Die Destille Kaltenthaler im rheinhessischen Westhofen ist mittlerweile wahrscheinlich den meisten spirituosenaffinen Menschen in Deutschland bekannt. Das Familienunternehmen, das in der dritten Generation von dem umtriebigen Felix Kaltenthaler betrieben wird, hat in den letzten Jahren einige neue Markenwelten auf den Markt gebracht. Dazu zählen: Kernstein, For The Lovers, Butterscotch und vor allem Revolte. Bereits im letzten Jahr kam dann die asiatisch inspirierte Gin-Markenwelt Momatarō hinzu. Gestartet wurde mit drei Gins, einer davon alkoholfrei. Nun folgte eine neue Variante namens Kizaru, die sich den japanischen Zitrusfrüchten verschrieben hat.
Die Sage von Momotarō
Namensgebend ist die japanische Sage um den Pfirsischjungen Momotarō (jap. 桃太郎). Im japanischen Volksglauben trieb ein großer und besonders schöner Pfirsisch auf dem Wasser, welcher von einer Frau gefunden wurde, die sich mit ihrem Mann sehnlichst ein Kind wünschte. Als sie den Pfirsisch nach Hause brachte und ihn mit ihrem Mann in zwei Hälften teilte sprang ein kleiner Junge aus diesem Pfirsisch. Die beiden nannten ihn Momotarō, was eben Pfirsischjunge bedeutet.
Die Eltern kümmerten sich gut um ihren Sohn und als dieser zum jungen Mann herangewachsen war machte er sich mit seinen tierischen Begleitern, einem Affen, einem Fasan und einem Hund, auf die Reise, um die Menschen vor bösen Monstern und Ungeheuern zu beschützen.
Momotarō Kizaru Tasting
Der Kizaru ist wie gesagt der dritte Spross der Momotarō-Familie. Sein Beiname bezieht sich auf den Marinesoldaten Borsalino, der nach seiner Beförderung den Beinamen Kizaru erhielt und Bestandteil der Manga-Reihe “One Piece” ist. Kizaru wird auch der “gelbe Affe” genannt und durch den Konsum einer Licht-Frucht hat er die Fähigkeit erlangt sich in Lichtgeschwindigkeit zu bewegen und Laserstrahlen abzufeuern.
Im Momotarō finden Nashi Birne, Yuzu-Zitrone, Mikan Mandarine, Jasmintee und natürlich Wacholder im sogenannten New Western Stil zusammen. Das heißt alle Botanicals werden einzeln mazeriert und anschließend destilliert. Und der Wacholder ist nicht das dominante Element. Abgefüllt wird der Gin mit 42%. Die UVP für 0,5 Liter beträgt 32,95 Euro.
Die Optik und Haptik der Flasche gefällt mir sehr gut. Auch die Etiketten heben sich in ihrer Qualität deutlich von anderen Spirituosen ab. Ein dicker Korken mit Holzummantelung verschließt die Flasche. Hier hat man sich wirklich sehr viel Mühe mit den Details gegeben und das Produkt schon von der Aufmachung her sehr gut durchdacht.
- 💪HANDGEMACHT: Mitten in Deutschland gelegen und mit der Erfahrung aus drei Generationen, brennen wir unseren...
- 🥂DRINKS EMPFEHLUNG: Perfekt für ausgefallene Cocktail- und Longdrink Kreationen oder Klassiker wie einen sommerlich...
Im Glas ist der Gin natürlich farblos. Beim Schwenken zeigt er sich ölig. In der Nase kommen direkt ausgeprägte Zitrusaromen, blumige Noten und leichte harzige Wacholderaromen an. Fast schon wie ein Parfüm liegt er im Glas. Der Wacholder spielt tatsächlich nicht die erste Geige.
Am Gaumen dann ein ähnliches Bild. Die Zitrusaromatik, vorallem die der Yuzu, gibt den Ton an. Waldige und harzige Wacholderaromen sortieren sich dahinter ein. Darüber liegt ein blumiges Parfüm, das wahrscheinlich vom Jasmintee herrührt. Die Gesamtaromatik wirkt auf mich sehr gelungen und gut balanciert, auch wenn für den Gin-Puristen der Wacholder wahrscheinlich zu wenig präsent ist. Ich mag es ja eigentlich auch eher klassisch mit dominanten Wacholder, kann mich mit diesem Gin aber sehr gut anfreunden, weil mir die Aromatik sehr zusagt.
Der Momotarō Kizaru* ist ein spannendes Produkt und eine sehr interessante Cocktailzutat, die sicher auch als Nebenspirituose oder als “spannenderer” Zitrusgeist in vielen Rezepten funktioniert. Ich werde auf jeden Fall weiter damit experimentieren.
Momotarō Kizaru im Cocktail
Kizaru Spritz (Signature Drink)
Zutaten
- 40 ml Momotarō Kizaru
- 20 ml Birnensaft
- 10 ml Zuckersirup
- 10 ml Zitronensaft
- mit etwas Prosecco und Schweppes White Peach aufgießen
Zubereitung
- Alle Zutaten auf etwas Eis ins Ballonglas geben und kurz umrühren
Kizaru Sour (Eigenentwicklung)
Zutaten
- 40 ml Momotarō Kizaru
- 40 ml Sake
- 10 ml Pfirsischlikör (Peachtree)
- 10 ml Zitronensaft
Zubereitung
- Alle Zutaten mit viel Eis in den Shaker geben und 10 Sekunden kräftig shaken
- in eine Cocktailschale abseihen
In diesem Cocktail setzt sich die Aromatik des Momotarō Kizaru* hervorragend in Szene. Die Zitrusfrüchte und der Jasmintee sind schon in der Nase präsent. Beim Trinken werden sie von der Säure eingefangen und mit dem Likör und dem Sake ausbalanciert. Wer es gern noch etwas süßer mag kann auch noch ein Barlöffel Honigsirup hinzufügen. Ein hocharomatischer Cocktail!
Cheers!
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Schlagwörter: Drink, Gin, japanische Botanicals, Momotarō, Rezept, Sake, Tasting, Test Last modified: 28. Dezember 2022