Wenn man sich intensiver mit Rum beschäftigt landet man irgendwann zwangsläufig bei Rum aus dem kleinen südamerikanischen Land Guyana. Guyana bedeutet übersetzt „Land der vielen Wasser“. Es liegt direkt an der nordöstlichen Küste des Kontinents und grenzt an Venezuela, Brasilien und Suriname. Die Entfernung zum Äquator beträgt 350 Kilometer. Die Durchschnittstemperatur ist höher als auf den karibischen Inseln, weshalb der Angel Share ebenfalls höher ist. Das bezeichnet jenen Anteil des Rums, der im Laufe seiner Lagerung aus dem Fass verdunstet. Die verdunstete Flüssigkeit besteht dabei zu einem Teil Wasser sowie einem Teil Ethanol.

Rum aus Guyana ist Bestandteil der meisten Blends und des British Navy Rums. Deutlich interessanter sind jedoch die Single Estate oder Einzelfass- beziehungsweise Single-Cask-Abfüllungen. Dabei gibt es in Guyana eine Besonderheit.

Von den früher mehr als 100 Destillerien ist nur noch eine einzige verblieben, die Demarara Distillers Limited (DDL). In der DDL sind ein Teil der nützlichen Stills geschlossener Destillerien angesammelt wurden. Deswegen ist es auch heute noch möglich, sehr unterschiedliche Rums – insgesamt 24 Marques – in einer Destillerie zu produzieren.

The Rum Cask Guyana 2008 12YO “Hampden Finish” (MPM)

28.03.2021

TRC Guyana 2008 „Hampden Finish“

2021 hat der unabhängige Abfüller the Rum Cask diese Abfüllung auf den Markt gebracht. Der Rum wurde 2008 auf der Port Mourant in der DDL destilliert und anschließend nach Europa verschifft. Der Rum reifte kontinental. Nach 12 Jahren Reifung im Ex Bourbon Cask zog ein Teil des Rums für das abschließende Finish weitere 13 Monate in ein ehemaliges Rumfass, in dem zuvor der „TRC Jamaica Rum 18 YO 2001 Hampden“ reifte. Der Rum wurde mit 60,3% in Fassstärke abgefüllt. Der Ausgabepreis für 111 Flaschen lag bei 54,90€. Ein sehr guter Preis wie ich finde. Leider hatte ich kein Glück und habe keine Flasche ergattern können, dafür aber ein 10cl Sample.

Im Glas ist der Rum, wie für sein Alter zu erwarten, recht dünn und eher blass strohig gefärbt. Der Rum ist also auch nicht in der Destillerie gefärbt wurden. Der Rum braucht auf jeden Fall wenigstens 60 Minuten im Glas um sein Aroma zu entfalten. Anfangs kommt er noch recht dünn und undifferenziert, mit fast ausschließlich dünnen, pflanzlichen Obstbrandaromen und Anis daher. Nach und nach kommen dann die jamaikanischen Einflüsse in Form von rauchiger Ananas und Papaya dazu. Dabei verschwinden die Port Mourant Aromen keinesfalls, sie werden einfach toll ergänzt.

Im Mund springen mich als Erstes typisch esterige Jamaikanoten an, es machen sich wieder Ananas, Banane und Papaya Aromen breit. Dann setzen sich auch Gewürze wie Pfeffer und Anis durch, Port Mourant typische Noten von Bleistift schwingen im Hintergrund mit. Vanille, Rauch und Kakaonoten komplettieren das Aroma. Eine gewisse Cremigkeit und ganz leichte Süße findet sich ebenso. Der Alkohol ist super eingebunden, für 60,3% ein wirklich leicht zu trinkender Rum!

Auch der lange Abgang ist ein Potpourri aus Hampden und Port Mourant Aromen. Frucht und Bleistift, Anis und Vanille lösen sich immer wieder gegenseitig ab, bis zum Schluss die Holz – und Bleistiftnoten zurück bleiben.

Ein sehr schöner Rum, der mir aufgrund seiner wechselnden Aromen extrem viel Spaß gemacht hat. Für den Preis war dieser Rum ein top Angebot. Durch das Finish schmeckt der Rum wie ein perfekter Blend der beiden Destinationen, jedoch ohne das eine Destination wirklich an Oberhand gewinnt.

-77 von 100-

Rum Artesanal Rum Guyana 89 Uitvlugt 31y

16.04.21

Rum Artesanal Uitvlugt 89
RA Guyana 89

Der Rum Artesanal Rum Guyana 31y wurde 1989 in Uitvlugt auf der Double Wooden Vat Still aus Port Mourant destilliert und in der Destillerie bereits gefärbt. Der Rum reifte vollständig kontinental und wurde nicht verdünnt mit 50,1% abgefüllt. Im Glas zeigt er eine schöne Bernsteinfärbung.

