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Bā Nomu: Schluck für Schluck von Hamburg nach Tokio

Wer Asien liebt, für den ist die Bā Nomu in Hamburg genau das Richtige. Hier gibt es perfekt abgest…

Es ist ein typischer Freitagabend in Hamburg. Die Hansestadt pulsiert vor Leben und ist bereit, das Wochenende zu begrüßen. Schulterblatt, Kiez, Altona – alles platzt aus den Nähten. Die Innenstadt dagegen war viele Jahre ruhiger als eine Bibliothek am Sonntag. Aber oh, wie sich die Zeiten geändert haben! Das Le Lion, voll wie immer. Nicht weit entfernt vom Löwen liegt seit geraumer Zeit das Liquid Garden, ebenfalls ein Tempel der hohen Cocktailkunst. Und seit einem Jahr auch die Bā Nomu Cocktailbar. Sie befindet sich gegenüber von Paddy‘s Irish Pub, eingerahmt von einer dunklen Bronzefassade​. 

Bā Nomu – das bedeutet “Bar und Drinks” auf Japanisch. Das passt perfekt, denn diese Bar serviert ihre Getränke wie Batman Verbrecher bekämpft – mit Stil und Präzision. Und wenn man möchte, auch in herrlich-verspielten Trinkgefäßen, einige davon wurden sogar extra für die Bar angefertigt. Zu Besuch in einer einzigartigen Location.

Hinter dem golden schimmernden Tresen steht Dustin Lê, ein Energiebündel mit Wurzeln in Bremen und einer beeindruckenden Karriere, die ihn unter anderem in das Londoner The Gibson führte.

Seit fünf Jahren leitet er gemeinsam mit seiner Frau die beiden asiatischen Restaurants “Nakama” (fantastisches Sushi, übrigens) und “Bento”. Im Juni 2022 eröffneten sie das Bā Nomu in der Schauenburgerstraße 35 ganz in der Nähe des Hamburger Rathauses.

Betritt man den Raum, der locker 50 bis 60 Gästen Platz bietet, fällt der Blick automatisch auf den riesigen, ebenen Tresen mit der illuminierten Rückwand. “Drink. Sake. Stay. Soba” steht dort geschrieben. Fangen wir also an beim Drink. Wir bestellen die erste Runde.

Bā Nomu: Hauptsache kreativ

Im Bā Nomu gibt es alles: nicht alltägliche Spirituosen (unter anderem von Ginza Berlin), neu interpretierte Klassiker, fancy Drinks mit Schirmchen (wer mag es denn nicht ein bisschen kitschig?), süße Drinks, scharfe, Umami-Bomben, Highballs und Cocktail-Kaventsmänner. Und um das Ganze abzurunden, gibt es feines Fingerfood wie Edamame, Hühnchen, Pork Belly Bao oder Szechuan Gyoza. Es ist wie ein kulinarischer Rundflug durch Asien, ohne das Flugticket kaufen zu müssen.

Beispiele gefällig? Bitteschön:

Der Midori (Japanisch für grün) ist ein Milk Punch und besteht aus Gin, grünem Kardamom, Yuzu Aperitif, Dutch Cacao, Orangenlikör, Matcha, Kokoswasser, Calpis, Zitrone, Pandan und Zitronenhafermilch. Puh, schon nach dem Lesen der Zutaten hätte ich keine Lust, mir den zuhause zu mixen.

Demnächst auf der Karte: der Black D.O.T., eine Martini-Variation. Statt Gin dient als Basis Beniotome Kuro Black Sesame Shochu, Housen Nami no Otto Junmai Gino Lake, Gin, weißes Tomaten-Destillat und geräucherte schwarze Olive.

Those Rainy Days

Ebenfalls optisch und geschmacklich ein Highlight: Those Rainy Days (der Drink mit dem Schirmchen, ihr erinnert euch). Der besteht aus Nikka Whisky mit getoasteten Aprikosenkernen, Disaronno Sous Video Ananas, Limette, einer Milch-Stout-Reduktion, Nomu Bitter Blend und Cremant.

Natürlich kann man hier auch einfach einen (sehr guten) Espresso Martini bestellen, haben wir natürlich auch getan und kollektiv für gut befinden. Aber gute Espresso Martinis bekommt man überall. Drinks mit Matcha und Calpis – ich musste das erst einmal googeln – jedoch nicht. Insofern: Seid mutig!

Denn hier meint man es ernst. Wer sich auf das Konzept einlässt, bekommt von Bar-Chef Dustin Lê die Trinkkultur Asiens näher gebracht. Er war viele Jahre auf dem Kontinent unterwegs, in China, Japan, Südkorea. Er hat die Kultur und die Aromen aufgesaugt und nutzt diese Erfahrungen nun, um die gewohnte europäischen Trinkmuster zu brechen. 

Dazu passt auch die Einrichtung des Ladens. Überall finden sich asiatische Elemente – ein goldener Fisch, die nicht mehr weg zu denkende Winkekatze, auf dem Tresen ein kleines Ohngesicht. Aber nie wird zu dick aufgetragen.

Kleines Highlight: Hinter dem Tresen befindet sich eine Zapfanlage. Und ihr ahnt, es geht nicht um Bier. So bekommt man hier frisch gezapft etwa einen Paloma mit Tequila, Limette, Pink Grapefruit und Salz. Spart Zeit und sieht cool aus.

Wer Asien liebt und damit dieses Streben nach Perfektion, der wird hier im Bā Nomu viel Freude haben.

Wir sagen: Kanpai!

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Schlagwörter: , , Last modified: 25. Juni 2023
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