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Im Test: Armagnac XO von den GrapeDiggaz

Zuletzt hatten wir bereits den Wu Dram Clan Single Cask Armagnac vom 1986er Aurian im Test. Nun folgt der Armagnac XO, der in Zusammenarbeit mit Kirsch Whisky unter dem GrapeDiggaz Label auf den Markt gekommen ist. Der Armagnac ergänzt damit die Core Range, die mit dem VSOP und XO Cognac gestartet war.

Armagnac XO

Der Armagnac enstammt genau wie das bereits oben erwähnte Single Cask aus den Kellern der Maison Aurian. Diesmal handelt es sich aber nicht um ein Single Cask, sondern um einen Blend aus verschiedenen Fässern. Die geblendeten Armagnac lagerten zuvor zwischen 12 und 18 Jahren in ihren Fässern. Wo die Armagnacs ursprünglich hergestellt wurden bleibt ein Geheimnis des Abfüllers. Sie stammen alle von kleinen Herstellern der Bas Armagnac und die Trauben sind auf verschiedenen Böden gewachsen. Die Basisweine wurden aus Baco, Ugni Blanc und Colombard Trauben gekeltert, wobei der Hauptanteil auf Baco und Ugni Blanc liegt.

Die Abfüllung in die wunderschöne Flasche – die sich erfreulicherweise deutlich von den am Markt üblichen Designs abhebt – erfolgte nicht verdünnt auf 46,3% ohne Kühlfiltrierung, Färbung oder sonstiger Additive. Die UVP für eine 700ml Flasche beträgt 70€.

Tasting

Die Nase startet waldig und erdig mit reifen roten Beeren, überreifen Äpfeln, getrockneter roter Johannisbeere und tief im Glas Lakritze. Die erdigen Noten erinnern mich an Moos und feuchtes Holz und einer Spur Tabak. Und etwas Kleber. Für das Alter scheinen die Fässer sehr aktiv gewesen zu sein. Wahrscheinlich tat der Keller sein Übriges dazu. Der Blend wirkt schon in der Nase äußerst komplex.

Auch der Antrunk bestätigt sofort die Komplexität, aber auch die Fassaktivität: Lakritze, wieder Tabak, Walnüsse und nasses Holz. Dazu Zitronenzesten, etwas Rosine, Kräuter, Wermutkraut. Sehr rustikal und kräftig. Mit etwas Standzeit kommen die fruchtigen Aromen mehr zur Geltung. Im langen Abgang kommt dann auch die typische Traubennote deutlicher zum Vorschein.

Der GrapeDiggaz ist ein Armagnac der eher auf der bitteren und kräuterigen Seite ist, die fruchtigen Aromen spielen in der zweiten Reihe. Wobei die Bitterkeit an keiner Stelle übertrieben ist. Mir persönlich hat der Armagnac sehr gut gefallen und ich empfinde auch das Preis-Genussverhältnis als sehr gut. Im Drink muss man mit diesem Tropfen experimentieren, denn die Power des GrapeDiggaz kommt natürlich auch in Cocktails zur Geltung. Er drückt den Drinks seinen Stempel auf. Aber für 70€ erwarte ich auch eine Spirituose, die Charakter hat. Ich habe den XO unter anderem in einem Philadelphia Fish House Punch gestestet und ihm entsprechend potente Mitspieler zur Seite gestellt. Dadurch veränderte sich natürlich die Aromatik des Drinks, schmeckte aber trotzdem hervorragend. Im Sidecar funktioniert er ebenso und gibt dem Drink etwas mehr Komplexität.

-84/100-

Philadelphia Fish House Punch

Zutaten

  • 30 ml GrapeDiggaz XO
  • 15 ml Hampden Great House 2022
  • 10 ml Gölles “Alter Pfirsisch” Fassstärke
  • 30 ml Zitronensaft
  • 25 ml Demerarazuckersirup

Zubereitung

  1. Alle Zutaten in einen Shaker mit Eis geben
  2. kurz ordentlich shaken
  3. in einen vorgekühlten Tumbler auf einen großen Eiswürfel abseihen
  4. Muskatnuss über den Drink reiben

Cheers!

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Schlagwörter: , , , , , , , Last modified: 5. April 2023
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