In der Nase erscheint der Rum sehr rund und reif, Alkohol ist fast gar nicht wahrzunehmen. Er riecht nicht so kräuterig wie ich erwartet habe, dafür nach gedörrtem Obst, Karamell und, wie zu erwarten, Holz. Eine ganz dezente Säure nehme ich noch wahr. Insgesamt habe ich hier aber mehr Power erwartet.

Im Mund tritt als erstes Dörrpflaume und Karamell in Erscheinung, dann kommen die Kräuternoten nach, jedoch nicht besonders kräftig. Etwas Eukalyptus und beim zweiten Schluck auch ganz zarte Noten von Bleistiften, Leder und wieder diese typische leichte Säure. Beim TRC Uitvlugt war diese jedoch deutlich präsenter. Die Holznoten sind sehr elegant und trotz des Alters keinesfalls überholzt. Da kommt dem Rum sicher die rein kontinentale Reifung zu Gute. Den Abgang fand ich erstaunlich kurz und flach, da hätte ich mir ein wenig mehr erwartet. Der Rum wirkt etwas verwässert und dünn.

Insgesamt ein sehr runder und reifer Rum mit einer extrem hohen Trinkbarkeit, der mit 230 Euro für 0,5 Liter aber auch nicht ganz billig ist. In Anbetracht des Alters und dass es sich um einen Rum aus einer lange geschlossenen Destillerie handelt ist der Preis jedoch schon fast als Schnäppchen anzusehen. Schließlich trinkt man hier auch ein großes Stück Rum-Geschichte Viele solcher Fässer werden wohl nicht mehr auf dem Markt kommen.

-84 von 100-

15.07.21

The Auld Alliance – Corman Collins Enmore Sungle Cask 28 yo

Der Corman Collins wurde 1992 in Enmore destilliert und 2020 nach 28 Jahren wurde 215, vermutlich unverdünnt, mit 57,5% abgefüllt. Der Rum wurde wie üblich bereits bei Enmore gefärbt. Er trägt das Marque MEC. Der Rum kostete ungefähr 250€.

Der Rum liegt durch die Färbung sehr dunkel und schwer im Glas. Die Nase ist uns sofort vertraut, das sind die typischen Enmorenoten die wr so mögen. Getrocknete Früchte wie Rosinen und Pflaumen, Holz, Lakritz, Haselnuss, verbrannter Zucker und ein wenig frischer Eukalyptus. Röstnoten und Schokoladennoten runden das Bild sehr schön ab.

Am Gaumen kommen zuerst Pflaumen, Lakritz, Anis und bittere Tannine an. Dann stoßen gerannter Zucker, Kakaobohnen, Holz- und Röstnoten, Pfeffer und wieder Haselnüsse dazu. Die Textur ist dick und ölig. Der Alkohol ist hervorragend eingebunden. Der sehr lange Abgang ist geprägt von süßen Pflaumen, dunkler Schokolade und Vanille, zum Schluss bleiben Vanille, getoastetes Holz und Lakritz zurück.

Ein toller Rum, der zeigt was ein alter Enmore zu bieten hat. Bereits in der Nase ist er intensiv und kräftig. Die Fruchtigkeit kommt sehr gut durch. Der Alkohol ist unglaublich schön eingebunden.

-88 von 100-

24.08.21

That Boutique-Y Savalle Still ICBU

That Boutique-Y ICBU

Der That Boutique-Y wurde 2008 auf der French Savalle destilliert, die 2000 von Uitvlugt zur DDL kam. Anschließend reifte der Rum für 12 Jahre im Ex-Bourbonfass. 406 Flaschen wurden in Fassstärke mit 57,8% abgefüllt. Der Rum ist noch immer erhältich und kostet ungefähr 45€. Das Marque ist ICBU.

Der Rum ist noch relativ hell, das zeigt natürlich auch das hier nicht mit Farbe nachgeholfen wurde und der Rum sehr wahrscheinlich in Europa gereift ist. In der Nase wirkt er erstmal nicht so üppig, alle Aromen sind nocht so stark ausgeprägt. Man spürt sofort das es sich um ein Kolonnendestillat handelt. Aromatisch bietet er frisches Zuckkerrohr und Melassesirup, getrocknete Früchte wie Rosinen, junges Holz ein wenig Rauch und eine gehörige Portion Kräuter. Auch mit längerer Atemzeit intensivieren sich die Aromen nicht unbedingt.

Am gaumen ist der Rum dann deutlich komplexer und kräftiger. Schöne kandierte Ananas und Rosinen bilden den Start. Dazu eine kräftige Igwer- und Anisnote. Vanille, Pfeffer, Rauch und ein Hauch von Milchschokolade runden den Rum ab. Das Mundgefühl ist sehr angenehm und cremig. Die Kräuter aus der Nase kann ich kaum noch finden.

Der Abgang ist mittellang, hier zeigt sich wieder die Kolonne. junges Holz, Vanille, Kakao und die Kräuter aus der Nase zeichnen ihn aus. Ein insgesamt sehr schön balancierter Rum mit einem tollen Finish. Hätte ich bei nur 12 Jahren nicht unbedingt so stark erwartet. Und für den Preis ein sehr empfehlenswerter Rum für Einsteiger in die Welt der Fassstärken.

