Wer diesen Blog regelmäßig liest, weiß: Ich bin ein großer Fan von Stauning. Vorgestellt haben wir sie bereits kurz nach dem Launch in Deutschland, als sie ihren Antrittsbesuch im Le Lion in Hamburg hatten. Die dänische Whisky-Brennerei macht in meinen Augen viel richtig, legt Wert auf Qualität, wagt jedoch auch spannende Experimente. Über die letzten Jahre haben sich einige Flaschen und limitierte Abfüllungen in meiner Hausbar angesammelt – höchste Zeit also, einen gebündelten Überblick zu liefern.
In diesem Artikel geht es um die allgemeine Geschichte von Stauning und den einzigartigen Ansatz, aber auch die unterschiedlichen Abfüllungen. Von süßlicher Fassstärke bis zum abgefahrenen Experiment ist hier alles dabei, versprochen.
Geschichte von Stauning Whisky
Die Brennerei von Stauning Whisky liegt versteckt in der wilden und windigen westlichen Region Jütlands, nur einen Steinwurf entfernt von dem winzigen Dorf Stauning bei Skjern, Dänemark. Im Mai 2005 beschlossen neun dänische Whisky-Liebhaber, dass sie genug vom handelsüblichen Whisky hatten und beschlossen, ihren eigenen zu machen. Eine Schnapsidee, klar. Die sie jedoch durchzogen. Was sie vermutlich nicht ahnten: Sie gründeten zugleich die älteste Whisky-Destillerie im Königreich Dänemark.
Keiner der neun Freunde hatte zuvor wirklich Ahnung, und wenn man sich in so ein Abenteuer stürzt, dann möchte man nicht irgendeinen Whisky machen. Nein, sie hatten es auf den torfigen, rauchigen Whisky abgesehen, der auf der schottischen Insel Islay hergestellt wird. So etwas wollten sie machen – nur the Danish Way. Alles, was sie brauchten, nahmen sie aus der Umgebung – lokales Getreide, klares Wasser und jede Menge schottisches Whisky-Knowhow. Sie fingen in einem ehemaligen Schlachthaus an, das einem der neun Gründer gehörte. Ein bisschen makaber, aber irgendwie auch kultig. Die Fleischerei aus den Anfangstagen ist bis heute auf den Flaschen zu finden, schaut (nach dem Einschenken) mal genauer hin.
Die ersten Whiskys tropften im August 2006 aus dem Destillierkolben, und in den folgenden Monaten wurde gefeilt, verbessert und optimiert, bis der Prozess so rund war wie ein guter Single Malt. Whisky-Experte Jim Murray fühlte sich an die alten, legendären Ardbegs der 1970er erinnert – die 9 schienen also einiges richtig zu machen. Er empfahl, die Produktion nach oben zu schrauben, und wer würde Jim Murray schon widersprechen? Also zogen sie auf einen kleinen Bauernhof in der Nähe und schraubten die Produktion nach oben.
Nun wurden ein paar Tausend Liter pro Jahr zusätzlich abgefüllt, das ging jedoch nicht zu Lasten der Qualität. Denn Stauning bekam den Preis für den besten europäischen Roggenwhisky unter sieben Jahren verliehen. Und in Murrays “Whisky Bible” erhielt ihre Peated 1st Edition 94 Punkte von 100. Ein Ritterschlag in der Whisky-Welt!
Aber diese Jungs sind nicht nur Whisky-Liebhaber, sondern auch echte Handwerker. Was sie nicht hatten, bauten sie selbst. Sie kaufen ihr Getreide lokal, mälzen es selbst und trocknen es in einem Ofen, in den warme Luft von unten geblasen wird. Und wenn sie einen rauchigen Whisky wollen, dann benutzen sie Torf, den das Klosterlund Museum liefert. Es ist fast so, als ob sie ihr eigenes kleines Stück Schottland direkt in Dänemark geschaffen hätten.
Das war jetzt ein Schnellabriss der überaus interessanten Geschichte von Stauning-Whisky. Mehr Hintergründe gibt es hier und hier. Kommen wir nun zu den unterschiedlichen Abfüllungen.
Stauning Rye
Der Stauning Rye ist gewissermaßen die Baseline der Dänen. Mit 48 Prozent ist dieser Whisky kein Leichtgewicht – er packt einen ordentlich an, aber auf eine sanfte, hyggelige Art. Du weißt schon, so als würde ein Wikinger dir freundlich auf die Schulter klopfen.
