Der Philadelphia Fish House Punch ist ein absoluter Klassiker und stammt noch aus einer Zeit, in der die Herstellung von Einzeldrinks noch nicht so Richtung in Mode war, deswegen auch die Bezeichnung Punch. Denn dieser Drink wurde damals, wie die meisten Drinks, in einer großen Schüssel zusammen gerührt. Und hatte auch damals schon nichts mit dem zu tun was man heute auf Partys in Schüsseln zusammen gerührt wird. Anders als bei den vielen Punchs dieser Zeit hat sich dieser auch als Einzeldrink über die Zeit gerettet. Absolut zurecht wie wir finden, denn dieser Drink ist eine Wucht!

Geschichte des Philadelphia Fish House Punch

Als Erster brachte das Rezept unter diesem Namen Jerry Thomas in seinem 1862 erschienen Buch „How to mix Drinks“ aufs Papier. Dieser habe es von Charles G. Leland erhalten. Einem Mitglied der Schuylkill Fishing Company of Pennsylvania, die 1732 als Angel-Club für Herren gegründet wurde. Die Schuylkill Fishing Company of Pennsylvania wurde zwischenzeitlich als State in Schuylkill umbenannt, denn die Gesellschaft baute ihre Strukturen „staatlich“ auf. Es wurden ein Gouverneur, Vizegouverneur und sogar Minister gewählt. Zwischenzeitlich rief man sogar einen eigenen Staat aus.

Der Club war der Erste seiner Art in der neuen Welt und besteht bis heute und ist damit älter als die Vereinigten Staaten. Das wahrscheinlich berühmteste Mitglied war der spätere Präsident George Washington, dessen Lieblingsdrink es auch gewesen sein soll. Und weil natürlich so ein berühmter und altehrwürdiger Club von angelnden (und genießenden) Männern ungern seine Rezepte herausgibt ranken sich einige Geschichten um die originale Rezeptur. Uns gefällt der Drink aber auch in der von Thomas beschriebenen Rezeptur ausgezeichnet!

Rezept

Zutaten

  • 30 ml Cognac
  • 15 ml Jamaica Rum
  • 15 ml Pfirsichbrand/Pfirsischlikör
  • 30 ml Zitronensaft
  • 20 ml Demerarasirup
  • Muskatnuss

Zubereitung

  1. alle Zutaten auf Eis shaken
  2. in einen Tumbler mit frischem Eis abseihen
  3. mit frischgeriebener Muskatnuss bestreuen

Aufgrund der Zutaten ergibt sich natürlich eine große Variationsbreite an Spirituosen. Als ich den Drink zum ersten Mal gemixt habe wanderte bei mir der Hennessy Cognac* und Appleton 12* in den Shaker. Anstatt Pfirsischbrand (hat sicher auch nicht jeder zu Hause) wählte ich den Pfirsischlikör Peachtree*. Ein vernünftiges Produkt, das in Drinks souverän seinen Dienst erfüllt ohne ein großes Loch ins Budget zu reißen. Denkbar wäre hier auch zum Beispiel der Giffard Crème de Pêche*. Ich habe deswegen ein wenig den Zucker reduziert. Der Drink passte so sehr gut.

In einer etwas ausgefalleneren Variante habe ich den Cognac durch den XO Armagnac der GrapeDiggaz ersetzt. Dessen Aromatik ist intensiver als die Aromatik des Hennessy, deswegen habe ich ihm den Hampden Great House 2022 gegenüber gestellt. Und weil wir dann bereits im erhöhten Alkoholbereich waren habe ich nun auf einen Pfirsischbrand gesetzt. Und zwar den Gölles „Alter Pfirsisch“. Dieser Brand vom Pfirsisch lagerte ein paar Jahre im Fass und kommt mit brutalen 60,2% daher, weshalb ich die Menge etwas reduziert habe. Zitronensaft und Zucker blieben unverändert.

Cheers!

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