Ich liebe das Aroma von Kokosnüssen. Und ich liebe Rum. Beides zusammen? Man reiche mir ein großes Glas. Bislang ist mein Favorit unter den Kokosnuss-Rums der von Aluna. Es handelt sich hierbei um einen hellen Rum, der mit Kokosnusswasser verdünnt wird.
Auf dem Bar Convent Berlin 2022 machte ich am Stand von Pierre Ferrand eine spannende Entdeckung: Dort stand eine Flasche des Plantation Coconut Rum. Mit einem Alkoholgehalt von 40 Volumenprozent handelt es sich auch um einen kräftigen Rum und keinen Likör.
Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht einmal, dass diese Flasche überhaupt existiert.
Aber wer wäre ich, um diese einfach zu ignorieren? Schließlich hat die Firma mit dem Plantation Stiggins Fancy schon einmal bewiesen, wie hervorragend es exotische Zutaten – in diesem Fall Ananas – in Rum bannen kann.
Und so viel sei vorab verraten: Der Kokosnuss-Rum spielt in derselben Liga, wird aber vermutlich niemals ein Massenprodukt. Warum, lest ihr in diesem Artikel.
Daher kommt der Beiname Cut and Dry
Die Basis des Plantation Coconut Cut and Dry – so der Volle Name – ist ein Rum aus der West Indies Rum Distillery an der Westküste von Barbados.
Warum Cut and Dry? Nun, das hat mit der Herstellungsweise zu tun. Die Kokosnüsse werden vollreif gepflückt, in kleine Stücke geschnitten (Cut) und schonend getrocknet (Dry), um den konzentrierten Geschmack zu erhalten. Dann werden diese Stückchen mit Barbados-Rum aufgegossen. Verwendet werden zu 100 Prozent lokale, echte Früchte.
Vier Jahre habe man die Rezeptur entwickelt. Und genau die ist der Grund, warum der Rum vermutlich nie ein globaler Hit werden kann: Laut Etikett lautet die perfekte Formel “Der Saft einer Kokosnuss auf einen Liter Barbados-Rum”. Der Ertrag einer Kokosnusspalme liegt im Mittel bei 30 bis 50 reifen Früchten pro Jahr. Man benötigt also ziemlich viele Bäume, wenn man diesen Rum in die breite Masse bringen möchte.
Das steckt hinter der Figur auf dem Plantation Coconut Rum
Geschmacklich fand ich den Plantation Coconut Rum übrigens prima, das Kokosnussaroma harmoniert wunderbar mit Barbados-Rum. Ein wenig zu süß vielleicht, aber das macht ihn als Mix-Spirituose deshalb nicht schlechter. Damit gelingen sicherlich hervorragende Daiquiris!
Fun-Fact: Die mysteriöse Figur auf dem Etikett spielt an eine lokale Figur aus dem 16. Jahrhundert an. Im Volksglauben existierte auf Barbados früher ein Gruselwesen, halb Mensch, halb Kokosnuss – gewissermaßen ein Pendant zum Boogieman. Ich finde solche Details super, bei denen man beiläufig auch noch etwas über andere Kulturen lernt. Dass Reverend Stiggins eine Figur von Charles Dickens ist, war mir bis dahin etwa ebenso nicht bekannt.
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Schlagwörter: Plantation Coconut Rum Last modified: 1. November 2022