“Der Jamaican Rum Blend von Wu DRAM Clan wurde speziell für die Fans der alten jamaikanischen Rums erschaffen.”
So schreibt es der Wu Dram Clan in der Beschreibung für diesen Blend. Und so hat sich der Clan drei der meistbeachtesten Jamaika Rums der letzten Jahre geschnappt und diese für einige Jahre in ein Fass gekippt um diese miteinander zu vermählen:
- 40% Clarendon EMB 1995: 23 Jahre tropische Reifung und 6 Jahre kontinentale Reifung
- 32% Long Pond LPS 2001: 23 Jahre kontinentale Reifung
- 28% New Yarmouth 1994: 24 Jahre tropische Reifung und 5 Jahre kontinentale Reifung
Allein schon die Einzelbestandteile weckten bei mir sofort eine Vorfreude, da ich diese bei den Einzelfassabfüllungen von Tara Spirits bereits einzeln kosten konnte und mich jeder dieser Rums extrem überzeugt hat. Die New Yarmouth 1994 Abfüllungen zählen seit der Rum Artesanal Abfüllung ohnehin zu unseren Lieblingsrums und waren unser später Start in die Welt der Fassstärke Abfüllungen. Ob das Ganze auch als Blend funktioniert wird sich nun zeigen.
Tasting Wu Dram Clan Jamaican Rum Blend
Eine von 218 Flaschen kostet 259€. Der Alkoholgehalt beträgt 57%.
In der Nase setzt sich für mich als Erstes der Clarendon Anteil deutlich durch. Viel Holz, Ester, Lack und etwas Gummi, Gewürze, getrocknete Johannisbeeren und Papaya, Lavendelblüten, Röstaromen, Minze und eine gewisse Erdigkeit. Nach einer ganzen Weile kippt es dann in Richtung des New Yarmouth, ganz zart schieben sich leichte Kakaoaromen, geröstete Kokoschips und dezente Vanille vorbei. Vom Long Pond kann ich wenig finden. Das ist erstmal nicht negativ, denn ein Blend ist ja schließlich die Summe der Komponenten, die im Idealfall perfekt miteinander verwoben sind. Wahrscheinlich befeuert der Long Pond ein wenig die fruchtigen Aromen.
Am Gaumen fällt mir die nicht optimale Einbindung des Alkohols auf, das habe ich keinesfalls erwartet, nach etwas Zeit im Glas ändert sich das aber im positiven Sinne. Auch am Gaumen wieder viel Clarendon: Zedernholz, Leder, Eichenwürze, Klebstoff, Minze und ein paar tropische Früchte mit einer kräftigen Adstringenz. Auch hier braucht der Rum viel Zeit im Glas. Dann kommen wieder geröstete kokoschips, Kräuterbitter und trotzdem auch eine gewisse Süße dazu. Die Fruchtigkeit des LPS kann ich aber auch hier kaum finden. Er scheint sich eher an die Aromatik der beiden tropisch gereiften Rums anzuschmiegen. Wie zu erwarten natürlich auch viele Tannine, so wie man es vorallem von dem Clarendonanteil bereits kennt.
Der Abgang ist natürlich sehr lang, vorallem die Holzwürze und die Früchte verweilen mit den Tanninen ewig am Gaumen. Da spürt man die ewige tropische Lagerung. Der Blend ist trocken und adstringend. Ganz zum Schluss treten dann dann doch nochmal leicht süße Aromen in Erscheinung. Ein toller Abschluss.
-9.0 von 10.0-
Fazit
Zusammenfassend muss ich sagen das ich direkt nach dem Eingießen etwas enttäuscht war, weil für mich der Clarendon so dominant war. Gibt man ihm jedoch die Zeit die er verdient ändert sich dieser Eindruck. Der Blend ist dann noch komplexer und zeigt zumindest zwei der Komponenten recht deutlich, aber perfekt miteinander verbunden. Und nebenbei möchte noch erwähnen das der Blend auch hervorragend zu einer Zigarre passt. Diese sollte dann aber schon etwas Power haben, denn sonst geht sie unter.
Cheers!
Schlagwörter: Jamaican Rum Blend, Rum, Tasting, Test Last modified: 11. Juni 2024