Written by 16:06 Likör, Spirituosen

Im Test: Löwensamt – Pfirsischlikör auf Rumbasis

Liköre finden sich selten als Einzeltest in unserem Blog. Diesen wollten wir aber unbedingt testen, denn es handelt sich um das erste eigene Produkt vom Blogger Kollegen Marcel Hepke von rumprobiert.de: Den Pfrischlikör “Löwensamt”.

Löwensamt Pfirsisch

Löwensamt? Was sagt mir das jetzt? Erstmal nichts. Ein kurzes überfliegen der oben verlinkten Webseite gibt mir die Information das Marcel in Braunschweig lebt. Und wer schon einmal in Braunschweig war, der weiß, der Löwe ist hier allpräsent. Die Stadt wird auch als Löwenstadt bezeichnet. Zurückzuführen ist der Name auf das bekannteste Wahrzeichen der Stadt, den Burglöwen auf dem Burgplatz, den Heinrich der Löwe 1166 auf dem Burgplatz errichten ließ. Und dort steht er auch noch heute. Der Löwe wird auch entsprechend auffällig auf dem Etikett der Flasche aufgegriffen.

Dem Likör dient Rum als Basis. Was für ein Rum wird nicht weiter spezifiziert. Der Rum wird anschließend mit Pfirsisch und Vanillearoma aromatisiert und gezuckert. Mindestens 100g Zucker/Liter muss er haben um sich Likör nennen zu dürfen. Abgefüllt wird mit 30%. Eine 0,5 Liter Flasche kostet 20€. Wer der Produzent ist darf leider nicht verraten werden, aber wir haben da so unsere Vermutungen.

Tasting

Der Likör liegt golden und leicht trüb im Glas. Der Schwenktest verrät uns nichts über das Produkt, da ja Zucker im Likör ist. Die Nase startet fruchtig mit eindeutiger Pfirsischaromatik und auch etwas dezenter Vanille. Die Vanille hält sich aber wirklich dezent im Hintergrund auf. Der Star ist der Pfirsisch. Rumaromen kann ich in der Nase überhaupt nicht finden.

Am Gaumen setzt sich das Bild fort: Pfirsisch, Pfirsisch, Pfirsisch und ein Hauch Vanille. Rum kann ich auch am Gaumen nicht finden. Die Süßung des Likörs ist für mich sehr gut und passend gewählt. Der Likör ist nicht zu süß, was ihn für mich auch pur angenehm trinkbar macht. Aber wir sehen seine Stärke primär in Cocktails, deswegen greifen wir zu den Shakern und schauen mal wie sich der Löwensamt schlägt. Die folgende Bewertung bezieht sich auf das Thema Likör und nicht auf das Thema Rum.

-80/100-

Löwensamt im Cocktail

Im Cocktail macht der Likör eine ausgezeichnete Figur, das wir können wir bereits vorweg nehmen. Wir haben zum Beispiel im Missionary’s Downfall gekostet und direkt mit dem Klassiker Peachtree vergleichen. Die Variante mit dem Löwensamt hat uns erheblich besser gefallen. Weiterhin haben wir ihn im Constant Gardener getestet. Auch das funktionierte sehr gut. Als kleine Empfehlung hat mir Marcel ein Rezept für eine Negronivariation geschickt, die er auf seiner Releaseparty serviert hat. Demnächst folgt noch der Test im Philadelphia Fish House Punch.

Missionarys Downfall

  • 40 ml Rum
  • 15 ml Apricot Brandy / Pfirsichlikör
  • 10 ml Zucker- oder Honigsirup (wer es würziger mag, kann diesen mit Zimt versetzen)
  • 15 ml Ananassaft
  • 15 ml Limettensaft
  • 10 bis 15 frische Minzzweige

Alle Zutaten mit Crushed Ice durch den Mixer laufen lassen und anschließend ins Glas geben. Großzügig mit Minzstängeln und einer Ananasscheibe garnieren und mit Strohhalm servieren. Wer keinen Mixer besitzt, kann aber auch einen Shaker verwenden und den Drink strainen.

Constant Gardener

  • 20 ml Flor de Cana 4y oder eine anderer junger Rum mit leichtem Körper
  • 40 ml Löwensamt
  • 20 ml Limette
  • 4 kleine Stückchen rote Paprika

Die Zutaten in den Shaker geben. Paprika muddlen. Eis auffüllen und kräftig shaken. Anschließend abseihen.

Peach Mocha Negroni (Pivbar Braunschweig)

  • 30 ml Löwensamt
  • 30 ml Belsazar Rot
  • 30 ml Kahlua
  • 3 Dash Kakaobitters

Alle Zutaten mit viel Eis in eine Rührglas geben und kalt rühren. In einen Tumbler auf einen großen Eiswürfel abseihen.

Zusammenfassung

Der Löwensamt ist ein leckerer Likör bei dem man genau das erhält was man kauft: Einen Pfirsischlikör mit der typischen Aromatik auf einen sehr guten Niveau. Er schmeckt pur, aber spielt unserer Meinung nach seine Stärken im Cocktail so richtig aus. Er ist sicher etwas teurer als Vergleichsprodukte wie der Peachtree, schmeckt aber auch besser.

Cheers!

Schlagwörter: , , , , , Last modified: 9. Juli 2023
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