Wer in Hamburg wohnt und eine Affinität für gute Spirituosen und Drinks hat, der kennt die Hanse Spirit Messe. Durch Corona fiel sie leider ein paar Jahre aus, doch vom 26. – 28. Januar 2023 feierte sie nun endlich ihr Comeback in der Hansestadt. Vieles war neu – so fand das Event etwa nicht mehr in der Fischauktionshalle am Hafen statt, sondern in den Messehallen. Vom Charme hat natürlich die industrielle Fischauktionshalle die Nase vorn, doch die Messehalle war deutlich größer, was vor allem in den gut besuchten Abendstunden ein echter Pluspunkt war. Auf den Gängen kam man sich nie in die Quere, die Stände waren gut verteilt. Auch für Rollstuhlfahrer war das neue Raumkonzept definitiv vorteilhaft.

Veranstalter Chris Rickert sagte uns, man werde auch für 2024 an den Messehallen festhalten – und sogar eine noch größere wählen, bei der dann alle Stände auf einer Ebene sind. Zudem wird es dann noch mehr Wasserstationen geben. Auch das ist eine gute Sache, denn wenn es an jeder Ecke Fassstärken gibt, darf die Flüssigkeitszufuhr nicht zu kurz kommen.

Doch wir sind ja nicht hier, um über Wasser zu reden, sondern über die Aussteller der Hanse Spirit. Wir stellen euch hier einige Highlights und Eindrücke vor. Wenn ihr auch vor Ort wart, würde uns natürlich interessieren, was euch am besten gefallen hat – schreibt es gerne in die Kommentare!

Hervorragende Whiskys

Auf der Hanse Spirit 2023 kamen vor allem Whisky-Liebhaber auf ihre Kosten. Es gab vielversprechende kleine Hersteller wie Thy aus Dänemark, aber auch bekanntere Namen wie Stauning (ebenfalls Dänemark), Milk & Honey (Israel), die Destillerie Kammer-Kirsch, Birkenhof, Stonewood und einige mehr. Wir haben zu viele Whiskys probiert, um hier alle vorzustellen, einige Highlights waren:

  • Douglas Laing Highland Park Vintage 1999 (23y, 53,7%)
  • Georg Remus 2022 Single Barrel cask strength Bourbon (51,9%)
  • SILD “Crannog” Single Malt Whisky Edition 2022 Meer&Salz (48%)
  • Clynelish Signatory Vintage 25 Years 1996/2022 Sherry Butt #11382 (52,3%)
  • Rosebank 1991 17y (54,4%)

Neue Entdeckungen

Besonders interessant auf Messen ist es natürlich, neue Dinge zu entdecken. Richtig gut gefallen haben uns die Baijius von Kweichow Moutai – besonders die Flying-Fairy-Edition. Ein Aroma, was man so gar nicht kennt. Würzig, fruchtig, intensiv, ich würde es als „das Hampden Asiens“ zusammenfassen. Spannend!

Bei Osborne entdeckte mit dem 1866 einen Brandy, den ich sehr mochte. Kurz vor Schluss schlenderten wir noch am Stand von Kashmar – The Spirit of Persia vorbei. Hier probierten wir einen Sultaninbrand (ja genau, aus den getrockneten Rosinen die man sich ins Müsli kippt) und diverse Liköre. Von Letzteren gefiel mir auf Anhieb der Granatapfellikör. Vom Sultaninbrand habe ich mir eine Flasche mitgenommen, um damit drink-technisch etwas zu experimentieren. Gegebenenfalls gibt es hier nochmal weitere Einblicke im Blog!

Krasse Raritäten

Besonders ergiebig waren die Raritäten-Stände vom Whisky Druid, Legendary Liquids von Dirk Rosenboom und Catawiki. Hier vertrieben wir uns gefühlt den halben Freitagnachmittag. Und was hatten wir alles Tolles im Glas! Whiskys von Springbank, Rosebank, einen alten Ardbeg aus den 1970ern, dazu seltene Rums wie den 1987er Enmore (war jedoch nicht so ganz mein Fall) oder uralte Cognacs. Der älteste wurde 1922 destilliert. Nur zur Einordnung: Das war 10 Jahre, nachdem die Titanic gesunken ist! Wenn ihr die Möglichkeit habt, solche alten Schätze zu probieren – macht es! Wer weiß, wie lange man noch die Möglichkeit dazu hat.

Insgesamt gingen die zwei Tage auf der Hanse Spirit wahnsinnig schnell herum. Man konnte viel entdecken, die Preise der Aussteller waren in der Regel sehr fair und wir sind 2024 auf jeden Fall wieder dabei!

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