Der Mai Tai ist wahrscheinlich der berühmteste Rum-Drink neben der Daiquiri. Ein fantastischer Cocktail, der aber leider in den meisten Bars zu einem unattraktiven Saftgepansche verkommen ist. Dazu ist er ein Drink, um den ein großer Streit entbrannte, der am Ende sogar vor einem Gericht endete. Der Streit zwischen Victor „Trader Vic“ Bergeron und Ernest Raymond Beaumont Gantt alias Don the Beachcomber. Beides Tiki-Größen aus den USA. Der Mai Tai sorgt aber auch heute noch für Diskussionen, wenn es um die Wahl des richtigen Rum geht, denn den originalen Rum gibt es schon lange nicht mehr auf dem Markt. Auch wir haben schon einige Rums und Agricoles in diesem Drink verarbeitet. Aber es gibt immer jemanden der sich Themen noch intensiver widmet.

Deswegen gibt es auf unserem Blog eine Premiere: Wir haben die beiden Rum- und Mai-Tai-Enthusiasten Adrian Wahl und Tobias Ratz eingeladen, einen persönlichen Kommentar für diesen Beitrag zu verfassen. Denn wir kennen niemanden, der sich so intensiv mit dem Thema Mai Tai und den Einflüssen durch verschiedene Rums beschäftigt hat.

Geschichte des Mai Tai

Die Geschichte des Mai Tai wurde bereits massenhaft erzählt, deswegen fassen wir uns kurz: 1944 will Trader Vic diesen Drink erfunden haben. Der Drink sollte ein einfacher Drink werden, deswegen griff er zu einem 17 Jahre alten Wray & Nephew aus Jamaika, einer frischen Limette, etwas holländischen Curacao, einem Schuss Kandiszucker und einem Tropfen Orgeat, wie er in der 1972 erschienenen Neuauflage seines Buches „Trader Vic’s Bartender Book“ schrieb. Diesen Drink soll er seinen hawaiianischen Freunden Ham und Carrie Guild serviert haben. Und weil Carrie sagte: „Mai Tai roa ae!“ Was soviel wie „Nicht von dieser Welt“ im Tahitianischen bedeutet, kam so der Name zustande.

Ob die Geschichte so stimmt oder nicht sei einmal dahin gestellt. Es folgte Jahre später ein erbitterter Streit zwischen Victor Bergeron und Ernest Raymond Beaumont Gantt, der dann sogar in einem Rechtsstreit gipfelte. Gantt habe nach seiner Vorstellung bereits vor Bergeron einen Drink kreiert (Q.B. Cooler), der aromatisch sehr ähnlich gewesen sein soll und diesen habe Bergeron nachgebaut. Jedoch mit anderen Zutaten. In seinem Buch „Beachbum Berry’s Sippin‘ Safari“ schreibt eine Tikigröße der Neuzeit – Jeff Berry – „geschmacklich weist dieses Rezept eine erstaunliche Ähnlichkeit mit Vic’s Mai Tai auf. Noch erstaunlicher ist jedoch, das Vic den Q.B.-Geschmack mit ganz anderen Zutaten erzielte. Außer Limetten und Rum haben beide Drinks nichts miteinander gemeinsam.“

Wer sich über die Geschichte und die Ungereimtheiten zu diesem Cocktail noch deutlich mehr belesen möchte, dem sei der Artikel von Armin Zimmermann (Bar Vademecum) sehr ans Herz gelegt.

Der Rum im Original

Kommen wir zu den einzelnen Zutaten und starten mit der Wichtigsten: dem Rum, denn darum soll es in diesem Beitrag zum Mai Tai primär gehen.

Der erste Mai Tai soll laut Bergeron mit einem 17-jährigen Wray & Nephew gemixt worden sein. Wray & Nephew kennt man ja durch ihren berühmten kurz gelagerten Overproof. Richtig alte Rums gibt es aber aus dieser Brennerei schon lange nicht mehr.

Doch was war das für ein Rum?