-82 von 100-

28.08.21

Rum Artesanal Guyana Rum Enmore REV

RA Enmore 1994

Der neueste Enmore aus dem Hause Rum Artesanal besitzt 53,1 %vol und ist in einer Stückzahl von 267 Flaschen erschienen. Der Preis lag bei 199 Euro. Lag, Präteritum, weil die Flaschen bereits auf dem German Rum Festival restlos ausverkauft waren. Klar, dass der Andrang groß war, dieser Rum ist ins Glas gebannte Geschichte!

Die Farbe ist sehr dunkel. Das ist typisch für Rums aus Guyana. Wofür das Mark REV steht ist nicht ganz sicher, möglicherweise bedeutet es Rum Enmore Versailles, auf jeden Fall handelt es sich aber um bereits zur Einlagerung im Fass stark mit Zuckercouleur gefärbte Rums. „Nicht jeder Rum reift da, wo er destilliert wurde. Dieser Rum kam als Rohdestillat nach Europa, zum europäischen Klima. Das ändert die Reife“, erklärte Dominik Marwede. „Die Farbe ist beeindruckend, aber historisch gesehen nicht echt. Aber man muss der Geschichte Tribut zollen – mit einem positiven Auge.“ Heißt: Die dunkle Farbe stammt bei diesem Guyana-Rum nicht ausschließlich aus den Fässern. Das ist aber wie gesagt nicht überraschend und war früher üblich.

Im Glas erkennt man eine unglaubliche Viskosität. Die langen Schlieren lassen erahnen, wie viele Aromen vorhanden sind – das gilt zumindest bei ungezuckerten Rums wie diesen. Sobald ein Rum gezuckert ist (so wie einige neue Vertreter), sind die Schlieren im Glas kein Qualitätsmerkmal mehr.

In der Nase riechen wir Aromen von Dörrpflaume, Leder, vielen Kräutern, Karamell und Gewürze. Das Holz lässt sich nicht leugnen, bei dem Alter aber auch kein Wunder und zuviel ist es keinesfalls.

Im Mund setzt sich das Aroma von Kräutern durch, dazu kommen Trockenfrüchte, ausgeprägte Fassnoten, Leder, Gewürze und Tabak. Ein dezente Bitterkeit ergänzt sich noch dazu. Ein ausgesprochen vollmundiger Rum, bei dem der Alkohol perfekt eingebunden ist.

Der Abgang ist langanhaltend. Tabak, wieder Dörrpflaumen und Fassaromen verabschieden sich ganz allmählich. Eine leichte fruchtige Süße bleibt minutenlang im Mund zurück. Ein außergewöhnlicher Rum, den man so nur in Guyana bekommt und der unglaublich Spaß macht und bei dem man immer wieder etwas Neues entdeckt.

-92 von 100-

Die Geschichte der Rumproduktion Guyanas

Die Geschichte von Guyanas Rumproduktion ist von internationalen Konflikten geprägt und reicht bis ins 17. Jahrhundert mit der Gründung der niederländischen Kolonien Berbice, Essequibo und später im 18. Jahrhundert der Kolonie Demerara zurück. Die Angaben hierzu sind in verschiedenen Quellen sehr unterschiedlich, aber es ist davon auszugehen, dass die erste Zuckerrohrplantage in Guyana im Jahre 1658 gegründet wurde. 1664 folgte die erste Zuckermühle. 1691 waren es dann bereits bis zu 19 Plantagen, die sich in der Hand der niederländischen Westindischen Handelskompanie befanden. In einem historischen Schreiben aus dem Jahr 1701 wurde zum ersten Mal Rum und Melasse als Tausch- und Handelsware erwähnt, im Jahr 1706 ein Rum-Destiller. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch eine Karte mit 32 – 34 Zuckerplantagen in Essequibo erstellt.

1741 wurden dann die ersten Ländereien auch an britische Bürger vergeben, diese kamen überwiegend von den englischen Kolonien Barbados und Antigua. Ein Jahr später durften diese Siedler teilweise auch mit englischen Schiffen handeln und wurden für 10 Jahre von den Abgaben gegenüber der niederländischen Stadthalter befreit. In den englischen Kolonien musste sie hohe Abgaben entrichten und zusätzlich galt der Boden in Guyana als deutlich fruchtbarer.

Durch diese Maßnahmen entwickelte sich die Region sehr stark, was auf der einen Seite eine starke Wirtschaft generierte. Auf der anderen Seite jedoch den Einfluss der Niederländer immer mehr verringerte und den der Engländer vergrößerte. Innerhalb kurzer Zeit zeigten sich die Niederlande unzufrieden mit der Entwicklung der Kolonien und forderten vom Kommandeur entgegen der wirtschaftlichen Vorstellungen der englischen Farmer eine vermehrte Produktion von Zucker anstatt Rum und Melasse.

