Written by 17:19 Rum, Spirituosen

Perola schlägt wieder zu: Zwei neue Bellamy’s Fässer entern den Markt!

Perola, die unter ihrer Marke Bellamy’s schon so einige Raritäten in die Flasche gebracht hat (hier, hier und hier zum Beispiel), meldet sich zurück. Gleich zwei neue Fässer wurden erbeutet, eines aus dem sonnigen Jamaika, das andere aus dem fernen Australien. Keine Zeit für lange Reden, wir stürzen uns direkt ins aromatische Vergnügen!

Bellamy’s Reserve Australien 2006 – Ein 17-jähriger Kraftprotz!

Dieser Single Cask Rum aus der Beenleigh Brennerei (Jahrgang 2006, Mark MAIC12) ist ein echter Brocken: 67,6% vol. – da wird selbst der erfahrenste Pirat weich. 12 Jahre in Australien, 5 Jahre in Europa gereift – 234 Flaschen, jeweils für 139€ (0,7l). Ein Beenleigh aus 2006 ist erst die Fünfte mir bekannte Abfüllung aus diesem Jahrgang, wobei wir auch nur den Verlier im verlinkten Post im Glas hatten.

In der Nase eine dichte und üppige Aromatik! Zitronengras und Zitrusfrüchte tanzen mit Ingwer, Birnenkompott und Ananas. Honig und Eukalyptus liefern den aromatischen Anker, während Rosmarin und dezente Holzaromen das Ganze abrunden. Mit etwas Luft wird das Aroma differenzierter und verändert sich. Ingwer und Zitronengras dominieren, unterlegt von rauchigen und balsamischen Noten.

Am Gaumen zuerst etwas alkoholstark, nach kurzem Ruhen entfaltet sich ein faszinierendes Spiel aus Eukalyptus, Honig und einer schwer definierbaren fruchtigen Note (vielleicht Trester?). Die Ingwerschärfe kehrt zurück, balsamische Aromen, die an Sandelholz oder Galbanum erinnern, runden das Profil ab. Die lange Lagerung zeigt sich in einer leichten Adstringenz. Der Abgang ist lang, balsamisch geprägt, mit fruchtig-saurer Note. Eindeutig ein Beenleigh, aber doch irgendwie anders. Das hohe Alkoholniveau trübt leider ein wenig den Genuss für mich, weil er dann doch nicht ganz so gut eingebunden erscheint.

-8,3 von 10-

Bellamy’s Reserve 2012 Jamaika HD – Hampden in seiner entspanntesten Form!

Dieser Bellamy’s Reserve Rum (Jahrgang 2012, Mark MJH3, entspricht Hampden OWH) ist eine 12-jährige Einzelabfüllung aus Jamaika, gereift in einem ehemaligen Bourbonfass (3 Jahre tropisch, 9 Jahre kontinental). 59,5% vol., 200 Flaschen, ohne Dosage – für 119€ (0,7l) bekommt ihr hier einen Hampden in seiner entspanntesten Form. Das OWH-Mark (Outram Wormald Hussey) verspricht niedrige Esterwerte (40-80 gr/HLPA) und ist auf dem Rummarkt sehr selten vertreten.

Im Geruch ein typisches, aber sanftes Hampden-Aroma: Ananas, Banane, Limettenschale – alles frisch und fruchtig. Nichts wirkt vergoren. Rosinen und dezente Vanille- und Toffeenoten ergänzen das Bild. Das Holz hält sich angenehm zurück.

Im Geschmack zeigt sich mehr Holz, noch jung und frisch, aber auch die fruchtigen Noten (Ananas, Limette, Papaya) und geröstete Mandel und Kokosmakronen. Cremig im Mundgefühl, intensiver als die Nase versprochen hat. Der Abgang ist etwas kurz, aber mit schönen süßen Fruchtnoten.

Ein spannender OWH Hampden. Ausgewogen, entspannt und mit einem guten Preis-Genuss-Verhältnis. Nur der etwas kurze Abgang verhindert eine höhere Punktzahl.

-8,1 von 10-

Fazit

Perola liefert mit diesen beiden Abfüllungen wieder zwei sehr gute Abfüllungen. Zwei unterschiedliche Charaktere, beide aber gekonnt inszeniert. Beide Abfüllungen haben Seltenheitswert und spiegeln nicht die gängigen Abfüllungen anderer Abfüller wider.

Cheers!

Schlagwörter: , , , , Last modified: 6. Dezember 2024
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