Wodka, Ginger Beer und ein Schuss Limette – es ist keine große Kunst, einen Moscow Mule zuzubereiten. Doch genau diese Einfachheit sorgt dafür, dass der Highball jeden Sommer, sobald das Thermometer über die 20-Grad-Marke klettert und die Open Air Bars ihre Türen öffnen, sein Comeback feiert.
Und der ikonische Kupferbecher, der hilft natürlich auch.
Doch warum trinkt man Moscow Mule eigentlich aus diesem Becher? Und welcher Wodka eignet sich für die Zubereitung am besten? All diese Fragen beantworten wir dir in diesem Artikel. Außerdem geben wir dir ein paar Tipps, mit denen du den Drink noch besser machst.
Geschichte des Moscow Mule
Die Geschichte des Moscow Mule beginnt mit dem Versagen zweier Männer. Der eine war John “Jack” Morgan, Besitzer des Hollywood Cock’n Bull Restaurant und Chef der Cock’n Bull Produkte, einem Hersteller von Ginger Beer. Das Problem: Niemand interessierte sich für das Getränk. John Martin, Chef von Heublein, wiederum hatte Probleme, die Amerikaner von seinem Smirnoff Vodka zu überzeugen.
Eines Tages im Jahr 1941 saßen beide im protzigen New Yorker Chatham Hotel und beklagten gegenseitig ihre Unfähigkeit, ihre Produkte gewinnbringend zu veräußern. Nach ein paar Drinks kam die geniale Idee: Sie kombinierten ihre Produkte, um den Absatz anzukurbeln. Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Morgan bezeichnete dies später als einen “Schub in Richtung Erfindergeist”, berichtete der New York Herald Tribune.
Als Morgan und Martin das Ginger Beer und den Wodka in einen Becher schütteten, Eis und einen Spritzer Zitronensaft hinzufügten, war der Rest, wie man so schön sagt, Geschichte. Wenige Tage später hatte das Getränk seinen Namen. Der Grund für den Namen Moscow Mule ist der Wodka (Moscow), welcher aus Russland stammt, und das Ginger Beer, das dem Cocktail einen gewissen Kick verleiht – ein Kick wie ein Maultier (Mule).
Warum wird der Moscow Mule im Kupferbecher serviert?
Der Kupferbecher, in welchem das Getränk heutzutage traditionell serviert wird, wurde erst Jahre später populär. John Martin, der Wodka-Händler, brachte die Becher mit, um sie Barkeepern zu zeigen. Zusätzlich schleppte er eine Polaroid-Kamera mit sich herum, die damals schwer angesagt war. Martin knipste jedes Mal zwei Polaroid-Fotos von dem Barkeeper, der das Getränk samt Kupferbecher in den Händen hielt.
Ein Foto ließ er in der Auslage der Bar, ein anderes nahm er mit, um anderen zu zeigen, wie populär der Moscow Mule wurde. Das ungewöhnliche Serviergefäß blieb in den Köpfen, und der Moscow Mule wurde irgendwann automatisch mit einem Kupferbecher verknüpft. So geht Marketing.
So kam der Cocktail schließlich an der Westküste Amerikas und vor allem in Hollywood in Mode und eroberte von dort aus Kupferbecher für Kupferbecher den Rest der Welt.
Welcher Wodka für Moscow Mule?
Wodka ist – um es vorsichtig auszudrücken – nicht gerade als Aromenbombe bekannt. Dementsprechend kann man eigentlich nichts falsch machen, solange man ein handwerklich gut hergestelltes Produkt und nicht den letzten Fusel nimmt. Gute Wodkas sind
Lion’s Vodka
Dieser Wodka stammt von der bekannten The Duke Destillerie aus Aschheim bei München. Er schmeckt deutlich nach Getreide und hat 42 Volumenprozent.
Freimut Vodka
Dieser Wodka ist ein ganz spezielles Kaliber, denn er hat eine ausgeprägte Roggen-Aromatik. Diese prägt den Moscow Mule deutlich – also nicht geizen beziehungsweise den Wodka nicht in Ginger Beer ertränken.
Vestal Vodka
Ein polnischer Wodka aus Kartoffeln mit cremigem Mundgefühl – eine guter Allrounder-Basis für sämtliche Wodka-Drinks. Mehr zu William Borrell, dem Erfinder von Vestal, könnt ihr hier lesen.
Und welches Ginger Beer?
Ob man seinen Moscow Mule mit scharfen Ginger Beer genießt oder eher mit einem mildem Ginger Ale, ist Geschmacksache. Zu den bekanntesten Marken gehören Thomas Henry, Fentimans, Bundaberg und Fever Tree. Ich persönlich bin Fan von Bundaberg, aber das ist eine sehr individuelle Angelegenheit.
Moscow Mule Rezept
Heute besteht ein Moscow Mule in der Regel aus Wodka, Ginger Beer und Limettensaft. Er wird mit Crushed Eis serviert und mit einer frischen Limettenspalte garniert. Die Rezept-Empfehlung von Difford’s lautet:
- 60 ml Wodka
- 15 ml Limettensaft
- 10 ml Zuckersirup
- 90 ml Ginger Beer
Wodka, Limettensaft und Zuckersirup in ein Glas geben. Zwei Drittel des Bechers mit Eiswürfeln auffüllen. Mit Ginger Beer auffüllen und mit Crushed Eis toppen. Mit Limettenspalte garnieren. Genießen.
Moscow Mule – Varianten
Neben dem Original-Mix gibt es auch zahlreiche Twists des Moscow Mule. Einige spannende Varianten sind:
Monte Mule
Sommerlich-fruchtiger Drink mit Kräuterbitter.
- 60 ml Amaro Montenegro
- 20 ml Limettensaft
- 90 ml Ginger Beer
Munich Mule
Dieser Drink wurde kreiert vom deutschen Gin-Hersteller The Duke.
- 50 ml Gin
- 20 ml Limettensaft
- 100 ml Ginger Beer
Dark & Stormy
Wie, was, das ist doch ein ganz eigener Drink? Stimmt. Aber im Grunde auch nur ein Twist des Moscow Mule. Statt Wodka wird hier (Goslings Black Seal) Rum ins Glas beziehungsweise den Becher gegeben. Ein cooler Twist des Dark & Stormy ist übrigens der Dark and Horny.
Mexican Mule
Bei dieser Variante wird der Wodka durch – du ahnst es – Tequila ersetzt.
Kentucky Mule
Beim Kentucky Mule wird der Wodka durch Bourbon Whiskey ausgetauscht.
Lest auch:
So mixt du einen perfekten Martini
Was ist der Unterschied zwischen Aperol und Campari?
Die 20 besten Cocktails der Welt
Letzte Aktualisierung am 11.10.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Schlagwörter: Ginger Beer, Moscow Mule, Wodka Last modified: 7. Mai 2022