Written by 19:42 Rum, Spirituosen

Im Test: Honey Batcher Fiji 2020

Der erste Test im Jahr 2024 ist ein Rum auf den ich mich schon sehr gefreut habe. Es geht um das zweite Release vom Honey Batcher Fabian aus dem Spirituosenshop SpiritBomb, das damit der ganz hervorragenden Abfüllung aus Ghana folgt. Diesmal handelt es sich um einen noch sehr jungen Rum aus Fiji. Warum freue ich ich über einen jungen Rum aus einer Destination die in der Vergangenheit mit lang gelagerten Abfüllungen am meisten punkten konnte? Nun weil ich weiß das Fabian eine Vorliebe für kraftvolle Spirituosen hat und einen ziemlich ähnlichen Rumgeschmack hat wie ich.

Honey Batcher Fiji

Der Rum entstammt einer Bulkware von ungelagerten Pot Still Rum aus der South Pacific Distillery aus dem Jahr 2020. Anschließend kam der Rum in ein komplett neues “Virgin American Oak” Fass, in dem er dann zwei Jahre und zehn Monate in kontinentalen Klima in Dänemark verbrachte. Die Abfüllung erfolgte nach dieser Zeit in Fassstärke mit 65%. Insgesamt wurden 168 Flaschen abgefüllt, die jeweils 86.90€ kosten. Auch beim zweite Release ziert der Honigdachs (Honey Badger) das sehr knallige und hochwertige Etikett. Falls ihr eine Flasche in die Hand bekommt dann streichelt mal über das Etikett. Ist zwar bloß Spielerei, rundet aber in meinen Augen den Gesamteindruck ab. So nun gehts aber um den Inhalt.

Im Glas zeigt sich dann genau das erwartete Bild: Ein schon ordentlich dunkler und auch öliger Rum. In der Nase präsentiert er sich mit vergorenen Früchten und leicht dreckigen Aromen. Genau das in was ich mich einstmals verliebte als ich die erste Fijis im Glas hatte, bei einigen Abfüllungen aber leider zu kurz kommt. Man denke an die ganzen Abfüllungen aus dem 2004er Batch. Nach dem er sich etwas öffnen konnte kommt eine kräftig würzige Nelkennote hinzu. Das Holz und auch eine gewisse Rauchigkeit ergänzen die Nase perfekt. Überlagern aber die Fruchtigkeit keinesfalls.

Am Gaumen kommt dann das Holz deutlich mehr zum Tragen. Kein uraltes Holz aus einem muffigen Keller, sondern frisches Holz, ein bisschen wie ein Bleistift ohne das Graphit. Die Früchte wirken getrocknet und spielen mit Gewürzen und dunkler Schokolade in der zweiten Reihe. Auffallend ist die sehr gute Einbindung des Alkohols. Hier deutet für mich nichts auf einen jungen Rum hin. Im Abgang kommt dann eine Honigsüße und wieder mehr Früchte zur Geltung. Der Rum schließt also mit einem Teil der Aromen aus der Nase. Eine schöne aromatische Welle.

Beim zweiten Streich vom Honigdachs bleibt Fabians seiner Linie treu und haut aromatisch auf die Pauke. Diesmal sogar noch einiges mehr als beim Ghana Rum. Was einem nun besser gefällt muss jeder für sich selbst entscheiden, für mich hat Fabian noch eine Schippe drauf gelegt. Interessant ist das Experiment mit dem Virgin Oak. Bekanntermaßen steuern diese neuen Fässer schnell sehr viele Fassaromen bei. Vorallem in der Nase sind jedoch die fantastischen Fruchtnoten erhalten geblieben. Dann tauchten sie kurz ab, um dann im Finish wieder durchzuscheinen. Ich habe natürlich den Reifeprozess nicht mitbekommen, würde aber sagen das eine viele längere Zeit im Fass den Rum nicht besser gemacht hätten und er wahrscheinlich auf seinem Peak aus dem Fass geholt wurde. Und es lässt mich freudig in die Zukunft blicken was Rum aus Fiji betrifft, denn es scheint ein guter Jahrgang zu sein, von dem hoffentlich noch einiges in anderen Fässern schlummert. Tolles Release und ein perfekter Start ins neue Jahr!

-8.6/10-

Cheers!

Schlagwörter: , , Last modified: 1. Januar 2024
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