Es gibt Drinks, die allein durch ihre Farbe aus der Masse an Cocktails herausstechen: Der Gin Basil Smash hat ein sattes Grün, der Negroni ist leuchtend-rot – und der Water Lily sieht mit seinem schimmernden Blau aus wie ein kleiner Saphir. Hier erfährst du alles, was du über diesen faszinierenden Cocktail wissen musst.

Der Water Lily ist ein Cocktail, der eigentlich perfekt in den Zeitgeist passt: Er basiert auf Gin, ist leicht zuzubereiten und ziemlich instagrammable. Und dennoch haben die meisten noch nie von ihm gehört, geschweige denn ihn selbst gemixt. Es wird höchste Zeit, das zu ändern. Denn abgesehen von Creme de Violette finden sich die anderen Zutaten wohl in jeder gut ausgestatteten Homebar.

Kreiert wurde der Drink im Jahr 2007 von Richard Boccato während seiner Zeit in der Little Branch Bar in New York City. Diese Bar ist bekannt für ihre innovativen und klassischen Cocktails, was den Water Lily zu einem Teil der modernen Cocktailgeschichte macht. Größere Bekanntheit erzielte er durch die Veröffentlichung in Jim Meehans „Das geheime Cocktailbuch“. Der Cocktail verbreitete sich rasend schnell um den Globus, denn er ist ein köstlicher Sommer-Sipper mit einer ganzen Palette voller Aromen, von Gin über Orange bis hin zu Veilchen und Zitrone.

Das geheime Cocktail-Buch: Das Barbuch der New Yorker PDT Bar 

Interessanterweise wurde der Water Lily ursprünglich mit Veilchensirup anstelle von Crème de Violette zubereitet. Der Sirup bestand aus Gin, Veilchenlikör und Zuckersirup im Verhältnis 2:1:1. Jim Meehan passte später die Rezeptur an und ersetzte den Veilchensirup durch Crème de Violette, was dem Drink seine charakteristische Farbe und den intensiven Geschmack verlieh

Rezept des Water Lily Cocktails

  • 20 ml Gin
  • 20 ml Orangenlikör (Triple Sec)
  • 20 ml Crème de Violette
  • 20 ml frischer Zitronensaft

Zubereitung

  1. Triple Sec, Crème de Violette, Zitronensaft und Gin in einen mit Eis gefüllten Cocktailshaker geben.
  2. Kräftig schütteln und die Flüssigkeit doppelt in ein vorgekühltes Glas abseihen.
  3. Eine Orangenzeste über dem Glas ausdrücken.

Tipp: Um die ätherischen Öle der Orangenzeste besser zu lösen, kann man sie mitschütteln.

Die Wahl des Veilchenlikörs

Kaum ein Cocktail bringt Crème de Violette – auch bekannt als Veilchenlikör – besser zur Geltung, denn nur selten wird diese Zutat in einem so großen Anteil eingesetzt. Doch hier ist sie perfekt eingebunden. Wir wählen für unseren Cocktail den Violet Liqueur von Bitter Truth, den mittlerweile weltbekannten Münchner Bitterhersteller. Dieser wird aus Getreidebrand, Zucker und den Blüten wildwachsender Veilchen aus der Voralpenregion hergestellt und liegt mit etwa 23 Euro für einen halben Liter preislich noch im Rahmen. Schließlich hält so eine Flasche verdammt lange. Glaubt mir.

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  • Wird aus den Blüten wild-wachsender Veilchen der Voralpenregion und feinstem Getreidebrand hergestellt.
  • Er ist dezent gesüßt und sehr blumig.

Der Likör sorgt für ein leuchtendes Blau, andere erzeugen ein dezentes Lila. Als Triple Sec wählen wir Cointreau Orangenlikör, den haben wohl die meisten zuhause. Es gibt aber auch noch viele andere Vertreter, etwa den Revolte Dry Curacao, Patron Citronge oder Grand Marnier. Jeder bringt eigene Noten mit sich.

Blumig oder Wacholder – alles ist möglich

Der Water Lily ist in seiner Grundrezeptur für sich genommen großartig. Er ist weich, gut ausbalanciert mit leichtem Zitrusbiss und nicht zu überwältigenden floralen Noten. Der Drink kann jedoch auch schnell an eigene Vorlieben angepasst werden, indem man einen Bestandteil hervorhebt. Oder zwei.

Wählt man einen wacholderlastigen Gin, wird der Drink kräftig. Gibt man einem Old Tom Gin (etwa den Bathtub Gin) den Vorzug, treten dessen süße Noten hervor. Ein floraler Vertreter wie der japanische Roku Gin ergänzt sich mit den Veilchennoten des Likörs, auch wenn man das blumige Aroma schon mögen muss. Wir würden jedoch keinen Gurken-Gin wie Hendrick’s verwenden, das ist geschmacklich einfach zu viel des Guten.

Mir persönlich schmeckt der Water Lily mit einem Schuss Cava oder Champagner noch besser, weil das leichte Prickeln die blumigen Noten hervorhebt. Doch das ist dann wohl eher etwas für die nächste Party.

Variationen des Water Lily Cocktails

White Lily

Eine interessante Variation des Water Lily Cocktails ist der White Lily. Diese Version wird mit Gin, Rum, Cointreau und dem anisartigen französischen Likör Pastis zubereitet und verzichtet auf den Veilchenlikör. Dies verleiht dem Drink eine ganz neue Geschmacksdimension.

Foggy Sea

Eine weitere Variation ist der Foggy Sea, der 60 ml Gin, 22,5 ml Crème de Violette, 7,5 ml Maraschino-Likör und 22,5 ml Zitronensaft enthält. Zusätzlich wird Eiweiß verwendet, um dem Cocktail eine cremige Textur zu verleihen. Diese Version wird mit Angostura-Bitter dekoriert.

Difford’s Variation

Die Cocktail-Enzyklopädie Difford’s hat den Drink zugunsten des Gin und Triple Sec abgewandelt:

  • 22,5 ml Dry Gin
  • 22,5 ml Triple Sec
  • 15 ml Crème de Violette
  • 15 ml Zitronensaft
  • 5 ml Zuckersirup

Die Wahl des Glases

Für den Water Lily Cocktail eignet sich am besten ein gekühltes Coupé-Glas. Dieses Glas betont nicht nur die Eleganz des Drinks, sondern sorgt dafür, dass die Aromen optimal zur Geltung kommen.

Fazit

Der Water Lily Cocktail ist nicht nur ein optisches Highlight, sondern auch ein geschmackliches Erlebnis. Mit seiner einzigartigen Kombination aus Gin, Orangenlikör, Crème de Violette und Zitronensaft ist er ein Hingucker auf jeder Cocktailparty.

Habt ihr den Water Lily schon einmal gemixt und spannende Variationen ausprobiert? Dann schreibt uns in die Kommentare!

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