Schwer zu beantworten, denn es haben nicht viele Flaschen aus dieser Zeit überlebt. Und lange tappte man auch komplett im Dunkeln. Dann wollte Appleton 1998 auch noch ein paar Flaschen davon bei einer Inventur gefunden haben, als Joy Spence die neue Masterblenderin bei Appleton/Wray & Nephew wurde. Dieser Rum sei extra für Trader Vic hergestellt wurden. Dabei handelte es sich um einen fast schwarzen Highester Rum mit 77,2%. Eine Flasche davon ging dann 2010 nach Belfast ins Merchant Hotel. Dort konnte man dann einen Mai Tai mit den originalen Zutaten für 750 Euro erstehen. Schnell waren sich viele Experten einig das es sich um genau diesen Rum gehandelt haben muss.

Trader Vic schrieb jedoch in seinem Buch von einem „ordentlich goldenen Rum“. Nicht von einem pechschwarzen Rum. Das passt also so gar nicht zu den Beschreibungen von Bergeron. Auch halte ich es für unwahrscheinlich, dass ein Rum mit einer solch hohen ABV diesen Drink in der breiten Masse so erfolgreich gemacht hätte. Und auch rein finanziell wäre der Einsatz dieses Rums sicher nicht sinvoll gewesen. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen das ein solch alter Rum, der auf einer Pot Still destilliert wurde, und so viele Prozente hatte auch zu dieser Zeit günstig gewesen wäre. Allein schon der Angel’s Share war ja auch zu dieser Zeit kein anderer. Natürlich kann es auch dieser Rum gewesen, aber es spricht nicht vieles dafür.

Barrel-aged-thoughts brachte dann in seinem Beitrag zum Wray & Nephew 17 – auch meiner Meinung nach -Licht ins Dunkel und hat einen Rum getestet, bei dem man davon ausgehen kann, dass es sich um den damals eingesetzten Rum handelt. Dieser hat eine ABV von 43% und passt sowohl aromatisch als auch farblich erheblich besser zu den Beschreibungen. Es handelt sich um einen reinen Pot Still Rum, denn zu dieser Zeit befanden sich auf Jamaika ausschließlich Pot Stills. Aromatisch hatte die Zeit dem geöffneten Rum jedoch leider schon ziemlich zugesetzt und so konnte man die ursprünglichen Aromen im Geschmack nur noch erahnen. Der Geruch soll die Zeit besser überdauert haben.

Es soll sich um einen schweren, holzigen und trotzdem auch fruchtigen Rum handeln. Die Früchte sollen eher in Form von Trauben und Rosinen zu finden sein und nicht wie heute typisch in Form von Ananas oder Banane. Auch soll er ziemlich würzig und etwas nussig sein. Er beschreibt die Assoziationen irgendwo zwischen Jamaika und melassebasierten Guadeloupe Rums wie z.B. von Gardel. Um einen Highester-Vertreter scheint es sich also keineswegs zu handeln. Auch klingt das für mich nicht unbedingt nach einer Reifung in einem ehemaligen Bourbon-Fass, sondern eher nach einem Sherry oder Portweinfass. Das wäre natürlich auch möglich, da sich die USA als Bourbon-Nation zur Zeit der Destillation des Rums (Mitte der 20er Jahre) in der Prohibition befand und es dadurch sicher schwierig bis unmöglich war an eine große Anzahl an Bourbon-Fässern zu gelangen. Florian spricht von einem verlorenen Stil, den es heute nicht mehr gibt.

Erst kürzlich postete der Bottle Shop in Heilbronn einige Bilder von ihrem Besuch bei Luca Gargano. Unter anderem von eben jenen Wray & Nephew 17. Da haben wir natürlich sofort nachgefragt. Auch da war die Beschreibung: “ Geschmacklich ganz geil. Wenig Funk, viel Holz und intensiv.“

Schon zu Zeiten von Bergeron wurde der gesamte Stock vom 17 Jahre alten Rum aufgebraucht, weshalb auch er nach ein paar Jahren auf einen 15 jährigen W&N umschwenken musste. Später sogar auf einen Mix aus noch jüngeren Rum und Grand Arome Rhum aus Martinique. Wenn man die Beschreibungen des Rums liest, weiß man auch, warum dann auch auf die melassebasierten Grand Arome Rums zurückgegriffen wurde. Danach begann für alle die große Suche nach dem perfekten Ersatz.

Mein Rezept

Zum originalen Rezept werden sich unsere Gastautoren noch äußern, deswegen gibt es an dieser Stelle mein bevorzugtes Rezept.

