Rezepte hab ich euch in diesem Beitrag vorgestellt. Doch als ich hörte, dass Vito Nicotra (Truffle Pig Bar in Berlin) eine Gastschicht im Hamburger Liquid Garden absolviert und diese ganz im Zeichen von Adriatico stand – nun, wer würde nicht für einen Abend voller Amaretto-Cocktails zu einer Bar eilen? Eben.

Die Bar war an diesem Dienstagabend angenehm voll, aber nicht überfüllt, und die Stimmung war genau richtig für einen entspannten Abend. Zur Wahl standen vier Cocktails:

  • Amaretto Sour (na klar)
  • White Ferrari (besteht aus Adriatico White, weißem Rum, Granny Smith, Limette und Schaum)
  • Palo Maldini (Amaretto, Palo Santo, Grapefruit, Verjus, Soda)
  • Genco (Amaretto, Olive Oil washed Rye Whiskey, Dry Sherry, Amaro)

Ich setzte mich an die Bar und bestellte meinen ersten Amaretto-Cocktail, den White Ferrari. Der holte mich direkt ab, die Frische des Granny Smith harmonierte wunderbar mit der cremigen Textur des weißen Amaretto. Dieser wird mit Mandelmilch verdünnt. Auf der Zunge zeigte sich ein Hauch von Säure und ein angenehmes Mandelaroma.

Amaretto: Vielseitiger als man denkt

Der zweite Cocktail war der Genco. Ein Old-Fashioned-Style, der mich nicht vollends begeistert hat. Er war interessant, aber irgendwie wirkte die Kombination aus Olive, Rye (obwohl ich Rye liebe) und Amaretto nicht so harmonisch. Der Palo Maldini war wunderbar süffig, der Amaretto Sour ein Klassiker.

Es war ein Abend, der mir wieder einmal zeigte, dass gute Spirituosen in den Händen von erfahrenen, kreativen Bartendern immer wieder neu interpretiert werden. Und dass man Amaretto in eine Vielzahl von Cocktails integrieren kann.

Was ist euer Lieblings-Amaretto-Cocktail?

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