Es geht hin und her in Guyana

Die Region Demarara kam dann im Jahr 1746 hinzu. Innerhalb von 6 Monaten entstanden 18 große und weitere kleine Zuckerrohrplantagen. Bis 1748 wuchs die Anzahl der Plantagen auf insgesamt 110 an. Aufgrund des sinkenden Einflusses der niederländischen Verwalter kam es zu immer mehr Betrügereien der englischen Farmer um die strenge Regulation der Westinden Kompanie zu umgehen. Es wurden Waren am Zoll vorbei geschleust oder Waren falsch oder gar nicht deklariert. 1770 entschied schließlich der Stadthalter der niederländischen Republik per Schiedsspruch, nach sehr langem innerpolitischen Streit zwischen der zeeländischen Kammer der Westinden Kompanie und dem Hohen Rat, dass die zeeländische Kammer nicht allein über das Handelsmonopol der Kolonie Essequibo zu entscheiden haben. Als Kompromiss wurden jedoch verschiedene Privilegien eingeräumt. So hatte zum Beispiel die zeeländische Kammer jedes Jahr das Handelsmonopol, bis das 16. Schiff mit zeeländischen Waren die Kolonie erreichte.

Der Hohe Rat von Holland, Zeeland und Westfriesland (Hoge Raad van Holland, Zeeland en West-Friesland) war von 1581 bis 1795 das höchste Gericht in diesen Provinzen und war auch in den Kolonien zuständig. Die Westinden Kompanie war ein Zusammenschluss verschiedener Gesellschaften mit einem durch die niederländische Regierung ausgestatteten Handelsmonopol und war in 5 Kammern (nach 5 niederländischen Handelszentren), u.a die zeeländische Kammer, aufgeteilt und folgte damit dem Vorbild der Niederländischen Ostindien Kompanie. Die Kammern standen regelmäßig in gegenseitiger Konkurrenz.

Historische Karte von Guiana und der Amazonas-Region von 1649
Historische Karte von Guiana und der Amazonas-Region von 1649

Zu dieser Zeit gab es an den Ufern des Essequibo 60 Plantagen, während sich an der Küste nur 12 – 14 Baumwollplantagen befanden. In der Region Demarara bereits 130, von denen circa ein Drittel den Engländern gehörte. Mit dem Schiedsspruch endete der Streit jedoch nicht und 1773 wurde die Region Demarara letztendlich durch den Hohen Rat von der Region Essequibo abgetrennt. 1775 begann dann der amerikanische Bürgerkrieg und damit auch die Positionierung der beteiligten europäischen Nationen zu einer Seite der Kriegsparteien England und Amerika. Das zog dann wiederum zwischen 1780 und 1784 den Vierten Englisch-Niederländischen Krieg nach sich, was auch abermals Krieg in die niederländischen Kolonien brachte.

Zwischen Februar und März 1781 eroberten die Briten zunächst die Regionen Demarara, Essequibo und Berbice. Die Franzosen eroberten, als Verbündete der Niederlande, die Regionen zwischen Januar und Februar 1782 zurück und gründeten die Stadt Longchamps. Mit dem Frieden von Paris endete 1783 der Unabhängigkeitskrieg und die Regionen wurden 1784 an die Niederlande übergeben. Die Stadt Longchamp wurde in Stabroek umbenannt und fungierte nun als Haupstadt der vereinten Kolonien Demarara und Essequibo. Damit wurde die Trennung der beiden Regionen rückgängig gemacht. Jedoch war nun Demarara das Zentrum der Kolonie.

Durch zahlreiche Verluste, vorallem durch die Besetzung Guyanas von 1781 – 1784, war die Westindien Kompanie nicht mehr solvent. Auch durch die große finanzielle Unterstützung der Sieben Vereinigten Provinzen von Holland im Jahr 1784 konnte die Auflösung der Westindien Kompanie nicht verhindert werden. Und so wurde sie zum 31.12.1791 aufgelöst. Am 1.1.1792 wurden die Regionen Stadthalter der Republik unterstellt und die strenge Handelsregulation der Westindien Kompanie endete damit.

Die Gründung von Georgetown

Es blieb jedoch weiter unruhig in Guyana und vorallem Europa. 1793 erklärte Frankreich der niederländischen Republik den Krieg und eroberte diese auch 1795. Das führte zum Nachfolgestaat, der Batavischen Republik. Die Batavische Republik musste ein Bündnis mit Frankreich eingehen und Frankreich bei seinem bereits seit ebenfalls 1793 andauernden Krieg gegen England unterstützen. Im April 1796 eroberten dann nach gerade einmal zwei Tagen die Engländer die Regionen Demarara und Essequibo. Im Mai kapitulierte auch die Region Berbice.

1802 wurden alle drei Regionen durch den „Frieden von Amiens“ an die Niederlande zurückgegeben. Der Frieden hielt nur bis 1803, dann eroberten die Engländer zwischen dem 19. und 26. September die Gebiete erneut. 1814 gingen die Gebiete im Britisch-Niederländischen Vertrag an England über.