Zutaten

  • 60 ml jamaikanischer Rum
  • 30 ml Limette
  • 15 ml Triple Sec
  • 5 – 10 ml Zuckersirup (optional)
  • 5 – 10 ml Orgeat
  • Deko: Minze und ausgepresste Limettenhälfte

Zubereitung

  1. Alle Zutaten zusammen im Shaker kräftig auf Crushed Ice shaken.
  2. Mit dem Eis in einen Tumbler gießen.
  3. Mit Crushed Ice toppen.
  4. Mit Minze-Zweig und Limettenhälfte garnieren.

Im Mai Tai gibt es also drei Stellschrauben. Die wichtigste ist der Rum. Dann folgt für mich das Orgeat und dann der Triple Sec. Ein perfekter Mai Tai funktioniert aber nur mit der richtigen Gewichtung aller drei Variablen. Deswegen gehen wir jetzt auf die einzelnen Zutaten ein. Das ihr unbedingt frische Limetten verwenden solltet müssen wir wahrscheinlich nicht extra erwähnen.

Auf der Grundlage von diesem Template gibt es natürlich auch eine Reihe von großartigen Riffs, die wir bereits vor einiger Zeit in diesem Beitrag zusammengetragen haben.

Rum

In einigen Bars wandern Rums aus aller Herren Länder in einen Mai Tai. Auch ich habe den Drink schon mit sehr vielen verschiedenen Rums aus verschiedenen Destination gemixt, am besten gelingt es aber meiner Meinung nach mit Rums aus Jamaika. Für meinen persönlichen Geschmack nicht unbedingt mit den Highester-Varianten. Einer meiner absoluten Favoriten ist der Mai Tai mit einem 1994er New Yarmouth. Das ist zwar kein Pot Still Rum, dafür hat er sehr viele Jahre tropische Sonne abbekommen, was ihn zu einem sehr würzigen, holzigen und intensiven Rum gemacht hat. Leider ist der Rum teuer und auch schlecht verfügbar.

Gute Erfahrungen habe ich aber auch mit dem Hampden Estate Pure Single Rum 8y Batch 2 in Trinkstäke gemacht. Auch dieser ist tropisch gereift, würzig, hat nicht wahnsinnig viele Ester und bringt schon Holzaromen mit.

Zuletzt hat mir auch der Hampden Great House 2022 oder der von Tara Spirits veröffentlichte Long Pond 2001 LPS 21 Years Old Jamaican Rum hervorragend im Mai Tai gefallen, leider sind diese Abfüllungen aber bereits ausverkauft und sind nur noch auf dem Zweitmarkt erhältlich.

Eine sehr eingängige Version, die man auch ungeübten Trinkern hinstellen kann, war die Version mit dem Mhoba American Oak aged Rum. Dieser Rum hat einen geringen Esteranteil, dafür eine schöne Würze und passende Holzaromen. Eine ebenso gute Wahl für Einsteiger ist der Bellamy’s Reserve Rum Jamaica Pot Still 43% von Perola. Der Rum hat alles, was man von Jamaika erwartet, ohne zu anstrengend zu sein.

Im Le Lion setzt man beispielsweise auf den The Lovers La Forza VIII Rum. Ein Rumblend aus verschiedenen Destinationen. Auch dieser ist eingängig und eher ein entspannter Rum mit einem für mich deutlichen Guyana- und Jamaikaanteil. Macht keinen Granaten Mai Tai, dürfte aber sicherlich den meisten Menschen gut schmecken. Und finanziell ist der Rum auch attraktiv.

Etwas unspektakulär empfinde ich den Einsatz von Klassikern wie dem Appleton 12 oder jünger. Wobei das mein subjektiver Geschmack ist und die Appleton in der Masse bestimmt sehr gut in diesem Drink ankommen. Ich finde sie halt etwas lahm. Wir haben wirklich viele Rums im Mai Tai gekostet. Irgendwann sagte mal ein guter Freund zu mir: „Wir brauchen einen neuen Barkeeper“ als ich sagte: „Den müssen wir mal im Mai Tai probieren“. Aber nur ein geiler Rum macht auch einen geilen Mai Tai!

