Dieser Cocktail ist ein ganz einfacher Twist des Aviation. Der Aviation ist ein absoluter Gin Sour Klassiker, der 1916 von Hugo Ensslin in New York erfunden wurde. Besonders am Aviation ist die lila oder blaue Färbung. Diese erhält er von einem Creme de Violette, also einem Veilchenlikör. Lurze Zeit später verschwand Veilchenlikör vom Markt für eine lange Zeit. Bereits Harry Craddock veröffentlichte ein Rezept des Aviation in seiner Cocktailbibel, dem Savoy Cocktail Book, ohne Veilchenlikör. Dafür aber mit einem höheren Maraschinoanteil. Danach wurde es still um den Aviation, bis 2004 wiederentdeckt wurde und sofort zu einem absoluten Crowdpleaser der neu auflebenden Barkultur. Zur Zeit der Erfindung des Drinks war das Thema Luftfahrt allpräsent, deshalb verdankt er seinen Namen der leicht blauen Färbung, die an den Himmel erinnert.

Flying Ribisli

Zutaten Flying Ribisli

  • 60 ml Gin
  • 15 ml Maraschino
  • 15 ml Zitronensaft
  • 2 BL DSM Johannisbeer-Buchu-Likör
  • Deko: Johannisbeeren, versenkte Maraschinokirsche

Zubereitung

Alle Zutaten in den Shaker geben und anschließend 20 Sekunden auf viel Eis shaken und in ein Cocktailglas abseihen. Zum Schluss eine Zitronenzeste über dem Drink auspressen, eine Maraschinokirsche im Drink versenken und mit Johannisbeeren dekorieren.

Flying Ribisli: Johannisbeeren statt Veilchen

Ich habe in diesem Cocktail einfach den Veilchenlikör durch den hervorragenden Johannisbeer-Buchu-Likör der Deutschen Spirituosen Manufaktur aus Berlin ersetzt. In den sehr unterschiedlichen Rezepten, die man im Netz für einen Aviation findet, bewegt sich der Anteil an Veilchenlikör zwischen einem Barlöffel und einigen Zentilitern. Da der verwendete Likör jedoch nicht die geschmackliche Hauptrolle spielen soll, habe ich zunächst einen Barlöffel verwendet, da mir ein Barlöffel in einem originalen Aviation auch deutlich besser gefällt, weil er mir sonst zu seifig und auch zu süß wird. Am Ende sind es zwei Barlöffel vom Johannisbeer-Buchu-Likör geworden.

Beeindruckend empfinde ich die Färbekraft des aus ausschließlich natürlichen Zutaten bestehenden Likörs. Als Gin habe ich für den Flying Ribisli den Z44 Gin von Roner* eingesetzt, weil dieser mit einem Teil Veilchen destilliert wird und so eine kleine Nuance der Aviation-Aromatik mit in den Cocktail wandert. Danach habe ich den Drink zur Probe noch einmal mit dem Niemand Gin gemixt, das passte aber nicht gut, weil der Niemand Gin einfach viel zuviele kräftige ätherische Aromen mitbringt. Das Ergebniss war ein undefinierbarer Aromenmix, der einfach nicht passte.

Wie im Original habe ich noch Maraschino von Luxardo* und Zitrone verwendet. Ganz zum Schluss habe ich noch eine Maraschinokirsche in den Cocktail gleiten lassen und eine Zitronenschale über dem Drink ausgepresst, aber nicht mit in den Drink gegeben. Im Ergebnis entstand ein fruchtig-herber, säuerlich-frischer und komplexer Drink. Je nach persönlichem Geschmack kann man selbstverständlich auch den Zitronensaft reduzieren oder den Liköranteil erhöhen. Ich mag diesen Drink aber säuerlich, das passt für mich wunderbar zu den herben Noten vom Gin und der Johannisbeere.

Warum heißt der Drink eigentlich Flying Ribisli? Das „Flying“ im Namen bezieht sich natürlich auf den Aviation, Ribisl nennt man die Johannisbeere in Süddeutschland und Österreich.

Cheers!

Lest auch:

Winter Hopper: Gin-Cocktail mit Petersilie & Kakao – und verdammt lecker

Lyden Distillery – Handgemachter Gin aus Schweden im Test

Ferdinand’s Saar Gin 7th Anniversary Edition im Test

Mit einem * markierte Links sind Affiliate-Links aus dem Amazon-Partnerprogramm. Kauft ihr darüber eure Produkte, erhalten wir dafür eine kleine Provision 🙂 An eurem Preis für das Produkt ändert sich dadurch nichts.