Kurz bevor ein Stern stirbt und für immer erlischt, leuchtet er noch einmal wahnsinnig hell auf. Dieses Phänomen nennt man in der Astronomie Supernova. Dabei leuchtet der sterbende Sterne Milliarden Mal heller als unsere Sonne. Ein unglaublicher Vorgang, den man sich als kleiner Mensch kaum vorstellen kann. Die höchste Form einer solchen Sternenexplosion ist die Hypernova. Diese können nur Sterne mit einer extrem großen Masse erreichen.

Mehr geht im Grunde nicht.

Deshalb war es nur logisch, dass die schottische Whisky-Destillerie Ardbeg für seine neueste Limited Edition den besonders spektakulären Sternentod als Namenspaten heranzog. Ardbeg Hypernova – so heißt die Abfüllung aus dem Winter 2022, die ab dem 02. November über das Ardbeg Committee verkauft wird. Superlative ziehen ja bekanntlich immer die Aufmerksamkeit auf sich. Und schaut man sich an, wie begehrt die bereits erschienene Supernova-Collection ist, dürfte der Run auf die Hypernova riesig werden.

Ardbeg Supernova vs. Hypernova

Doch was bietet die neue Abfüllung überhaupt und was unterscheidet sie von der Supernova-Reihe? Beim Ardbeg Hypernova soll es sich um den rauchigsten Single Malt Scotch Whisky der Islay-Brennerei aller Zeiten handeln. Das verwendete Gerstenmalz verfüge über einen extrem hohen Phenolgehalt von 170 ppm (parts per million).

Zum Vergleich: Der Standard Ardbeg 10 ist mit 55 ppm getorft – und den würden die meisten Menschen durchaus als „rauchig“ bezeichnen. Die meisten Islay-Whiskys sind mit 30 bis 50 ppm noch zurückhaltender getorft. Mit 170 ppm lässt der Ardbeg Hypernova selbst viele Octomores hinter sich, die Werte von 115 bis 150 aufweisen. Und die gelten bei vielen als das Nonplusultra in Sachen Torfigkeit.

Wie lange und in welchen Fässern die Reifung des Ardbeg Hypernova stattfand, ist nicht bekannt. Abgefüllt wurde mit einem Alkoholvolumen von 51 Prozent, es wurde weder kältegefiltert noch gefärbt.

Ardbeg Hypernova Flasche mit Etikett
Die Flasche des Ardbeg Hypernova hat ein Hologramm-Etikett

Tasting

Nun ist viel nicht immer gleich besser. Gilt das auch für den neuen Ardbeg Hypernova? Höchste Zeit, das herauszufinden.

Im Nosing-Glas verströmt der Whisky einen kräftigtorfigen Duft. Der Rauch ist aber nicht nur stumpf aschig, wie man es von einigen Whiskys kennt, sondern weist noch andere Noten auf – er erinnert mich ein wenig an einen Mix aus Islay und Mezcal. Kräftig genug, dass sich der Geruch im gesamten Raum verbreitet. Die blassgelbe Farbe deutet darauf hin, dass der Whisky kein allzu langes Dasein in einem Fass fristen durfte. Doch zwischen dem Rauch finden sich auch eine angenehme Süße, Kräuter und etwas salziger Seetang, wie man sie von Ardbeg kennt. Der Alkohol ist gut eingebunden.

Im Mund dominiert ebenso Torf, das allerdings von einer schönen, erdigen Süße eingebettet wird. Ein Bund aus Vanille und Heidekraut. Der Körper ist leicht bis mittelschwer, eher zart. Beinahe fragil. Ich hätte angesichts des Marketings eine brutale Schneise aus Torfrauch erwartet, doch dem ist nicht so. Ich hatte Octomores, die aufdringlicher waren. Das zeigt auch, dass die reinen Zahlen am Ende nicht alles sind. Der Ardbeg fühlt sich vielmehr an wie ein Mix aus Süßholz, Salmiak und Butterkeksen, über denen Rauch liegt.

Mit längerer Zeit im Glas entwickeln sich maritime, salzige und leicht dreckige Aromen, welche dem Whisky eine zusätzliche Ebene verleihen.

Der Nachklang ist langanhaltend mit einer wohligen Wärme und einem Mantel aus Gewürzen wie Anis, Salz und Pfeffer, die sanft auf der Zunge kribbeln. Ein angenehmes Finish, nicht so aschig wie erwartet! Aufgrund des leichten Körpers auch weit weg von der cremigsüßen Barbeque-Rauchigkeit, die man von einigen älteren Ardbegs und den Supernovas kennt. Ich persönlich bevorzuge die wuchtigeren Körper, aber das ist am Ende reine Geschmackssache.

Mein Lieblings-Ardbeg wird die Hypernova nicht, da bleiben aus den letzten zwei Jahren der Scorch oder der fantastische Traigh Bhan unangefochten oben in meinem persönlichen Ranking. Aber Spaß macht der Ardbeg Hypernova schon, auch wenn er meine Erwartungen an 170ppm nicht erfüllt hat. Wer also auf einen Octomore von der Pier Road gehofft hat, dem ist nicht so. Aber sollte ich die Gelegenheit bekommen, eine Flasche zum Originalpreis zu ergattern, wird sie womöglich trotzdem in meine Homebar einziehen. Das hängt allerdings auch vom Preis ab, den ich leider noch nicht kenne.

Erhältlich ist der Ardbeg Hypernova ab 02. November.

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