Auch haben mich bisher die Variationen mit ungelagerten Agricole nicht vom Hocker gehauen. Klar, sie sind leichter und frischer, passen meiner Meinung nach aber nicht unbedingt zu meinen Erwartungen. Für den entspannten Genießer, der nicht unbedingt Ester braucht, kann das aber durchaus etwas sein.

Wie es mit den gelagerten Grand Arome Rhums aussieht kann ich nicht beurteilen, da ich bisher noch keinen Mai Tai damit gekostet habe. Aber sowohl Bergeron als auch Don Beach beschrieben die gelagerten melassebasierten Rhum als schwere Rums mit einem jamaikaähnlichen Profil.

Und wer mal etwas ganz gewagtes Probieren möchte, kann auch mal eine Splitbase im Verhältnis 2:1 aus einem alten Jamaikaner (z.B. New Yarmouth 1994, EMB 95 oder Appleton 21) und Ming River Baijiu ausprobieren. Klingt erstmal komisch, funktioniert aber super. Der Baijiu steuert nochmal eine ganze Menge Funk dazu.

Vor einigen Tagen hat Appleton einen 17-jährigen limitierten Rum mit der Zusatzbezeichung „Legend“ auf den Markt gebracht, der dem originalen Rum nachempfunden sein soll. Dabei handelt es sich um einen reinen Potstill Rum der aus 20 Fässern geblendet wurde und mit 49% in die Flaschen gekommen ist. 1500 Flaschen haben den Markt erreicht. Ein Preis ist mir jedoch noch nicht bekannt. Viele Flaschen werden Deutschland sicher nicht erreichen und die wenigen werden wohl sofort ausverkauft sein. Aromatisch beschreibt Appleton den Rum wie folgt: „Reichhaltiger, vollmundiger Rum offebart rauchige Orangen-Kopfnoten, karamellisierte Birne und Banane, warme nussige Eichen- und blumige Kräuternoten runden seine Komplexität ab und schließen mit einem langen Abgang.

Orgeat

Beim Orgeat ist es entscheidend auch tatsächlich ein Orgeat zu verwenden und nicht einfach nur auf einen Mandelsirup zu setzen, da ein gutes Orgeat aromatisch komplexer ist und nicht so eine übertriebene Marzipannote hat. Das Orgeat vom französischen Hersteller Meneau hat sich bei mir zu Hause fest etabliert, die üblichen Mandelsirup Platzhirsche, die ebenso aus Frankreich stammen, flogen dafür aus dem Regal. In der Facebookgruppe Cocktails und Barkultur finden sich über die Suche auch sehr gute Rezepte für selbst hergestelltes Orgeat.

Triple Sec

Das Triple Sec spielt in meinen Augen die kleinste Rolle, trotzdem sollte man unbedingt ein gutes Produkt verwenden. Ich bevorzuge die Triple Sec mit einem Cognacanteil. State of the Art ist mittlerweile der Pierre Ferrand Triple Sec* geworden, ich finde aber das auch der Grand Marnier oder Cointreau eine sehr gute Figur in dem Cocktail macht. Wenn ihr schon Triple Sec zu Hause habt, kauft euch nicht extra einen Neuen, sondern probiert es ruhig erstmal damit. Trader Vic setzte im übrigen zunächst auf DeKuyper Curacao und später auf Bols. Diese gibt es auch heute noch und sind für einen sehr guten Preis erhältlich.

Das war‘s an dieser Stelle erstmal von uns, denn nun lassen wir, wie bereits angekündigt, die Mai-Tai-Profis Tobias und Adrian mit ihrem Kommentar zu Wort kommen. Viel Spaß beim Lesen und Nachmixen!

Mai Tai à la Adrian Wahl (NH43) & Tobias Ratz (SaibotZtar)

Die Basis eines jeden richtigen Mai Tais sollte natürlich das Rezept von Trader Vic aus 1944 sein.

Rezept

  • 2 ounces of 17-year old J. Wray & Nephew Rum over shaved ice.
  • 1/2 ounce Holland DeKuyper Orange Curacao.
  • 1/4 ounce Trader Vic’s Rock Candy Syrup.
  • 1/2 ounce French Garnier Orgeat Syrup.
  • Add juice from one fresh lime.

