Tequila Generation Next, also der Tequila der nächsten Generation – der Slogan der deutschen Marke Mayaciel ist schon eine Ansage. An Selbstbewusstsein scheint es Jonas Schenke und Christoph Wild, den beiden Gründern von Mayaciel, jedenfalls nicht zu mangeln. Weil sie entweder sehr überzeugt sind von ihren Produkten. Oder weil sie verstanden haben, wie modernes Marketing funktioniert. Vermutlich beides.
Erstmals bewusst wahrgenommen habe ich die Marke im Lockdown-Winter 2020. Damals brachten Jonas und Christoph ihren Tequila Blanco auf den Markt. Erst dachte ich, das wäre wieder so ein typisches Corona-Projekt. Doch dann empfahl der von mir äußerst geschätzte Hamburger Bar-Betreiber Jörg Meyer diesen Tequila, bis heute bietet er ihn in seinem Shop trinkabenteuer.de an. Die Flasche selbst gefiel mir mit dem modern-minimalistischem Design auch sehr gut.
Die Geschichte hinter Mayaciel
Also beschäftigte ich mich näher mit der Marke. Ich erfuhr, dass einer der beiden Gründer vor Jahren in Mexiko lebte und nach Deutschland zurückkehrte, im Gepäck viele Erinnerungen und eine Vorliebe für Tequila. Und dass Letzteres eine komplizierte Angelegenheit war in einem Land, dessen Tequila-Trauma ein rotes Hütchen trägt.
Also wollte Jonas seinen eigenen Tequila herstellen, handwerklich produziert, modern gestaltet.
Next generation eben.
Das Team von Mayaciel reiste nach Jalisco in Mexiko und lernte dort die La Familia Partida und ihre Destillerie Hacienda de Oro kennen. Diese baut seit Anfang des 19. Jahrhunderts auf mehr als 40 Hektar Agaven an. Auf einem kleinen Landgut in Amatitán entsteht Tequila in Handarbeit und in kleiner Produktionsmenge, abgefüllt wird in unmittelbarer Nähe. Eine Besonderheit: Es werden immer Agaven aus eigenem Anbau verwendet. Man kommt komplett ohne Zukäufe aus.
Die Idee für den eigenen Tequila kam im Sommer 2017. Doch bis zur Marktreife hat es gedauert. Mehrere Jahre tüftelte man an einem eigenen Profil, bis man happy war. Erst nach drei Jahren war der fertige Tequila in der Flasche. Und zwar mit 45 Volumenprozent. Das ist mehr als bei vielen Industrie-Tequilas üblich, sorgt aber für eine komplexere Aromatik mit fruchtigeren Noten.
Preis für den besten Tequila
Anfang 2020 wurde der Mayaciel Tequila Blanco schließlich in Frankfurt gelauncht. Die Bankenmetropole ist bis heute der Hotspot. Eine der treibenden Kräfte dafür war Sven Riebel aus dem Tiny Cup (frisch gekürter „Gastgeber des Jahres“ – Glückwunsch nachträglich an dieser Stelle!), der zu den ersten namhaften Befürwortern zählte. Er stellte die Spirituose weiteren Leuten aus der Szene vor, mittlerweile findet man den Tequila in diversen Clubs, Bars und Restaurants Frankfurts.
Der Meininger Verlag kührte Mayaciel 2021 zum Tequila des Jahres und lobte die „dezent süße Vanille-Note“ und den runden Charakter, der „trotz Tequila-untypischer 45% Vol. angenehm mild und weich daherkommt“. Auch wir finden den Tequila Blanco klasse: Neben der subtilen Süße gibt es schöne Pfeffernoten, Zitrusfrische und Mineralien. Sanft und komplex zugleich – damit macht eine Margarita richtig Spaß! Der Preis liegt bei circa 35 Euro für 0,5 Liter.
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Mayaciel bringt zwei neue Sorten
Erfolg, wohin man schaut. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis das Portfolio erweitert wird.
Auf dem Bar Convent 2022 in Berlin trafen wir Jonas am Stand von Mayaciel, im Gepäck hatte er zwei neue Flaschen – einen Tequila Reposado und einen Tequila Rosa, letzteres habe ich so noch nie gesehen. Natürlich mussten wir beide genauer unter die Lupe nehmen.
Tequila Rosa
Ein rosa Tequila? Wer jetzt denkt, hier wurde kräftig mit Lebensmittelfarbe nachgeholfen – ¡no!
Es handelt sich hierbei um den Mayaciel Blanco Tequila, der für einige Wochen zur Reifung in Rotweinfässer aus dem mexikanischen Hochland gefüllt wird. Neben der markanten Farbe erhält er dabei auch eine besondere Aromatik. Natürlich sind die Agaven noch präsent, aber man findet nun auch dunkle Beeren, Trauben und leichte Tannine im Mund. Trocken und fruchtig zugleich – ein spannendes Tequila-Experiment!
In Drinks haben wir den Tequila bislang nicht ausprobieren können, aber das holen wir bei Gelegenheit nach.
Tequila Reposado
Laut Definition lagern Tequilas mit der Bezeichnung Reposado mindestens zwei Monate in Fässern und werden dadurch dunkler und etwas milder im Geschmack (mehr über die verschiedenen Tequila-Qualitäten erfährst du hier).
Im Fall von Mayaciel sind es sechs Monate, jedoch nicht in ehemaligen Bourbonfässern (wie häufig üblich), sondern in karibischen Rumfässern! Das sorgt für noch ausgeprägtere Karamell- und Vanillenoten. Das Ergebnis ist ein frischer, würziger und sanfter Tequila. Den Preis kennen wir noch nicht, aber sobald die Tequilas offiziell an den Start gehen, reichen wir ihn nach.
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