Wenn ein neuer weißer Rum auf den Markt kommt, muss er sich über kurz oder lang als Daiquiri beweisen. Das ist nicht schlimm, schließlich ist dieser Cocktail gewissermaßen der Prototyp des kubanischen Lebensgefühls. Und häufig kann ein Rum erst im Zusammenspiel mit etwas Süße und Säure zeigen, was wirklich in ihm steckt. Doch als wir neulich den Aluna Coconut Rum (hier findet ihr unseren ausführlichen Test) in die Finger bekamen, verspürte ich direkt Lust auf einen Martini.
Bitte was – ein Rum-Martini?
So reagierte ich auch das erste Mal, als ich diese Kombination im Glas hatte. Das ist noch gar nicht so lange her. Es war der Abend vor dem zweiten Lockdown, als Marcel Baumann im Le Lion die letzte Schicht übernahm. Er hatte den Facundo Neo Silver Rum* im Gepäck, ein wunderbar weicher Rum mit Noten von Vanille und Banane, und rührte damit bis zum bitteren, vom Hamburger Senat angeordneten Ende eiskalte Martinis. Den Facundo Neo Silver paarte er mit dem Wermut Noilly Prat Ambre*, dessen Zimt- und Vanillearomen ganz wunderbar zum Rum passen.
Die Wahl des Wermuts
Der Drink blieb mir im Gedächtnis. Und als ich den Aluna Coconut Rum* in den Händen hielt, wollte ich wissen, ob er auch in diesem Drink funktioniert. Und wie er das tut. Ich wählte als Sidekick den Belsazar Dry*, der mit seinen trockenen Kräuteraromen ein preisgünstiger Allrounder ist und der Kokosnuss nicht die Show stiehlt. Noch besser geeignet wäre vermutlich die Belsazar Vermouth Summer Riesling Edition*, die in Zusammenarbeit mit Dr. Loosen entstand und sich durch das Aroma getrockneter Ananas auszeichnet. Ananas und Kokos, spätestens da dürfte es Klick machen. Doch das wäre nur das i-Tüpfelchen gewesen, und leider hatte ich diesen Wermut nicht mehr im Haus.
- Ideal zum Verschenken oder selbst Genießen
- Es wird destilliert und gefiltert
Mit 37,5 Volumenprozent ist der Aluna Coconut Rum ein bisschen schwachbrüstiger unterwegs als der Facundo Neo Silver, und sein Kokosnussaroma macht ihn auch weicher. Könnte eng werden in einem Martini, und Hendrik brachte mich auf die Idee, die Basis-Spirituose zu splitten. Sprich: Noch einen Schuss ungelagerten Rhum Agricole dazuzugeben. Ich wählte Pere Labat Rhum Blanc 59*, der nicht nur genügend Power, sondern auch jede Menge Fruchtigkeit in den Drink bringt. Es gibt auch viele andere Rhum Agricoles, wichtig ist nur, dass er nicht zu dominant ist und den Aluna-Rum nicht überlagert.
Cocotini – Rezept
- 40 ml Aluna Coconut Rum
- 10 ml ungelagerter Rhum Agricole
- 20 ml weißer Wermut
Alle Zutaten auf Eis rühren und in eine vorgekühlte Coupette abseihen.
Aus Dekogründen habe ich für den Cocotini den Rand noch mit Kokosraspeln garniert, das ist aber eine krümelige Angelegenheit und kann man auch sein lassen. Wer einen noch intensiveren Geschmack von Kokosnuss möchte, der kann ein paar Tropfen Kokosnusstinktur hinzugeben. Wie man die zubereitet, könnt ihr in diesem Beitrag nachlesen.
Cheers!
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Schlagwörter: Aluna Coconut Rum, Coconut-Martini, Cocotini, Facundo Neo Silver, Kokosnuss, Kokosnuss-Martini, Martini, Rum-Martini, Vermouth Last modified: 29. September 2022
Das ist nicht die klassische Rezeptur. Shirley McLane trinkt Cocotini mit rotem Wermut, Maraschino und Orangenzeste. Btw, es heißt DER Martini.
Hallo Mia,
du hast recht, das ist nicht das Rezept von Shirley McLane (welches ich vorher gar nicht kannte). Es war eine Eigenkreation – und der Name jetzt nicht unendlich kreativ, hehe. Der Martini ist jetzt natürlich korrigiert 🙂