(Quelle: https://cocktailwonk.com/2021/09/gatekeeping-the-mai-tai.html)

Viele modernere Interpretationen nutzen für den Rum einen Blend aus 3 cl gereiften Rum aus Jamaika & 3 cl gereiften Rhum Agricole. Dies beruht auf der Tatsache, dass Trader Vic relativ schnell jeglichen Stock aus Wray & Nephew 17 Years Old & Wray & Nephew 15 Years Old aufgebraucht hat und dann über die Jahre versucht hat den Geschmack zu rekonstruieren. Für uns ist aber die Basis volle 6 cl gereifter Rum aus Jamaika, da es so im Original gemacht wurde.

Das Rezept habe wir leicht angepasst und nutzen zur besseren Vergleichbarkeit der einzelnen Rums immer exakt das gleiche Rezept mit den gleichen Zutaten (lediglich die Qualität der Limetten kann variieren).

Unser Mai Tai Rezept

  • 2,25 cl Lime Juice
  • 1,5 cl Meneau Orgeat
  • 1,5 cl Pierre Ferrand Triple Sec Dry Curaçao
  • 6 cl Aged Jamaican Rum

Wir verzichten auf den Rock Candy Syrup (Zuckersirup im Verhältnis 2:1) und nutzen volle 1,5 cl Orgeat.

Equipment

Wir machen Mai Tais mit folgendem Equipment:

Zutaten

  • Limetten: Frisch kaufen beim Markt / Großmarkt / Supermarkt
  • Minze: Frisch kaufen beim Markt / Großmarkt / Supermarkt oder selbst anbauen
  • Orgeat: Meneau Orgeat
  • Dry Curacao: Pierre Ferrand Triple Sec Dry Curacao*
  • Crushed Ice: Frisch kaufen und darauf achten, dass das Crushed Ice nicht zu sehr zerbrochen ist, da der Drink sonst unnötig verwässert
  • Strohhalme: https://surfsidesips.com/ hat eine tolle Auswahl an wiederverwertbaren Strohhalmen.

Zubereitung

  • Shaker & Mai Tai Glass oder DoF (Double Old Fashioned) Glass einfrieren => um die maximale Kälte für den Drink zu bekommen & um zu starke Verwässerung zu vermeiden
  • 2,25 cl Limette pressen und in den Shaker geben,Hälfte der ausgepressten Limette behalten (braucht man für die Deko)
  • 1,5 cl Orgeat dazugeben
  • 1,5 cl Dry Curacao hinzugeben
  • 6 cl Aged Jamaican Rum hinzugeben
  • 3-4 Schaufeln Crushed Ice hinzufügen
  • 10 Sekunden hart shaken
  • dirty dump (also alles ohne Strainer inklusive Eis ins Glas geben)
  • ausgepresste Limettenhälfte umdrehen und ein paar Minzzweige als Deko hinzufügen (sie suggerieren eine Insel mit Palmen & die Minze ist wichtig für das Geschmackserlebnis)
  • mit Strohhalm servieren

Adrians Mai Tai Skala

Adrian bewertet seit mehreren Jahren seine Mai Tais immer auf der Skala 1-5 und fotografiert sie auch immer (wenn möglich im gleichen Motiv bei ihm in der Küche). Aktuell hat er 431 verschiedene Rums, oder Rum Blends im Mai Tai verkostet und bewertet.

Die Mai Tais veröffentlicht Adrian nach und nach auf Instagram unter https://www.instagram.com/missionmaitai  (dort finden sich auch Highlight Compilations sortiert nach der Bewertung)

Die Kreation von Tobias finden sich ebenfalls auf Instagram unter https://www.instagram.com/saibotztar  

Der Einsteiger Mai Tai

Adrians Mai-Tai-Reise hat damals vor fast 10 Jahren mit dem Appleton Signature Blend begonnen. Für Tobi ist es sogar noch etwas länger her und bei ihm war es damals eher der Myers Rum und auch die schwarzen Captain Morgan.

Für uns ist der Appleton Signature Blend auch heute noch eine gute Alternative, um Leute an den Geschmack von Mai Tais zu gewöhnen. Das Profil ist aber eher untypisch und fast schon langweilig für Jamaika. Dennoch kann man durchaus mit Appleton Signature Blend / Appleton 8 Years* oder Appleton 12 Years* starten, um einen vernünftigen Einstieg in die Welt der Mai Tais zu finden.