Von der ersten Begegnung an macht dieser Roggenwisky einen nachhaltigen Eindruck. Sein Aroma ist einladend, mit Noten von Roggenbrot, Apfel und Aprikose, das durch einen Hauch von Zimt abgerundet wird. Es ist, als würden ein Obstbauer und ein Bäcker gemeinsam einen Whisky brauen. Wie ein dänisches Gebäck, das in flüssiger Form serviert wird – nur ohne die klebrigen Finger.
Im Mund ist er vollmundig und würzig, mit einer leichten Süße, subtil und doch unvergesslich. Und dann, der Abgang. Lang und warm, wie ein Sommertag in Dänemark. Ja, die gibt es tatsächlich.
Ein wunderbarer Rye, raffiniert und doch sanft. Ein bisschen wie Dänemark selbst. Perfekt zum Pur-Trinken oder Mixen. Cocktail-Idee? Probiert mal einen Gold Rush! Mit 55 Euro zugegeben nicht ganz günstig, zumal es tolle Alternativen (zum Beispiel Stork) gibt. Aber wenn man nur einen Rye zuhause haben möchte …
Stauning Kaos
Stauning Kaos ist ein Whisky, der seinen Namen verdient. Eine gewagte Mischung aus drei Stilen – klassischer Single Malt, rauchiger Single Malt sowie Rye Whisky. Es ist, als hätte jemand beschlossen, dass Regeln dazu da sind, um gebrochen zu werden und alle Whisky-Traditionen über Bord geworfen. Und das Ergebnis? Je nachdem, wen man fragt. Manche lieben ihn, andere trinken nicht einmal das Probierglas aus. Selbst erlebt.
Beim ersten Schluck merkt man sofort, dass das “Kaos” mehr als nur ein Name ist. Es ist eine 48-prozentige Aromenexplosion, die mit frischen Früchten und Vanille beginnt und dann zu Schokolade übergeht, bevor sie in einer dezenten Rauchwolke endet. Manch einer würde sagen, es ist zu viel auf einmal. Aber wir sagen: Kann man schonmal machen. Es ist, als würde man ein 5-Gänge-Menü in einem einzigen Bissen genießen. Ein bisschen irre, aber irgendwie auch geil.
Kaos ist kein Whisky für Anfänger. Und auch nichts für Puristen. Mit seiner würzigen Mischung aus den rauchigen Noten des Peated und der Süße des Rye erfordert er Aufmerksamkeit. Dieser Whisky ist ein kleines Abenteuer im Glas. Man weiß nie genau, was als nächstes kommt, aber man freut sich auf das, was kommt. Mit etwas Zeit zeigen sich bei jedem Schluck neue Geschmacksnoten, von fruchtig über rauchig bis hin zu würzig.
Wenn man auf der Suche nach einem Whisky ist, der nicht nur schmeckt, sondern auch eine interessante Geschichte zu erzählen hat, dann ist Stauning Kaos der Volltreffer. Ein bisschen verrückt, ein bisschen wild, aber ein Beweis, dass auch im Chaos Schönheit zu finden ist. Skol!
Du willst den Stauning Kaos im Cocktail trinken? Dann schau mal hier vorbei!
Stauning Smoke (früher Peat)
Stellt euch vor, ihr sitzt am Lagerfeuer in einem dänischen Moor, eingehüllt in einen kuscheligen Norwegerpullover. In der Ferne ist das Rauschen der Nordsee zu hören. Nein, das ist keine Urlaubsbeschreibung, das ist Stauning Smoke. Früher hieß diese Abfüllung mal Peat, siehe Foto, aber womöglich konnten zu viele Kunden “Peat” nicht richtig einordnen. Smoke, “Rauch”, jetzt also. Tatsächlich kommt dieser Whisky mit sanften, rauchigen Aromen daher. Kalter Rauch im warmen Roggen, das könnte auch der Titel von einem skandinavischen Krimi sein, die wir alle so sehr lieben.
Der Geschmack entsteht durch das Räuchern des Malzes mit Torfrauch. Der Torf wird vom Klosterlund Museum geliefert und anschließend getrocknet. Dieser Prozess dauert 2-3 Tage. Der Geschmack ist ein Wechsel zwischen sanftem Lagerfeuerrauch und eleganten Noten von Zitrus und Honig. Es öffnet sich zu einem reichen Geschmack von Tabak, Nüssen, Vanille und frischen Kräutern im Mund. Nicht so krass wie ein Octomore, nicht so speckig wie ein Ardbeg, nicht so würzig wie ein Kilchoman. Hier ist alles ein bisschen gemütlicher, an Rauch fehlt es jedoch nicht.
