Heute im Test zwei Armagnac aus der Distilia x The Bottle Shop Heilbronn Reihe.
Distilia x The Bottle Shop Domaine de Sancin 1989
Ich habe keine Informationen zu der Domaine. Ich weiß nur das im Jahr 2000 das letzte Mal destilliert wurde. Der Armagnac wurde 1989 aus Baco Trauben hergestellt. Nach 34 Jahren gab das Fass noch den Inhalt für 122 Flaschen her. Abgefüllt wurde in Fassstärke mit 50,12%. Preis 115€ für 700ml.
Nase: Nach dem Eingießen Kleber satt! Mit Rosinen und Pfeffer und Zitronenschalen. Gewürze nehmen nach und nach mehr Raum ein. Rosinen werden zu Pflaumenmuss. Zitrone eher zur Orange. Etwas Schwarzer Tee kommt dazu. Der Armagnac wird deutlich tiefer und lässt jetzt sein Alter erahnen. Der Kleber bleibt aber da, nur eben entspannter. Der Alkohol ist kaum spürbar. Insgesamt eine sehr intensive und schwere Nase.
Geschmack: Im Geschmack auch Pflaumenmus. Ebenso Orangenschale und eine sehr gut balancierte Würze. Eher Zimt und Nelke, aber auch wieder Pfeffer. Ledrige Aromen und nicht übermäßige holzige Aromen sind präsent. Bitterkeit ist ein wenig da, aber nicht zu dominant. Der Armagnac ist intensiv, ohne anzustrengen. Sehr edel.
Auch der Abgang bleibt würzig, leicht fruchtig mit einer leichten Säure und sehr trocken. Spürbar gereift, ohne anstrengende Aromen. Man möchte ihm ewig folgen.
-9.0 von 10.0-
Distilia x The Bottle Shop de Nöel 2004
Auch hierzu habe ich keine weiteren Information zur Domaine. 140 Flaschen wurden in Fassstärke mit einem Alkoholgehalt von 57,9% abgefüllt. Preis 79€
Gleich beim ersten Schnuppern steigen eher Bilder von Palmen und weißen Sandstränden als von französischen Kellern auf – Mango und Vanille schicken ihre süßlichen Grüße, gefolgt von einer leichten Rum-Note. Daneben etwas Karamell und etwas nussiges. Und dann? Dann taucht eine zarte Traube auf, als hätte sie sich auf einer Karussellfahrt verirrt. Doch ein Armagnac, ber mit sehr hellen und süßlichen Nuancen.
Im Geschmack zeigt er ebenso helle, aber auch schokoladige Aromen. Nicht mehr ganz so rummig, aber doch auch noch in diese Richtung. Eine sehr reife Pflaume taucht mit ein paar Gewürzen auf und sorgt für Dramatik, bevor der Alkohol dann doch nochmal aufploppt. Daneben noch dezente Zitrusschalen.
Im Abgang dann ein wenig spürbarer Alkohol mit einer ausgeprägten Rosinennote. Die Rumnote verleiht dem Ganzen eine fast schon nostalgische Note, als ob man in Großmutters Dessertschrank geschnüffelt hätte. Nüsse gesellen sich dazu, hintenraus dann auch nochmal hellere Aromen.
-8.5 von 10.0-
Cheers!
Schlagwörter: Armagnac, Tasting, Test, The Bottle Shop Last modified: 31. März 2025