Wenn man an einem Samstagmorgen um 10.15 Uhr, in vielen Familien wird um diese Zeit meist gerade erst das Nutella aufs Brötchen geschmiert, bereits einen Hampden in Fassstärke im Glas schwenkt und alle um uns herum finden es vollkommen normal, dann weiß man: Wir sind auf dem German Rum Festival 2021! Die 10. Jubiläumsausgabe fand am vergangenen Wochenende in Berlin statt, wie immer in der Station am Gleisdreieck, aufgrund der Corona-Auflagen allerdings mit deutlich reduzierter Besucherzahl. Aber so konnte man wenigstens ganz in Ruhe mit den Ausstellern schnacken und alles entdecken. Und es gab viel zu sehen. So viel, dass wir selbst an zwei Tagen nicht alles probieren konnten. Hier zeigen wir euch unsere 6 Highlights der Messe.
1. Menschen trinken unseren Drink
Hendrik und ich arbeiten beide nicht in Bars, und so war es ein unbeschreibliches Gefühl, fremde Menschen mit einem roten Drink in der Hand herumstehen zu sehen und zu wissen: Das ist unser Cocktail. Regelmäßige Leser unseres Blogs wissen, dass wir im Frühjahr bei der Burke’s Homebar Cocktail Competition teilgenommen und diesen Wettbewerb mit unserem Drink Schneeweißchen und Rosenrot gewonnen haben. Dominik Marwede von Rum Artesanal kaufte daraufhin für die Messe kiloweise Himbeeren und bereitete Dutzende Drinks für die Messe vor. Den Besucherinnen und Besuchern schien es offenbar zu schmecken, bereits Samstagabend waren alle Drinks ausverkauft. Unser emotionales Highlight der Messe. Wir waren so aufgeregt, dass wir im Eifer des Gefechts leider vergessen haben ein Foto zu machen :-/
2. Die Gegenwart und Zukunft von Rum Artesanal
Und wir bleiben bei Rum Artesanal, diesmal allerdings unverdünnt und pur. Auf dem German Rum Festival fand die Premiere der drei neuen Abfüllungen statt, die wir euch demnächst noch einmal genauer vorstellen werden. Es sind wieder drei sehr unterschiedliche Abfüllungen, die Bandbreite im Tasting reicht von Clarendon, Enmore bis hin zu TDL. Eigentlich für sich schon ein Highlight.
Aber das toppte Dominik noch einmal beim Sonntagnachmittags-Plausch. Beinahe beiläufig griff er unter den Tresen und zückte zwei Sample-Fläschen. Hampden 1990, circa 58% und Enmore 12/1985 MEV stand auf den Etiketten. Hendrik und ich waren baff. Hat er gerade …? “Das sind zwei der kommenden Oktober-Abfüllungen”, löste Dominik auf. Und flugs war der Enmore im Glas. Wir wollen noch nicht zu viel verraten, doch mit dem Enmore können sich Freunde des Bleistifts im Oktober auf eine feine Abfüllung freuen. Ein echtes Brett!
3. Ninas Hidden Bottle
Hinter und unter den Tresen schienen sich im Allgemeinen einige vielversprechende Flaschen zu verstecken. Denn auch bei Nina Vorster von S.B.S.. & Worthy Park befand sich eine unscheinbare Flasche mit unauffälligem Etikett: Worthy Park WPL-CJN, 87,9%. Zugegeben: Ich erwartete einen Rum irgendwo zwischen Esterbombe und Desinfektionsmittel. Ich hätte gar nicht falscher liegen können. Trotz des hohen Alkoholanteils war dieser Worthy Park gut trinkbar und begeisterte uns mit frischen Zucker- und Grasaromen. Nina, falls du das hier liest: Diese Flasche verdient mehr Aufmerksamkeit. Allein für die sensationelle Daiquiri, die ihr damit zubereitet habt.
4. Rambazamba bei Kirsch
Am Stand von Kirsch Whisky schwenkten wir wie eingangs erwähnt am Samstagmorgen, kurz nach dem die Tore geöffnet waren, unseren goldgelben Hampden im Glas. Es handelte sich um die neue, German Rum Festival exklusive Abfüllung der Flensburg Rum Company. Ein Knaller, vor allem angesichts des fairen Preises von 75 Euro. Die Flasche war natürlich ratzfatz vergriffen.
Doch auch abseits von Hampden gab es viel zu sehen: Den neuen Black Tot 2021 (stellen wir euch auch noch genauer vor), diverse Veliers, Equiano, Clairin … Und natürlich noch Stefan Marzoll, der im knallbunten Tiki-Hemd im Akkord frische Zuckerrohrstangen und Limetten zermalmte und den durstigen Gästen Drinks servierte. Frischer geht es nicht.
5. Abseits des Rums
Auf dem German Rum Festival steht natürlich der Rum im Vordergrund. Doch glücklicherweise gab es auch abseits dieser Kategorie spannende Dinge zu probieren. Wir konnten unserer Liebe zum Armagnac nachgehen und zahlreiche neue Cachacas probieren. Bei Letzterem war der Delicana Umburana die vielleicht spannendste Überraschung, hier bringt die Lagerung in uns bis dahin unbekannten Tropenhölzern einen Nachgeschmack von Tonkabohne in die Flasche. Auch hier werden wir in den kommenden Wochen noch weiter ins Detail gehen.
6. It’s all about people
Natürlich fährt man auf das German Rum Festival, um sich mit Spirituosen auseinanderzusetzen. Zumindest vordergründig. Doch für uns ging es vor allem darum, hier Menschen zu treffen, fachzusimpeln und sich auszutauschen. Denn in den vergangenen anderthalb Jahren haben wir viele vorrangig über Webcams kennengelernt. Umso mehr haben wir es genossen, Dirk Becker, Dominik Marwede, Stefan Marzoll, Chris Henkel, Jürgen Wiese, Nicolas Kröger und viele weitere nun in Berlin endlich einmal persönlich zu treffen. Und zu unserer Freude haben wir auch den einen oder anderen Leser von uns getroffen. Auch das war natürlich klasse, direkt von euch Feedback für Artikel oder Ideen für den Blog im Allgemeinen zu hören.
Schlagwörter: Berlin, Dirk Becker, German Rum Festival, Rum Artesanal, Worthy Park Last modified: 30. August 2021