Stauning Douro Dreams
Eine limitierte Abfüllung aus dem Sommer 2023. Das Douro-Tal in Portugal ist bekannt für seine atemberaubenden Landschaften und den berühmten Portwein. Beim Douro Dreams von Stauning trifft das nordische Flair Dänemarks auf die warmen, sonnigen Hügel Portugals. Der Rye Whisky wird in neuen amerikanischen Eichenfässern und portugiesischen Ruby und Tawny Port Casks aus dem Douro-Tal gereift. Insgesamt gab es das Finish in 19 Fässern, die am Ende 4400 Flaschen ergaben.
Der Whisky selbst ist sehr entspannt und süffig. Er hat die schönen brotigen Noten, die ich an der Destille so schätze, dazu eine ausgeprägte Fruchtigkeit. Ein flüssiges Marmeladenbrot. Das liegt auch an der Abfüllung in Trinkstärke. Mit seinen 41 Volumenprozent ist er wie dieser eine Freund, der immer für einen Spaß zu haben ist, aber nie über die Stränge schlägt. Ein Top-Whisky für Einsteiger und all jene, die abends einfach entspannt etwas sippen wollen. Fun Fact für die Nerds: Es ist der erste Whisky, der ausnahmslos auf der neuen Brennanlage destilliert wurde.
Stauning Heather (Calvados-Cask)
Diese limitierte Abfüllung kam 2021 auf den Markt – und hat uns begeistert. Der Stauning Heather Calvados ist ein Single Malt Whisky, der im September 2015 destilliert wurde. Er wurde über Torf und wildem Heidekraut getrocknet und über offenem Feuer destilliert. Klingt schon ziemlich rustikal, oder? Nach einer Reifung in einem Ex-Bourbon-Fass von Maker’s Mark wurde er in einem ehemaligen Calvados-Fass veredelt. Das ist in etwa so, als würde man einen dänischen Wikinger in einem französischen Chateau aufpäppeln. Nach fünf Jahren Reifung wurde er mit 57,2% Alkoholgehalt abgefüllt.
Beim ersten Schnuppern entfaltet der Stauning Heather Calvados sofort die typischen Rauch- und Torfaromen, die von einer Note leicht vergorener Äpfel umspielt werden. Am Gaumen entfaltet er ein herrliches Aroma von Apfel und Zitrusfrüchten, begleitet von Lagerfeueraromen und einer Spur Salzigkeit. Das Torfaroma ist subtil und harmoniert wunderbar mit den fruchtigen Noten, ohne sie zu überlagern. Trotz seines hohen Alkoholgehalts ist der Whisky erstaunlich mild und ausgewogen.
Aber der Stauning Heather Calvados überzeugte uns nicht nur pur. Er eignet sich auch hervorragend für Cocktails. Ob in einer Neuinterpretation des klassischen Godfather-Cocktails (mit dem weißen Adriatico) oder in unserer Eigenkreation namens “Bienvenue Bonfire” – mit diesem Whisky kann man einiges anstellen.
Stauning Orange Heather
Orangenlikör? Die Fragezeichen waren groß, als ich zum ersten Mal von dieser Abfüllung hörte. Nun gut, ein Finish des leicht rauchigen Heather im Orangenlikör-Fass also. Zugegeben, ich erwartete eine klebrige Süße, wurde jedoch eines Besseren belehrt. Beim ersten Schnuppern steigt einem sofort eine sanfte Rauchigkeit in die Nase, die vom Heidekraut stammt. Es gibt auch Noten von Schokolade und Getreide, die Orange kommt jedoch nur ganz dezent durch. Im Mund ist der Rauch stärker als in der Nase, und das Orangenlikör-Aroma ist sehr subtil im Hintergrund und fügt sich sehr elegant ein.
