Mit dem Namen Betsy Ross können wahrscheinlich hierzulande die wenigsten etwas anfangen. So ging es zumindest mir. Das sieht in den USA aber gänzlich anders aus. Da gehört die Geschichte um Betsy Ross zur Allgemeinbildung in der Schule. Elisabth Griscom wurde am 1. Januar 1752 geboren und soll die erste Flagge der neu gebildeten Vereinigten Staaten von Amerika genäht haben. Im Juni des Jahres 1776 soll sie Besuch von George Washington, Robert Morris und George Ross erhalten haben. Gemeinsam hätte sie den Entwurf der Flagge noch ein wenig verändert und anschließend in ihrem Wohnzimmer genäht.
Eine Geschichte, die sich über die Jahrhunderte gehalten hat, heute aber zumindest als fragwürdig einzustufen ist. Belege gibt es für die Geschichte von. Betsy Ross keine. Die erste Veröffentlichung dieser Geschichte erfolgte fast 100 Jahre später durch einen Enkel in einer Zeitung. Belegt ist jedoch, das Ross Fahnen für die Marine nähte.
Entstehung des Betsy Ross Cocktails
In den meisten von mir gefundenen Quellen wird der Drink Crosby Gaige zugeschrieben, der ihn 1941 in seinem Buch Cocktail Guide & Ladies Companion veröffentlicht hat. Armin Zimmermann von Bar-Vademecum (an dieser Stelle eine Lese-Empfehlung für diesen Blog!) fand aber heraus, dass der Drink unter dem Namen Betty Ross bereits 1935 in Sloppy Joes Cocktail Manual erschienen ist.
Rezept Betsy Ross
Zutaten
- 60 ml Cognac
- 20 ml Portwein (im Original Ruby Port)
- 15 ml Triple Sec
- 2 Dash Angostura Bitters
Zubereitung
- alle Zutaten auf viel Eis kalt rühren und anschließend in eine vorgekühltes Glas abseihen
Portwein und Cognac bilden das Grundgerüst des Betsy Ross Cocktails. Aromatisch passt das natürlich wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Je nach Wahl des Portweins bringt man hier schon eine gewisse Süße mit in den Drink. Beim Cognac habe ich den Courvoisier VSOP* gewählt, andere Cognacs oder sogar Brandys und Armagnacs können ausprobiert werden.
Mein Portwein ist ein 20 Jahre gelagerter Portwein, der recht süß ist und nochmals viel Holz mit in den Drink transportiert. Das macht den Drink am Ende sehr gediegen und entspannt trinkbar.
Um gleich im Cognac und Traubenthema zu bleiben habe ich Grand Marnier* als Triple Sec verwendet, aber das muss natürlich nicht sein. Im Original wird ein klassischer Orange Curacao verwendet. Ich finde aber, dass der Grand Marnier ganz hervorragend passt.
Die Bitters runden den Cocktail perfekt ab und geben neben der Bitterkeit eine sehr schöne Würzigkeit dazu. Bei Bedarf kann der Bitteranteil natürlich auch noch gesteigert werden.
Cheers!
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Schlagwörter: Betsy Ross, Cognac, Drink, Portwein Last modified: 10. Oktober 2022