Zu Ehren des britischen Königs wurde die Stadt Stabroek am 12. Mai 1812 in Georgetown umbenannt. Diesen Namen trägt die Hauptstadt von Guyana noch heute. Der Sklavenhandel wurde durch die Briten bereits 1809 abgeschafft. Am 17. August 1823 kam es dann in den Kolonien, in der Erwartung einer baldigen Abschaffung der Sklavenarbeit, zu einem Sklavenaufstand und es wurde zwei Tage später das Kriegsrecht ausgerufen. Bereits am 21. August stand die britische Armee ungefähr 2000 Aufständigen gegenüber. Diesen wurde am 22. August eine Begnadigung angeboten, sofern sie den Aufstand beenden. Die Drahtzieher des Aufstands wurden jedoch erhängt.

1831 wurden dann die drei Kolonien zusammengeführt und am 21. Juli 1831 wurde der erste Gouverneur von British Guayana vereidigt. Im Jahr 1833 wurde der „Act of Emancipation“ verabschiedet. Daraus sollte ein Ende der Sklavenarbeit zum 1. August 1834 resultieren. In der der Realität setzte sich jedoch die Lobby der Pflanzer durch. Man benannte die Sklaven einfach in Lehrlinge um. Diese „Lehrlinge“ arbeiteten aber weiterhin ohne Lohn für 6 Jahre in einem „Ausbildungsverhältnis“. Da diese Lehrlingszeit alle Sklaven ab 6 Jahre betraf war also auch Kinderarbeit inbegriffen. In den folgenden Monaten änderte die britische Regierung diese Lehrzeit auf 4 Jahre und schlussendlich wurde die Sklavenarbeit zum 31. August 1838 in den Kolonien abgeschafft.

Nach der Abschaffung der Sklavenarbeit verließen die Sklaven die Farmen und es mussten andere billige Arbeitskräfte verpflichtet werden. Dadurch gelangen in diesem Jahr die ersten indischen und chinesischen Arbeitskräfte nach Guyana. Auch Arbeitskräfte von Madeira kamen in großen Zahlen. Bis 1917 immigrierten insgesamt 238.909 Inder. Die Arbeitsbedingungen änderten sich in der Folgezeit aber nicht wirklich, so das die Todesraten unter den Arbeitern sehr hoch war. Das führte dazu, dass immer mehr Arbeiter benötigt wurden. In der Folge untersagte Indien zwischen 1839 bis 1844 und zwischen 1848 bis 1851 die Auswanderung, für Jamaika sogar bis 1860. 1878 erreichten dann auch keine chinesischen Arbeiter mehr die britischen Kolonien. Ab 1884 wurde die Produktion aufgrund der internationalen Zuckerkrise immer mehr auf Reis anstatt Zucker umgestellt.

Guyana wird unabhängig

In den folgenden Jahren gab es immer wieder Aufstände aufgrund der Arbeitsbedingungen und schlechter Löhne. So z.B. 1869 auf der Plantage Leonora, 1872 in Essequibo, 1873 auf der Uitvlugt Plantage, 1896 auf der Non Pareil Plantage. 1924 entwickelte sich dann aus einem Streik in Georgetown ein Aufstand. Das Militär stoppte dabei aus dem Süden kommende Arbeiter und gab den Schussbefehl. 13 Menschen wurden getötet und 18 verwundet. Durch die große Depression in den 30ern und den damit verbundenen geringen Exportertrag verloren viele Menschen ihre Arbeit. Das zeigte den Menschen sehr deutlich, dass ihre Interessen nicht politisch vertreten werden. Daraus resultierte ein weiterer Aufstand auf der Leonora Plantage im Jahr 1939 mit 4 Todesfällen. Im April 1948 kam es auf dem Enmore Anwesen zu einem Streik mit 4 Todesfällen. Aus diesem Ereignis resultierte die Gründung der linksgerichteten People’s Progressive Party (PPP).

Die PPP löste 1953 dann auch eine große politische Krise aus, als sie die ersten Wahlen in Guiana am 27. April gewann. Durch eine Verfassungsänderung wurde ein neues politisches System, bestehend aus Ober- und Unterhaus, eingeführt. 18 von 24 Sitzen im Unterhaus gewann die PPP bei den Wahlen. Jeddi Chaggan wurde zum Prime Minister gewählt. Da die PPP in Europa als kommunistische Partei eingestuft wurde reagierte Winston Churchill, indem er Truppen nach Guiana entsandte und die neue Regierung wieder absetzte. Die Briten übernahmen wieder die Regierungsgeschäfte bis 1957. Die Bestrebungen zur Unabhängigkeit hielten aber auch in den nächsten Jahren an. Und so war es dann am 26. Mai 1966 soweit und Guiana erklärte als Guyana seine Unabhängigkeit.

