Sie gehört zu einer der begehrtesten Flaschen des Jahres: der Monkey 47 Distillers Cut. Alljährlich im Herbst präsentiert die Gin-Marke aus dem Schwarzwald (gehört zu Pernod Ricard) eine limitierte Edition, die mit zusätzlichen Botanicals veredelt ist. Im Distillers Cut 2022 wurden die originalen 47 Botanicals um Waldmeister ergänzt, der in der Nähe der Brennerei geerntet wurde. Das ist mal Nachhaltigkeit! Aber schließlich liegen einige der besten Abenteuer ja mitunter direkt vor der eigenen Haustür. 

Die 48. Zutat ist in diesem Jahr also “Galium odoratum”, der Echte Waldmeister. Dieser gehört zur Familie der Labkrautgewächse (Rubiaceae) und verdankt sein charakteristisches scharfes Aroma dem enthaltenen Cumarin. Um das Aroma möglichst gut zu erhalten, werden die Blätter des Waldmeisters zunächst über mehrere Wochen getrocknet. 

“Waldmeister enthält nämlich eine Vorstufe dieses Duftstoffs, die erst durch Enzyme freigesetzt wird, wenn man die Pflanze zerkleinert oder verwelken lässt”, erklären die Macher, die sich bekanntlich äußerst tief in die Materie einbuddeln. “Aufgrund der hohen Konzentration an ätherischen Ölen ist ein perfektes Gleichgewicht der verwendeten Mengen entscheidend, um dieses berauschende Zusammenspiel der Aromen zu vereinen und eine möglichst harmonische Gesamtkomposition zu erreichen.”

  • Monkey 47 Affe
  • Monkey 47 Distillers Cut Waldmeister
  • Monkey 47 Distillers Cut Flasche

Anschließend erfolgte eine Mazeration gemeinsam mit den übrigen Botanicals. Nach der Destillation wurde der Gin mit einem Alkoholgehalt von 47 Volumenprozent abgefüllt, wie immer ohne Filtration und ohne Zugabe von Zucker.

Der Monkey 47 Distillers Cut ist so begehrt, dass man sich auf die Flaschen in einem Raffle bewerben muss. Erhält man den Zuschlag, kostet eine 0,5-Liter-Flasche beim Hersteller 80 Euro. Wer leer ausgeht, muss sein Glück auf Ebay und CO. probieren, wo Flaschen aus den Vorjahren jedoch für 140 Euro aufwärts die Besitzer wechseln.

Tasting: Monkey 47 Distillers Cut 2022

Doch genug zur Geschichte dieses limitierten Gins. Wie schmeckt der Monkey 47 Distillers Cut 2022 denn nun? Wir hatten das Glück, auf dem Bar Convent Berlin die neueste Abfüllung in Ruhe testen zu können.

Unser Ersteindruck: Nach Experimenten mit Reifung in Mizunara-Eiche, Muskatblüte oder Senfkresse präsentiert sich der 2022er Distillers Cut zunächst etwas zurückhaltender. Der Gin schmeckt klassisch und würzig, ohne jedoch aufdringlich zu sein. Den Waldmeister konnten wir allerdings im Aromenspektrum nicht so richtig identifizieren. So blieb der Gin nicht so richtig aufregend. Da präsentieren die Macher von Gin Sul mit ihrer diesjährigen Limited Edition deutlich aufregendere Aromen. Der diesjährige Affen-Gin dürfte deshalb vor allem Liebhabern klassischer Gins ohne viel Schnickschnack gefallen.

The „Nearby“ Punch – Frühlings-Bowle neu interpretiert

Umso spannender ist der diesjährige Signature-Drink – The „Nearby“ Punch. Er ist eine Hommage an die alte Maibowle.

Zutaten (für einen Drink):

  • 50ml Monkey 47 Distillers Cut 2022
  • 30ml roter Verjus
  • 20ml Monin Erdbeersirup
  • 70ml Milky Oolong Tee (kalt gebrüht)
  • 15ml Berliner Weiße Bier oder belgisches Lambic Bier
  • 1 Tropfen Kochsalzlösung
  • frische, gemahlene Tonkabohne

Zubereitung:

Mit einer Kuchenform einen großen Eiswürfel herstellen. Diesen mit Wasser, Erdbeeren, Minze und weiteren Früchten füllen und ihn im Tiefkühler mindestens 18 Stunden durchfrieren lassen. Alle Zutaten in eine große Bowlenschüssel geben und Eisblock hinzugeben. Stilvoll mit einer Kelle in Bechern mit Eis servieren und Becher mit einem Minzezweig garnieren.

Cheers!

Lest auch:

Waldmeister-Sirup selber machen

3 Rezepte für Rum Punch, die ihr kennen solltet

Berliner Brandstifter: Aged Gin 2021 im Test

Alberta Premium Cask Strength Rye – Der beste Whisky der Welt im Test