Wagemut, der. Kühne, unerschrockene Art; Mut zum Risiko. So lautet der Duden-Eintrag zum Wort Wagemut. Es ist auch die Geschichte von Nicolas Kröger, Gründer der gleichnamigen Marke, der seit einigen Jahren die Rum-Szene prägt – sei es als Hersteller von anderen Marken wie T.Sonthi, Port Narrow oder Noah Spirits, aber auch mit den eigenen Abfüllungen (etwa die jährlich erscheinen Limited Editions).
Im Gegensatz zu den meisten unabhängigen Abfüllern kauft Nicolas nicht einfach Rumfässer und füllt diese mit neuem Label ab. Er spendiert jedem Rum ein zweites Zuhause in Form eines Fass-Finishs. Trinidad wandert in Süßwein, Barbados in PX, Madeira, Port oder Islay-Cask – das ist sein Weg, der ihn von anderen unterscheidet. Das ist nichts für die Puristen. Doch über die Jahre hat sich Nicolas Kröger eine treue Fan-Basis aufgebaut, mehr als 1600 Leute sind in seiner Facebook-Gruppe Wagemut Taste Academy. Außerdem gibt es noch den Wagemut Members Club.
Fass, Fass, wir brauchen Fass
Jene Mitglieder (aus Transparenzgründen: Wir sind ebenfalls Teil des Clubs) hat Nicolas nun gemeinsam mit seinem Team zum ersten Wagemut Sommerfest zum Fasslager nach Quickborn bei Hamburg eingeladen. Mehr als 120 Leute waren gekommen, um sich von ihm in die faszinierende Welt des Rums entführen zu lassen, den Nicolas’ Team mit viel Leidenschaft herstellt und einen Blick hinter die Kulissen zu bekommen. Sein Bruder Adrien war ebenfalls vor Ort, und er kann ziemlich gut mit einem Gabelstapler umgehen, wie folgendes Bild beweist:
Vor Ort waren auch einige Partnermarken, die mit Nicolas Kröger zusammenarbeiten – etwa Port Narrow, ein sehr süßer Blend, der aus 6- bis 9-jährigen Rumsorten aus Panama besteht. Ebenfalls vor Ort war Thomas Sontheimer, besser bekannt mit seiner Marke T.Sonthi. Er hatte die gesamte Range im Gepäck, dazu auch Zigarren, die natürlich an einem solchen lauen Sommerabend perfekt gepasst haben. Können wir angesichts des fairen Preises um die 10 Euro sehr empfehlen. Perola war mit den drei Razels-Rums ebenfalls vor Ort. Es gab also einiges zu probieren.
Und auch Sascha Junkert von Armagnac.de war vor Ort, der eine ganze Batterie an Aromenbomben im Gepäck hatte. Da waren echt einige Bretter dabei, die man im Blind Tasting eher für alte Demerara gehalten hätte. Aber auch richtig alter Stuff, etwa einen Castarede Bas Armagnac von 1946.
Kleiner Hinweis an dieser Stelle: Kommendes Wochenende findet in Stuttgart das erste Armagnac-Festival in Deutschland statt. Wenn ihr also mehr über diese faszinierende Spirituose erfahren wollt, geht unbedingt dorthin, wenn ihr in der Nähe seid!
Doch zurück zum Wagemut-Sommerfest. Zu probieren gab es ein Kaleidoskop von Geschmacksrichtungen, von sehr süß über würzig bis hin zu kräftigen Fassstärken, die direkt aus dem Lager stammten. Nicolas kletterte persönlich an den Fässern empor, um Proben zu verteilen.
Es war ein Fest der Leichtigkeit und Entspanntheit. Man merkte wieder, was für eine herzliche Gemeinschaft die Rum-Szene ist – man kommt schnell ins Gespräch, fühlt sich willkommen und hilft sich einander (danke an dieser Stelle nochmal für die gemeinsame Rückreise am Sonntag, Bartosz). Danke für den tollen Abend!
Last modified: 19. Juni 2023