Ungefähr 10 Jahre nach der Unabhängigkeit veränderte sich das gesamte industrielle Wesen in Guyana. Die sozialistisch geprägte Regierung verstaatlichte den größten Teil der Industrie und mit ihr auch die Zucker- und Rumindustrie. Es entstand die Guyana Sugar Corporation (GuySuCo), bestehend aus drei Brennereien:

  • Diamond Liquors Limited (DLL) – Diamond Distillery – im Besitz von Jessels Holdings
  • Guyana Distillers Limited (GDL) – Uitvlugt Distillery – im Besitz von Booker Bros.
  • Demerara Distilleries Ltd – Enmore Distillery – eine Tochtergesellschaft von Guyana Distillers Limited

Die Gründung der DDL

Jedoch nahm die Nachfrage permanent ab und so wurde 1975 Yesu Persaud für die nächsten 4 Jahrzehnte Geschäftsführer von Diamond Liquors Limited. Persaud fusionierte Diamond Liquors Limited und Guyana Distillers Limited zu einem einzigen staatlich regulierten Unternehmen. Anschließend verkaufte er das Unternehmen wieder in Privatbesitz und schloss alle weiteren Rumbrennereien, außer der Diamond Distillery. Der Staat verkaufte die Anteile auf über 3000 guyanische Privataktionäre und behielt zwischen 60 und 80 Prozent der Anteile. Zur Verwaltung und Lenkung der Aktivitäten der drei Destillen wurde eine Holdinggesellschaft gegründet, die Guyana Liquor Corporation. 1983 fusionierten dann die Unternehmen DLL und GDL zur Demarara Distillery Limited (DDL).

Nach 10 Jahre sozialistischer Führung befand sich die Regierung Mitte der 80er Jahre durch Korruption, schlechtes staatliches Management und die Rückführung der Industrie in staatliche Kontrolle in einer finanziell sehr schwierigen Situation. Anders als beispielsweise in Kuba wurden die vorherigen Besitzer entschädigt, was die Staatskasse extrem belastete. In der Konsequenz musste die Regierung schlussendlich 1989 einer Veräußerungspolitik im Rahmen der Weltbank empfohlenen Strukturanpassungen zustimmen, weil das Land bereits seit 1985 als nicht mehr kreditwürdig galt. Dadurch wurden die Unternehmen schrittweise verkauft. Bereits 1988 sank der Anteil der Regierung an der DDL auf 47 Prozent, bis sie Anfang der 90er wieder in komplett privater Hand wahr. Zu diesem Zeitpunkt wurden dann auch das neue Prestigeprodukt der DDL vorgestellt – der El Dorado Rum.

El Dorado 12 und 15
Copyright: Aneil Lutchman / Creative Commons

Seit dem geht die Entwicklung der DDL steil bergauf. 2014 wurde Persaud von Komal Samaroo abgelöst. Mittlerweile ist die DDL nicht nur eine Brennerei, sondern zum Beispiel auch Franchisenehmer für die Produktion von Pepsi, Seven Up, einer lokalen Sodamarke und Fruchtsäften. Trockeneis und Kohlendioxid zur Karbonisierung gewinnt die DDL aus der Rumproduktion. Weiterhin bietet die DDL Versand- und Lagerservice für Unternehmen wie Nestle oder Johnson & Johnson an. Ungefähr 60 Prozent des Rums werden an Partnermarken oder als Bulkware verkauft. Der Rest bleibt für die eigenen Abfüllungen zurück. Zusätzlich ist das Unternehmen zu einem Drittel an National Rums of Jamaica mit den Brennerein Long Pond und Clarendon beteiligt.

Weitergenutzte Stills und Styles geschlossener Destillerien bei der DDL

Doch wie kam es denn nun dazu, dass die DDL heutzutage so viele völlig unterschiedliche Rumstile produzieren kann? Eingangs hatte ich bereits erwähnt, dass die DDL die einzig verbliebene Stätte für Rumproduktion ist. Alle anderen Destillierien mussten im Laufe der Jahre schließen. Im folgenden Kapitel möchte ich kurz die wichtigsten ehemaligen Destillierien in Guyana kurz vorstellen.

Die genaue Anzahl der Destillerien herauszufinden scheint heutzutage kaum noch möglich zu sein. Auch finden sich bei der Recherche extrem unterschiedliche Zahlen. 1880 seien es in der Spitze bis zu 109 Destillerien gewesen, heißt es. Diese Zahl ist aber schnell wieder gesunken. 20 Jahren später gab es um die Jahrhundertwende noch ungefähr 50 Destillerien. Zum Ausbruch des Ersten Weltkrieg waren es noch 36. Im Jahr 1921 sollen es noch 30 gewesen sein, 1938 sollen nur noch 9 Destillierien überlebt haben. Ab dem Jahr 2013 gab es dann wie bereits erwähnt nur noch eine Destillerie.

