Es ist eine Faustregel der Barwelt, die sich schon häufig bewährt hat: Wenn man nicht genau weiß, was man mit einer Spirituose anfangen soll – ein Sour geht immer. Die Kombination aus Spirituose, Zuckersirup und Zitronensaft funktioniert ganz wunderbar über alle Kategorien hinweg – mit Pisco, Gin und Soda (Gin Fizz), Whisky und Rotwein (New York Sour) oder mit Rum (Daiquiri). Und natürlich auch mit Obstlern, etwa als Williams Sour.
In meinen Augen passt kein Obstbrand so sehr zur DNA des Sours wie ein guter Birnenbrand (lest hier unseren Vergleichstest mehrer Birnenbrände). Die intensiven Fruchtaromen der Birne fügen sich harmonisch in das süß-saure Zusammenspiel ein. Wenn ihr einen Birnenbrand zuhause habt, probiert es unbedingt aus. Wir sammelten über die Jahre einige Williams-Brände bei uns an, und wohl jeder musste sich über kurz oder lang als Sour beweisen. Dieses Universalrezept hat sich bewährt.
Rezept für Williams Sour
- 70 ml Birnenbrand
- 30 ml Zitronensaft
- 20 ml Zuckersirup
- 1/2 Eiweiß (optional)
Zubereitung: Alle Zutaten zusammen mit ausreichend Eiswürfeln in einen Cocktailshaker geben und 20 Sekunden kräftig schütteln. Den Drink anschließend in ein vorgekühltes Glas abseihen.
Tipp: Besonders süffig wird der Cocktail mit einem Schuss Soda, quasi als Birnen-Highball, wie auf unserem Bild oben. Danach hört man gar nicht mehr auf zu trinken, glaubt es mir.
Der Twist mit der Moorbirne
Ein Erweckungserlebnis mit Birnendestillaten hatten wir an einem milden Juniabend im Jahr 2017. Hendrik und ich saßen wieder einmal im Le Lion unweit des Hamburger Rathauses. Die erste Rutsche Drinks war gerade leer, als uns der Barkeeper einen MoBi Sour servierte. Statt eines klassischen Williamsbirnenbrandes kommt hier die Scheibel Moor-Birne* zum Einsatz, die uns bis dahin vollkommen unbekannt war. Der Hersteller nimmt für dieses Produkt getrocknete Birnen. Diese werden in Birnenbrand eingelegt, so entsteht ein besonders intensives Aroma. Das Ganze landet in frisch getoasteten Holzfässern, wodurch die Birne einen feinen Rauch- und Torfgeschmack und seine goldgelbe Farbe erhält.
- Basis für dieses exquisite Produkt sind getrocknete Birnen. Diese werden in Birnenbrand eingelegt und ergeben den...
Nach nur einem Schluck des MoBi Sour waren wir Fans dieses Drinks. Kräftige Birnenaromen, dazu leichte Rauchnoten, gebändigt und perfekt eingebunden von Zitronensaft, Zucker und Eis – ein Wahnsinn. Ein modern interpretierter Löwen-Klassiker. “Warum probieren denn so wenige Menschen Drinks mit Birne”, fragte ich verwundert am Tresen. “Weil sie keine Ahnung haben”, kam es trocken zurück. Aber wir zählten bis zu diesem Moment ja auch zu den Ahnungslosen.
Rezept MoBi Sour
- 60 ml Scheibel Premium Moor-Birne
- 25 ml frischer Zitronensaft
- 15 ml Zuckersirup
Auf Eis schütteln, abseihen und im vorgekühlten Tumbler auf Eiswürfel servieren.
Empfehlenswerte Birnenbrände
Über die Jahre hielten wir bei jeder sich bietenden Gelegenheit Ausschau nach Obstlern im Allgemeinen und Birnenbränden im Speziellen. Und die meisten mussten sich über kurz oder lang als Sour beweisen. Diese Birnenbrände sind unserer Meinung nach auf jeden Fall empfehlenswert:
Reisetbauer – Williamsbrand (52 Euro, 0,35 Liter*)
Lantenhammer Williamsbirnenbrand unfiltriert (45 Euro, 0,5 Liter*)
Scheibel Premium Plus Moor-Birne (circa 39 Euro für 0,7 Liter*, 83 Euro für 0,35 Liter*)
Etter Vieille Poire Williams Alte Birne Barrique Birnenbrand (circa 60 Euro für 0,7 Liter*, 33 Euro für 0,35 Liter*)
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Schlagwörter: Birnenbrand, Cocktail, EIweiß, Moorbirne, Obstler, Scheibel, Sour, Williamsbirne Last modified: 31. Dezember 2023