Trotz seiner Exotik wird der Stauning Orange Heather nicht mein Favorit. Ich mag einfach die entspannten Abfüllungen lieber. Aber für diejenigen, die auf der Suche nach einem besonderen Whisky sind, ganz egal ob man ein ungewöhnliches Geschenk für einen Liebhaber benötigt oder man einfach mal etwas Neues probieren will – nun, dieser Whisky ist ein kleines Kunstwerk. Mit 80 Euro für 0,7 Liter ist er jedoch kein Mitnahmeschnäppchen. Die ausführliche Review des Stauning Heather Orange Liqueur Cask Finish findet ihr hier.
Stauning Maple
Oh, der Stauning Maple Whisky. Ein flüssiger Verführer der besonderen Art! Einer meiner absoluten Lieblinge. Wo soll ich da nur anfangen? Vielleicht bei der Tatsache, dass er sich derart geschmeidig ins Glas ergießt, dass man fast versucht ist, ihn für einen Ahornsirup zu halten?
Die Nase wird zunächst von einem duftenden Reigen aus Vanille und Karamell begrüßt, gefolgt von dem sanften, aber beständigen Hauch von Ahornsirup. Wenn du denkst, “das klingt nach Pancakes zum Frühstück”, liegst du nicht ganz falsch – nur dass dieser “Pancake” einen ordentlichen Schuss Alkohol enthält. Der Whisky ist in Fassstärke abgefüllt mit um die 57 Prozent. Man fühlt sich schon satt, bevor man auch nur probiert hat!
Am Gaumen zeigt sich der Stauning Maple Whisky dann von seiner komplexen Seite. Die Ahornnote, die wir schon in der Nase wahrgenommen haben, ist natürlich auch hier präsent, aber sie erdrückt nicht die anderen Aromen. Stattdessen tanzt sie elegant mit Noten von gerösteten Nüssen, dunkler Schokolade und einer Spur von Zimt. Der Abgang ist lang und warm, mit einer süßen Erinnerung an Ahorn, die noch lange nach dem letzten Schluck auf der Zunge verweilt.
Trotz seiner Zugänglichkeit bleibt er im Kern ein ernstzunehmender Whisky, der seine Ecken und Kanten nicht verliert. Er ist süffig, ja, aber nicht zu süß. Er ist weich, ja, aber nicht ohne Charakter. Ein echter Leckerbissen, ehm, Leckerschluck, der beweist, dass Ahornsirup nicht nur auf Pfannkuchen gehört.
Stauning Bastard
Stauning Bastard gehört zur sogenannten Research Series der dänischen Brennerei. Die ist gewissermaßen als Experimentierstube zu verstehen: Erlaubt ist hier, was möglich ist. Im Gegensatz zu den Standard-Abfüllungen wird auf die schwarze Beschichtung und die Siebdruck-Illustrationen verzichtet. Stattdessen gibt ein einen auffälligen Look der dänischen Tattookünstlerin Thit Hansgaard. Stefan, Master Distiller und Blender bei Stauning, sollen die beiden Motive so gut gefallen haben, dass er sich einige sogleich stechen ließ. Mehr kann man wirklich nicht hinter seinem Produkt stehen.
Die Basis ist der Rye New Make – eine Maische, die zu 70 Prozent aus lokalem Roggenmalz und 30 Prozent lokalem Gerstenmalz besteht. Drei Jahre reift das Produkt in stark gerösteten Fässern Amerikanischer Weißeiche. Anschließend folgt ein sechsmonatiges Finish in fünf ehemaligen Oro-de-Oaxaca-Mezcal-Casks.
Dieser Whisky ist somit der rebellische Teenager der Whisky-Familie. Mit einem Finish in Mezcal-Fässern ist dieser Whisky eine ungewöhnliche Fusion von schottischer Tradition und mexikanischer Wildheit. Schon beim ersten Schluck wird klar, dass der Stauning Bastard kein gewöhnlicher Whisky ist. Die Mezcal-Note verleiht dem Whisky eine raue, erdige Komponente. Fraglos interessant, und der Whisky hat wie ich weiß einige Fans. Mein Favorit ist er jedoch nicht.
Stauning El Clasico
Dieser Tropfen ist ein weiteres Beispiel für die kreative Energie, die aus der dänischen Destillerie Stauning strömt. Diesmal hat der Whisky in Wermut-Fässern seine letzte Ruhe erhalten. Ja, du hast richtig gelesen. In Wermut-Fässern. Und so viel sei vorab verraten: Es ist eine ungewöhnliche Kombination, die aber funktioniert – genau wie ein Fußballspiel, bei dem am Ende die Underdogs triumphieren.