Geschichtlich betrachtet gab es auf Guyana nahezu alle Typen von Destillierapparaten. Es fanden sich Pot Stills, Vat Stills und Column Stills. Heute finden sich in der DDL folgende 3 Typen: Vat Stills, ab den 50ern die John Dore Double Retort Pot Still (DHE – Highester) und Column Stills. Die beiden Vat Stills aus Port Mourant und Versailles werden aber zumeist den Pot Stills hinzugerechnet, was aber an sich nicht ganz korrekt ist, da bei einer Vat Still ausschließlich der Hals und der Kopf aus Kupfer ist. Der Körper besteht aus einem sehr großen Fass aus guyanesischem Greenheart Holz.

„Barrel Aged Mind“ folgert in seinem Artikel, dass im Jahr 1938 die beiden Vat Stills von Port Mourant und Versailles bereits die letzten aktiven Pot Stills in Guyana waren, bis die John Dore Still in Betrieb genommen wurde. Das ist insofern interessant, als das in der Vergangenheit überwiegend Pot Stills oder beide Arten von Stills in den Destillerien zum Einsatz kamen. Nun aber den kleinsten Anteil darstellen. Auch war es in Guyana lange Tradition, Column Stills vor Ort aus Greenheart Holz zu bauen. Kupfer als Material kam erst deutlich später zum Einsatz. Heute ist ausschließlich die Enmore Wooden Continues Still (EHP) übrig geblieben.

Port Mourant (Berbice)

Die Destillerie wurde entgegen der Angaben der DDL irgendwann zwischen 1813 und 1821 gegründet und 1955 geschlossen. Die Double Wood Vat Still mit dem Mark PM hat nach der Schließung der Destillerie eine lange Reise hinter sich. Zunächst wurde sie in die Albion Destillerie gebracht und tat dort bis zur Schließung von Albion im Jahr 1968 ihren Dienst. Von dort aus ging es nach Uitvlugt und dann an ihren heutigen Standort. Die Port Mourant Still hat ein unverwechselbares Aroma.

Versailles (Demarara)

Die Versailles Distillery war die kleinste der verbliebenen Destillerien. Es deutet vieles darauf hin, dass sich ausschließlich die berühmte Single Wooden Vat Still in Versailles befunden hat. Diese wurde 1890 in Betrieb genommen. Nach der Schließung 1978 wurde diese zur Enmore Distillery gebracht. Nach der Schließung von Enmore 1994 ging sie in den Besitz der DDL über. Dort wurde sie 2006 saniert. Diese Destille wird unter dem Mark VSG und MDX geführt. Rums von der Versailles werden traditionell sehr regelmäßig mit Zuckercoleur gefärbt.

Uitvlugt (Berbice)

Die Uitvlugt Distillery wurde zwischen 1759 und 1776 gegründet und 1999 geschlossen. Die beiden 2 Säulen French Savalle Stills wurden mitsamt der Port Mourant Double Wooden Pot Still zur DDL überführt. Möglicherweise stammt eine der French Savalle noch aus dem Bestand der Blairmont Estate. Die French Savalle bestehen nicht aus Kupfer, sondern Stahl. Die beiden Stills können 9 verschiedene Mark herstellen, darunter die Nachbildungen von Rum lange geschlossener Destillerien. Der Name kommt aus dem holländischen und wurde früher „Ütflacht“ ausgesprochen, heute spricht man es eher „Owt-Flut“. Übersetzen würde man das mit „Entschuldigung“, was an der Stelle aber nicht notwendig ist, weil es sich um den Namen des Farmbesitzers handelte.

Marques: ICBU and UMS (Uitvlugt), Skeldon (SWR, SM, CG), La Bonne Intention (LBI), Blairmont (<B>), Albion (AN), Port Mourant (PM)

Enmore (Demarara)

Für die Rums aus Enmore finden sich eine Vielzahl an Marks: EHP (Enmore Henry Porter – der Gründer) bezeichnet höchstwahrscheinlich die ursprüngliche hölzerne Column Still, MXE (Plantage Mon Repos) + KFM (Plantage Lusignan, Kenneth Francis Mackenzie) fusionierten 1930 und gehörten ab 1948 zu Enmore, das Mark KFM bezeichnet dabei höchstwahscheinlich in Enmore auf der Versailles destillierten Rum. ELCR bezeichnet einen leichten Enmore Rum, REV ist ungeklärt, auf jeden Fall handelt es sich aber um, bereits zur Einlagerung im Fass, stark mit Zuckercoleur gefärbte Rums. Enmore nahm zunächt die Versailles Still auf und bei der Schließung 1994 gingen beide Stills zur DDL über.

Marques: MEC, MEA, EHP, KFM, REV, MXE, AWM

Skeldon (Berbice)

Die Skeldon Plantage wurde zwischen 1804 und 1834 von William Ross gegründet. Zunächst wurde Baumwolle angepflanzt, spätestens 1845 wurde Zucker angebaut. Wann der erste Rums produziert wurde lies sich nicht genau herausfinden. Der letzte Rum wurde jedoch ziemlich sicher 1960 produziert. Stills aus dieser Destille sind nicht mehr vorhanden. Der Skeldon Style wird heute über die Coffey Stills erzeugt. 2009 ging an alter Stelle eine neue Fabrik an den Start.

