Die Rummarke Plantation vom französischen Abfüller Maison Ferrand ist ein regelmäßiger Gast in unseren Gläsern. Vor allem haben es uns die beiden Dry Curacao und der Stiggins´ Fancy als fantastische Cocktailzutaten angetan. Einige Single Casks haben wir aber auch schon probiert. Im Rahmen des Bar Convent Berlin hatten wir nun die Möglichkeit, den neuesten Blend des Haus zu probieren: den Plantation Sealander.

Die DNA des Plantation Sealander

Der Plantation Rum Sealander wird mit dem Slogan „three origins, three oceans, one rum“ („drei Ursprünge, drei Ozeane, ein Rum„) beworben. Damit wird zum Ausdruck gebracht, das es sich um einen multinationalen Blend handelt, der aus völlig verschiedenen Teilen der Welt zusammengebaut wurde.

Drei Inseln umfassen diese Reise über die Meere, eine im Atlantik, eine im Indischen Ozean und eine im Südpazifik. Genauer:

Die Destillation erfolgte sowohl auf Kolonnen als auch Pot-Stills. Die Destillate durften zunächst mehrere Jahre bei tropischem Klima in Bourbonfässern reifen. Anschließend wurde der Blend für die typische Nachlagerung in den hauseigenen Cognacfässern bei kontinentalem Klima gefüllt. Ein Teil des Blends bekam sogar noch einige Zeit in einem Umburana Fass spendiert. Beim Thema Umburana wurden wir natürlich sofort hellhörig und unser Interesse war geweckt.

Plantation Sealander Rum Rückseite Etikett

Dem Sealander wurde eine Dosage von 20 gr/Liter und Farbstoff zugefügt. Damit bewegt er sich genau an der höchstzulässigen Obergrenze, um es noch als Rum bezeichnen zu dürfen. Eine 700-ml-Flasche gibt es ab etwa 35 Euro.

Plantation Sealander im Tasting

Die Nase startet mit roten Früchten, Gewürzen und einer ausgeprägten Tonkabohnennote. Der Gaumen bleibt im selben Aromenmuster: Vanille-Fudge, Pflaume, Tonkabohne und etwas Milchschokolade. Dazu die spürbare Süße. Der Abgang ist mittellang mit nun auch Aromen von jungen Holz und wieder Tonkabohne und dezenten Gewürzen.

Ein entspannter und recht komplexer Rumblend, der spannende Aromen mitbringt, die man so eher seltener findet und mich deutlich an die Cachacas aus dem Umburana-Fass erinnert. Ein paar Prozente mehr und etwas weniger Zucker hätten dem Rum meiner Meinung nach jedoch gut gestanden. Aber das ist vermutlich der Blick eines Rum-Nerds, der liebend gerne Destillate in Fassstärke probiert. Für den Gelegenheitsgenießer, der gerne ein paar neue Rums ausprobieren möchte, könnte der Plantation Sealander aufgrund des dominanten Tonkabohnengeschmacks eine spannende Erfahrung sein.

-72/100-

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