Tatsächlich empfiehlt Adrian seinen Freunden aber bereits als Start den Hampden Estate 8 Years Pure Single Jamaican Rum 46% Batch 2*, der allerdings bereits bei 60 Euro liegt und somit sicherlich in einem Blog nicht in der Kategorie Einsteiger Mai Tai aufgeführt werden sollte.

Der ABV bei den meisten der aufgeführten Rums liegt eher im Bereich 40%, aber es sind auch einige Ausreißer mit 57% dabei, die auch für Anfänger gut trinkbar sind.

Hier eine Liste von Rums, die sich eignen als Einsteiger (in der Mai Tai Skala sind die meisten eine 2/5) und auch alle sind verfügbar:

  • Hampden Estate 2016 The Younger LROK 47% (verfügbar bei Amazon*)
  • Plantation Xaymaca 43% (verfügbar bei Amazon*)
  • Bruns Jamaica Rum 42%
  • Appleton Signature Blend 40% (verfügbar bei Amazon*)
  • Appleton 8 Years 43% (verfügbar bei Amazon*)
  • Appleton 12 Years Rare Casks 43% (verfügbar bei Amazon*)
  • Compagnie Des Indes Jamaica Rum 5 Years Navy Strength 57% (verfügbar bei Amazon*)
  • Smith & Cross 57% (verfügbar bei Amazon*)
  • Navy Island Navy Strength Jamaica Rum 57% (verfügbar bei Amazon*)
  • Rum Artesanal Rum of Jamaica 40% (verfügbar bei Amazon*)
  • Worthy Park 109 (verfügbar bei Amazon*)
  • Bellamy’s Reserve Rum Jamaica Pot Still 43% (verfügbar bei Amazon*)

Der Fortgeschrittenen Mai Tai

Hier sollte es schon etwas kräftiger werden. Sowohl vom Profil des Rums, also auch vom ABV. Preislich geht es auch nach oben. In der Mai Tai Skala bewegen wir uns im Bereich 3/5 oder 4/5.

Hier eine Liste von Empfehlungen an Rums für einen Fortgeschrittenen Mai Tai, die auch größtenteils verfügbar sind, oder auf dem Zweitmarkt noch zu bekommen sind:

  • Hampden Estate Pure Single Jamaican Overproof Rum 60% (verfügbar bei Amazon*)
  • Hampden Estate HLCF 2017 Classic Overproof 60%
  • Habitation Velier Hampden LFCH 2011 60,5 (verfügbar bei Amazon*)
  • S.B.S Hampden 2013 <>H 68,3%
  • The Duchess – Great House Distillery 2007 – 13 Years Old – C<>H Cask # 18 – 66,1%
  • The Whisky Jury „The Many Faces of Rum“ Hampden 2007 15 Years Old 62,3%
  • S.B.S DOK 2019 – Rum & Co Edition 68,7%
  • Compagnie des Indes New Yarmouth Jamaica (Bottled for Perola) 2009 12 Years Old 60,2%
  • Rum Artesanal Jamaica Rum New Yarmouth Second Edition 2009/2020 65,7%
  • Isla del Ron Long Pond 2008/2020 59,1%
  • Long Pond 2001 LPS 21 Years Old Jamaican Rum Single Cask for Tara Spirits 56,6%
  • Habitation Velier Long Pond 2019 STC🖤E 60%
  • Worthy Park St. Catherine WPE-2017 3 Years 57%
  • Velier Papalin Jamaica 7 Years Hampden & Worthy Park 57,18% (verfügbar bei Amazon*)
  • S.B.S Jamaica 2008 62,9
  • Compagnie Des Indes Jamaica Rum 10 Years 2008/2018 57,9%

Der Profi Mai Tai

Der beste Mai Tai den Adrian jemals hatte, verwendet 6 cl Habitation Velier 2010 HGML 62%. Diese Komplexität von Hampden und insbesondere des Marks HGML gepaart mit 9 Jahren tropischer Reifung und über 60% machen diesen Mai Tai zu einem absolut unglaublichen Erlebnis.

Für Tobi ist die absolute Nummer 1 ein Blend zu gleichen Teilen aus Habitation Velier 2010 HGML 62% & Habitation Velier Long Pond 2005/2019 14 Years Pure Single Rum TECA 62%.

