Written by 19:58 Rum, Spirituosen

RUMprobieren: Spirit of Rum, Nobilis und ein alter Long Pond

Diesmal in RUMprobieren: 2x Spirit of Rum, 2x Nobilis und einmal einen Long Pond aus dem Jahr 1985.
RUMprobiert Spirit of Rum Nobilis

In unserem Blog findet ihr viele Rezensionen zu neuen Rums. Es macht uns irre viel Spaß, in einzelne Abfüllungen abzutauchen, sie zu verkosten, zu analysieren und zu genießen. Vielleicht sogar etwas damit zu mixen. Doch mittlerweile gibt es so viele neue, vielversprechende Flaschen, dass wir nicht die Zeit finden, zu jeder von ihnen einen gesamten Artikel zu schreiben. Wir bewerten sie dann meist auf Rum X. Doch irgendwie fanden wir es schade, dass nicht alle der mitunter spannenden Flaschen auf diesem Blog gewürdigt werden.

Deshalb führen wir ein neues Format ein: RUMprobieren.

Darin werden wir regelmäßig in Mini-Reviews Rums vorstellen, die wir probiert haben. In der ersten Ausgabe stellen wir vor:

  • Spirit of Rum Edition 25 Jamaika DOK
  • Spirit of Rum Edition 27 EMB Pot Still
  • Nobilis Ecuador Romero & Sons 25 17 years old
  • Nobilis Guyana Diamond 2003 18 years old
  • Bristol Long Pond 1985

Viel Spaß beim Lesen!

Spirit of Rum Edition 25 Jamaika DOK

Dieser Rum aus Jamaika ist die Edition No. 25 der Rumclub Private Selection des Rum-Depot aus Berlin. Der Rum reifte 12 Jahre lang in Europa in Ex-Bourbonfässern und wurde in Fassstärke mit 58,2 % vol abgefüllt. Das Kürzel DOK ist unter Jamaica-Fans der Overkill: Der Ester-Gehalt liegt bei satten 1500-1600 gr/hLAA auf. Die Hampden-Destillerie verwendet 9 verschiedene Marque, welche die Rums nach Estergehalt kategorisieren. Das Marque DOK steht für den höchsten erlaubten Estergehalt. Destilliert wurde der Jamaica DOK Rum im Juli 2009, abgefüllt wurde er im März 2022. Die Auflage betrug 433 Flaschen.

Junge DOK-Rums gibt es häufiger, doch so lange gelagerte DOKs findet man nicht allzu oft. Dementsprechend gespannt war ich auf diese Abfüllung. In der Nase wie erwartet intensiv jamaikanisch, aber die Ester wurden durch die lange Ruhezeit im Fass etwas gebändigt. Eine harmonische Balance aus Klebstoff, Ananas, Zitrusfrüchten und einem Hauch Vanille. Im Mund das gleiche Bild: Funky mit etwas Holz, Honig und Nüssen. Am Gaumen fällt auf, wie harmonisch das Ganze hier zusammenläuft. Der Abgang ist langanhaltend und warm, der Alkohol super eingebunden. Ein toller Rum, sehr rund und trotz Fassstärke entspannt trinkbar. Preis: 130 Euro für 0,5 Liter.

– 88 / 100 –

Spirit of Rum Edition 27 EMB Pot Still

Und weiter geht es mit Spirit of Rum, diesmal mit Edition 27. Diese stammt erneut aus Jamaika. Es handelt sich bei dieser Rumclub Private Selection um einen EMB, abgefüllt in Fassstärke mit 67,1 Prozent. Destilliert wurde der Rum 1995, am Ende ergab die Abfüllung 276 Flaschen. Einen Clarendon 1995 gab es zum Rumfest 2021 bereits von Rum Artesanal, unsere Review dazu findet ihr hier.

Ein EMB dieses Alters braucht etwas Geduld. Erst nach einiger Zeit entfalten sich alle Aromen. Schon die Nase ist sehr komplex: Überraschend fruchtig, Vanille, etwas Tabak und vergleichsweise wenig Alkohol.

Am Gaumen präsentiert sich der EMB ebenso intensiv. Mit der Zeit tritt das Holz in den Hintergrund und überlässt tropischen Früchten, einer dezenten Säure und etwas Minze die Bühne. Auch die Tabaknote, die man schon in der Nase hatte, findet sich. Der Alkohol ist sehr gut integriert. Eine tolle Abfüllung, die Spaß macht. Insgesamt aber nicht so weit weg vom Rum Artesanal aus dem Jahr 2021, der ist jedoch am Markt deutlich günstiger zu haben, weshalb ich diesem aus reiner Preis-Leistungs-Sicht den Vorzug geben würde.

– 85 / 100 –

Nobilis Ecuador Romero & Sons 2005 17 years old

Dieser Nobilis-Rum aus Ecuador war meine persönliche Überraschung im Tasting. Mit 69% die stärkste Abfüllung in dieser Runde. Destilliert wurde der Rum 2005 auf einer Column Still, abgefüllt wurden 244 Flaschen.

Dieser Rum ist wie ein Chamäleon: Frisch im Glas zeigt er sich blumig und fruchtig, mit Noten von Kernobst und Zitrusfrüchten. Mit der Zeit stellen sich Raucharomen in den Vordergrund. Im Abgang schmeckt man leichte Tabaknoten. Der spanische Stil ist dennoch die gesamte Zeit erkennbar, durch den hohen Alkoholgehalt hat man jedoch sehr kräftige Aromen (und damit einhergehend auch Schärfe). Ein sehr interessanter Rum, der meiner Meinung nach etwas unterschätzt wird.

– 84 / 100 –

Nobilis Guyana Diamond 2003 18 years old

Dieser Rum ist 18 Jahre alt und damit noch nicht überholzt. Hier dominieren gefällige Noten von Vanille, Schokolade und Haselnuss als Kräuter und Bleistift, wie man es manchmal von Vertretern aus Uitvlugt, Port Mourant, Enmore und Co kennt. Der Alkohol (55,4 Prozent) ist nicht perfekt integriert, aber der Rum ist dennoch prima trinkbar. Ein sehr gefälliger Rum aus Guyana, jedoch ohne echte Highlights.

– 83 / 100 –

Bristol Long Pond 1985

Dieser jamaikanische Rum stammt aus dem Jahr 1985 und ist somit 37 Jahre alt. Gebrannt wurde er aus Melasse auf einer Pot Still, abgefüllt wurde er mit 49,5%. Das Aromenspiel überrascht mich: Ich finde die typischen Noten von Früchten wie Banane, Limette, Mango, Ananas. Vor allem aber eine unglaubliche Süße. Diese ist so ausgeprägt, dass ich fast davon ausgegangen wäre, der Rum sei gesüßt, wenn man es nicht besser wüsste. Insgesamt ist der Rum dennoch etwas dünn, denn außer Früchten und Süße gibt es da nicht viel zu entdecken. Schade, denn so geht es über eine Bewertung in den niedrigen 80ern nicht hinaus.

– 82 / 100 –

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Last modified: 18. September 2022
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