Der erste Eindruck: Beim Öffnen der Flasche wird man sofort von einem komplexen Bouquet begrüßt, das an einen Ausflug in ein exotisches Gewürzgeschäft erinnert. Es gibt Noten von Kräutern, Gewürzen und Zitrusfrüchten, alle fein ausbalanciert und harmonisch miteinander vermischt. Es ist wie eine Ode an die mediterrane Küche – nur eben in Form eines dänischen Whiskys.
Die Wermut-Note verleiht dem Whisky eine herbe, würzige Komponente, die wunderbar mit der Süße und Wärme des Grundwhiskys harmoniert. Als hätte man einen Rob Roy in den Whisky gemischt. Und so, wie man ein spannendes Fußballspiel nicht alleine erlebt, sollte man auch diesen Whisky in guter Gesellschaft genießen. Einer meiner Lieblinge beim Mixen!
Stauning Curious
Nun, diese Flasche ist kein Whisky im eigentlichen Sinne. Sie ist eher der Startpunkt der Reise. Beim Stauning Curious – was auf Deutsch so viel bedeutet wie “neugierig” – müssen sich die Leute in der Destillerie gedacht haben: “Lassen wir unsere Fans doch mal probieren, was wir machen, bevor wir das Zeug in Fässern verstecken und altern lassen.” Und so bekamen wir den Curious – ein New Make, der über Torf und Heide geräuchert wurde.
Der Curious ist ein Stück flüssige Bildung für Spirituosen-Fans, die ein wenig mehr über den Prozess der Whisky-Lagerung lernen möchten. Er hat eine subtile Süße und ein rauchiges Profil. Spritzig und ein wenig vorlaut. Der Pur-Genuss ist eher kein Vergnügen, das Ding ist eher zum Mixen gedacht als Ersatz für getroffen Whisky oder Mezcal.
Stauning Whisky-Elfen (Sauternes-Finish)
Hier handelt es sich um die Flasche eines unabhängigen Abfüllers. Konkret: die Whiskyelfen. Peace & Love prangt auf dem farbenfrohen Etikett. 257 Flaschen gab es von dieser Abfüllung, die im Sauternes-Fass gefinished wurde. Es kommt also ein wenig französischen Flair in den dänischen Whisky. Très chic, Stauning, très chic!
Sauternes macht dunkle Spirituosen in der Regel etwas gefälliger, das konnten wir auch schon beim Rum beobachten. Dieser Whisky hat eine schöne, fette Konsistenz, teigige Aromen, dunkle Beeren, Datteln, Rosinen. Es ist eine fröhliche Parade der Desserts: Er fährt mit einer Vanille-Eiswagen vor (so wie der Bus auf dem Etikett), gefolgt von einem Umzugswagen voller süßer Früchte, im Kofferraum stehen mehrere Kisten Wein. Die Sauternes-Noten sind sehr ausgeprägt, etwas bitter-ledrig ist er auch, das muss man mögen. Nicht mein Favorit, aber ein interessantes Experiment.
Stauning Barley
Barley, englisch für “Gerste”. Das sagt im Grunde schon alles, was an dieser Abfüllung besonders ist. Mit dieser Flasche hat Stauning pure Gerste aus Westjütland in die Flasche gebracht. Die Gerste bringt ein ausgeprägtes Geschmacksprofil von Hopfen und Malz mit, dazu gesellen sich Noten von Zitrusfrüchten und Honig. Der Single Mal reift erst in Bourbonfässern und dann in Ruby Port und Madeira Casks.
Das Ergebnis? Ein intensives Aroma von reifen Pflaumen und Birnen, gemischt mit dem charakteristischen Geschmack der Gersten. Und um das Ganze noch interessanter zu machen, finden sich auch Noten von mildem Tabak, Vanille, Zitrusschalen und Schokolade. Mit einem Alkoholgehalt von 51,5 Prozent ist dieser Whisky nichts für Einsteiger, aber auch entspannt genug für einen Feierabend-Dram. Eine meiner Lieblings-Abfüllungen.
So, das war es erst einmal mit der Vorstellung der unterschiedlichen Stauning-Abfüllungen, die wir probiert haben. Welche ist euer Favorit? Schreibt ihn uns gern in die Kommentare. Und sollten wir in Zukunft noch weitere entdecken, werden wir sie hier ergänzen.
In diesem Sinne: Skål
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Last modified: 19. August 2023