Eine Alternative, und relativ gut zu bekommen, ist für uns der Hampden Great House 2020, der ebenfalls einen herausragenden Mai Tai macht, vielleicht nicht ganz so komplex und krass wie der HGML oder LP TECA, dafür einfacher und günstiger zu bekommen.

In der Mai Tai Skala sind das alles 5/5 Mai Tais.

Hier die Liste mit einigen herausragenden Rums für den absolut perfekten Mai Tai, Verfügbarkeit ist hier meistens aber nur auf dem Secondary Market gegeben:

  • Habitation Velier 2010 HGML 62%
  • Habitation Velier Long Pond 2005/2019 14 Years Pure Single Rum TECA 62%
  • Habitation Velier Hampden 2010 C<>H 68,5%
  • Hampden Great House 2020
  • Habitation Velier Hampden 2010 HLCF 68,5%
  • Nobilis N° 14 Hampden <>H 2013 – 8 Years Old 68,2%
  • Old Brothers Hampden 2001 <>H 61,6%
  • Old Brothers Hampden HJF 2008 Esters & Co. 60,8%
  • Rum Artesanal Hampden 1983 HGML 58,9%
  • Rum Artesanal Hampden 1989 HGML 67,6%
  • Rum Artesanal Hampden 1990 C<>H 57,8%
  • Rum Artesanal Hampden 1993 C<>H selected by Whiskytempel 61,9%
  • Rum Artesanal Hampden 1998 HLCF 65,9%
  • Plantation Long Pond 1999 Salon du Rhum HJC 76%
  • National Rums of Jamaica – Cambridge 2005/2018 STC🖤E 62,5%
  • National Rums of Jamaica – Cambridge 2010/2022 STC🖤E 57%
  • National Rums of Jamaica – Long Pond 2007 TECC Rum 62,5%
  • National Rums of Jamaica – Long Pond 2007 TECA 12 Years 63%
  • The Duchess Long Pond 20 Years Old LPS 60,1%
  • Plantation Long Pond 1995 STC🖤E 69%
  • S.B.S Jamaica 2005 New Yarmouth 12 Years Old 67,2%
  • Valinch & Mallet The Spirit of Art Jamaica Blend «Esters‘ Delight» 56,3%

Blend aus zwei oder mehr Rums

Die wirkliche Freude entsteht, wenn man beginnt Rums zu blenden. Wir gehen immer wie folgt vor:

  • bei zwei Rums => jeweils 3 cl
  • bei drei Rums => jeweils 2 cl
  • bei vier Rums => jeweils 1,5 cl

Manchmal kann es sich aber auch anbieten von Rum „A“ 4 cl zu nehmen und von Rum „B“ beispielsweise 2 cl wenn man davon ausgeht, dass sich die Aromen so am besten ergänzen.

Fairerweise muss man aber sagen, dass man bei zwei Rums am meisten von den einzelnen Rums schmeckt und auch spannende Kombinationen erzielen kann. Bei mehr als zwei wird es schwer die einzelnen Nuancen herauszuschmecken. So eignet sich beispielsweise ein Hampden DOK aus 2009 hervorragend als Gegenspieler zu einem tropisch gereiften Long Ponds und das Ergebnis ist ein Mai Tai, den man mit einzelnen Rums gar nicht erzielen kann.

Eigener Blend

Foto: Adrian Wahl

Jeder, der sich mit der Materie Mai Tai beschäftigt, kommt irgendwann an den Punkt und überlegt sich einen Houseblend. In Adrians Fall stand der Fokus auf Verfügbarkeit, Zugänglichkeit und auch einem fairen PLV. Seit 2021 nutzt er daher einen eigenen Blend wenn er Leute an den Mai Tai heranführen möchte.

Sein persönlicher Blend besteht zu gleichen Teilen aus: 

Um einen Mai Tai zu machen, dann einfach jeweils 1,5 cl nutzen. Der Blend kommt auf einen Alkoholgehalt von 47,1%. Tobias geht hier noch einen großen Schritt weiter und lagert aktuell seinen eigenen Mai Tai Blend im Fass. Es handelt sich um einen Blend von Hampden & Long Pond.

Cheers von Tobi & Adrian!

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