Der La Boum ist wohl der Sommerdrink des Jahres. Kreiert von der Hamburger Bartenderin Swetlana Holz (“Bar Le Lion“) wanderte der Drink zigfach durch meine Instagram-Timeline. Denn der Melonen-Cachaca-Cocktail ist nicht nur ein Hingucker, sondern schmeckt auch fantastisch. Das Rezept für den La Boum findet ihr hier.
Weil ich vor wenigen Tagen eine komplette Melone in der Küche hatte, jedoch keinen Cachaca mehr (muss ich unbedingt ändern, ich weiß …), probierte ich mich an einem Twist des La Boum. Und was lag da näher als Rum? Immerhin basiert er wie Cachaca auf Zuckerrohr. Weil ich die schöne rote Farbe des Melonensaftes erhalten wollte, sollte es ein heller Rum sein.
Weißer Rum gepaart mit Obst – da klingelte es natürlich sofort in meinem Kopf. Stichwort Schneeweißchen und Rosenrot. Flugs griff ich zur Flasche Burke’s White* und probierte mich an einem La Boum mit weißem Rum als Basis. Weil dieser Rum mit üppigen 61% abgefüllt ist, musste ich natürlich etwas am Mengenverhältnis schrauben, damit er einen zur Nachmittagsstunde nicht vollends vom Platz fegt wie einst der junge Boris Becker.
Rezept Boum Boum Burkes
- 35 ml Burkes White Rum*
- 60 ml Melonensaft
- 20 ml Limettensaft
- 20 ml Zuckersirup
- 1 Dash Pimento Bitters (empfohlen wird Dale DeGroff*)
Alle Zutaten mit Crushed Eis shaken und dann ohne viel Tamtam ins Glas schütten. Gegebenenfalls mit Crushed Eis auffüllen. Mit Melonenschnitz garnieren.
Dieses Rezept hat einen Hauch weniger Säure (das Original ist mir etwas zu sauer), dafür einen Spritzer mehr Melonensaft, und schon werden die kräftigen Aromen aus La Reunion und Jamaika gaumenschmeichelnd umspielt. Sehr süffig. Sagen sogar Menschen, die nicht zu den größten Verfechter des Burke’s White zählen.
Warum nach einem La Boum Schluss machen?
Weil noch so viel Melone übrig war (wirklich ergiebig, so ein Obstball …) wagte ich einen weiteren Anlauf. Und weil sich der weiße Rum bewährt hat wagte ich ein weiteres Experiment: Der Burkes White Rum ging zurück in den Schrank und ich griff zum Clairin Vaval. Dieser Rum wird von Gras- und Zuckerrohraromen dominiert, dazu kommen sehr kräftige Lacknoten und etwas Salziges. Mit 51,1% ist er schwächer als der Burke’s, aber kräftiger als der im Le Lion verwendete Cachaca. Ich entscheide mich schließlich für den Mittelweg.
La Boum Haiti Style
- 40 ml Clairin Vaval*
- 60 ml Melonensaft
- 20 ml Limettensaft
- 20 ml Zuckersirup
- 1 Dash Pimento Bitters (empfohlen wird Dale DeGroff*)
Alle Zutaten mit Crushed Eis shaken und dann ohne viel Aufsehens ins Glas schütten. Gegebenfalls mit Crushed Eis auffüllen. Mit Melonenschnitz garnieren.
Ohlala Boum – das ist ebenfalls ein sehr interessanter und leckerer Drink. Womit für mich endgültig feststeht, dass Swetlana Holz eine Blaupause geschaffen hat, die mit so ziemlich allen Spirituosen harmoniert. Applaus an dieser Stelle, wirklich großes Kino (ganz im Gegensatz zur französischen Teenagerkomödie aus den 1980er Jahren, aber ich schweife ab).
Mir persönlich gefällt die Variante mit Burkes White Rum besser, die Funkyness fügt sich für mich ideal in die Melonenaromatik ein. Meine Frau bevorzugt die Clairin-Variante. Lecker waren beide. Ich bin daher auf euer Feedback gespannt: Welche Variante mögt ihr mehr? Schreibt mir gern in den Kommentaren.
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Schlagwörter: Boum Boum Burke's, Burkes, Clairin, Cocktail, La Boum, Rezept, Rum Artesanal, weißer Rum Last modified: 12. August 2021
Hallo, wie genau macht ihr den Melonensaft? Einfach in den Standmixer und pürieren? Aber dann hat man eher Melonenpüree. Oder kann man die Melone irgendwie entsaften?
LG Chris
Hey Chris,
der Melonensaft geht ganz einfach: Das rote Fleisch herauschneiden, mit dem Stabmixer pürieren und durch ein Nudelsieb / Filter etc. geben. Das wenige Fruchtfleisch bleibt hängen, übrig bleibt jede Menge roter Melonensaft. Viel Spaß beim Nachmixen 🙂