Mark: SWR (Sir William Ross)

Diamond Distillery (Demarara)

Die Diamond Plantage wurde wahrscheinlich 1753 gegründet. Zunächst wurde auf der Farm Kaffee, ab Anfang des 19. Jahr. Zucker angepflanzt. Spätestens im Jahr 1848 wurde der erste Rum destilliert. In der Diamond Distillery befanden sich traditionell zwei Continuous – Metal Coffey Stills und eine Batch – Metal Double Retort zur Erzeugung eines High – Ester Rum. 2011 kam eine Dritte hinzu. Diese ist jedoch für die Herstellung von komplett neutralem Alkohol ausgerichtet. Ebenfalls 2011 wurde eine Continuous – Metal Multicolumn (5 Columns) mit der Bezeichnung MPRS (Multi-pressure Rectification Still) in Betrieb genommen. Alle Maischen werden heutzutage gleich erzeugt, d.h es gibt keine verschiedenen Fermentationsdauern oder den Einsatz unterschiedlicher Hefe für die jeweilen Marques.

Marques: SVL (Uitvlugt Savalle), SVW + SSN (Continuous – Metal Coffey Still), UN / LSR / GS20 / DLR (Continuous – Metal Multicolumn), DHE (Highester Batch – Metal Double Retort)

Färbung von Rum – eine weitere lange Tradition in Guyana

Wenn man sich die vielen verschiedenen Abfüllungen mit den verschiedenen Marques anschaut, fällt einem ziemlich schnell auf, dass diese sehr unterschiedlich gefärbt sind. Nun könnte man natürlich daran denken, das die Rums einfach unterschiedlich lange gelagert wurden und sich somit die Farbe aus dem Holz in den Rum übergegangen ist. Aber auch recht junge Rums aus Guyana sind mitunter schon dunkelbraun. Ein gutes Beispiel ist der Skipper Demarara Rum. Er ist sehr dunkel gefärbt und enthält verschiedene, nur 3 jährige Rums, der DDL. Also muss der Grund dafür ein Anderer sein.

Die Färbung erfolgt durch eine Art Zuckercoleur. Mit dem hochwertigen und schon sehr dunklem Demarara Muskovadozucker steht Guyana bereits das perfekte Ausgangsprodukt zur Verfügung. Der Zucker wird dafür in großen Mengen erhitzt und permanent mit einem Paddel in Bewegung gehalten. Das passiert solange, bis sich der verflüssigte Zucker kaum noch bewegen lässt, keinesfalls darf er jedoch anbrennen. Dann wird der Zuckersirup wieder mit Rumfeinbrand verdünnt, um eine cremige Konsistenz zu bekommen.

Anschließend wird das Gemisch in Holzfässern mit 2 Auslässen gelagert. Ein Auslass wenige Zentimeter über dem Boden, der zweite Auslass 10 Zentimeter darüber. Dadurch konnte man die schweren Schwebstoffe herausfiltern, in dem man einfach wartete bis sich diese am Boden absetzten. Für ein besseres Aroma wollte man diese nicht mit im Färbemittel haben. Zusätzlich würde ein zu hoher Anteil an schwerem Sediment den Rum nach einer Verdünnung zunächst trüb werden lassen, weil sie in Wasser kaum lösbar sind. Nach einer gewissen Standzeit würde sich das Sediment am Boden absetzen.

Die Fässer des Rums werden also nicht mit Melasse bestrichen, wie oftmals zu lesen ist. Die Zuckercoleur wird entweder dem frisch destilliertem Rum oder in die Tanks zum Export hinzugegeben. Je nach Mark variieren die Anteile. Bekannt für kräftige Färbung sind vorallem die Marques REV, VSG und MEC. Aromatisch ist ein typischer Geschmack nach Lakritze und eine Süße, die anschließend im Rum enthalten ist.

Einige Quellen schreiben das die Färbung erfolgte, weil es die British Navy so forderte. Die British Navy Rums bestanden aus sehr jungen Demarara Rumsorten. Den Rum sollte man aber sofort von Wasser unterscheiden können. Also wurden die Rums schon in der Destillerie gefärbt. Eine andere Quelle bereichtete davon, dass die Färbung erfolgte um die schlechte Wasserqualität zur Verdünnung zu überdecken.

Wer sich noch deutlich vertiefender mit der Geschichte Guyanas auseinander setzen möchte kann dies auf barrel-aged-minds machen. Meine Ausarbeitung dazu ist überwiegend diesem wunderbaren Artikel zu diesem Thema entnommen.

Cheers!

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Mount Gay im Tasting – Der älteste Rum der Welt

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Test: Wagemut Rum Tasting Box by Nicolas Kröger