Written by 20:40 Rum, Spirituosen

Im Test: Hampden 1753 – der neue Einsteiger von Hampden

Die Hampden Estate hat mit dem Hampden 1753 eine neue Abfüllung auf den Markt gebracht, die das Gründungsjahr der Brennerei auf sein Etikett transportiert. Die Abfüllung erweitert die bisherige Core-Range der Jamaikaner.

Hampden 1753

Der Hampden 1753 ist ein limitierter Batch mit dem HLCF-Mark (Hampden Light Continental Flavoured) mit einer Ester-Konzentration von 476 gr/hlpa. Dieses Mark kam bereits in einer 4 jährigen Overproof Version mit 60% auf den Markt. Mehr zu den Marks der Brennerei findet ihr hier.

Dieser Rum wurde nun nach drei Jahren tropischer Lagerung in ehemaligen Bourbonfässern mit 46% ABV – also in Trinkstärke – in 12.000 Flaschen abgefüllt. Der Preis beträgt 60 Euro. Zusätze wie Zucker befinden sich nicht in diesem Rum, was auf Jamaika auch grundsätzlich verboten ist.

Der Hampden 1753 soll die dritte permanent verfügbare Abfüllung werden. Bei den gelagerten Qualitäten gibt es bisher den Hampden 8 YO mit ebenfalls 46% und den bereits angesprochenen Hampden HLCF Classic mit 60%. Der Hampden 1753 soll als Einsteiger Rum fungieren.

Bild: https://hampdenestaterum.com/hampden-estate-1753/

Tasting

Nase: Viele tropische Früchte – allen voran Ananas – und Orangen, aber gar nicht so vergoren wie erwartet. Intensiv und kräftig. Leichte Mineralität, etwas Vanille. Agavensaft und florale Anklänge. Dezenter Nagellack und ein paar Oliven, alles aber nicht aufdringlich. Etwas Rauch. Eindeutig Hampden. Aber intensiver als ich erwartet hätte.

Geschmack: Reich und rund – Hier haben wir Vanille, Kakao und einige Gewürze. Die tropischen Früchte stehen ein wenig in der zweiten Reihe, dafür gesellt sich etwas grüner Apfel dazu. Erstaunlich, wieviel Fassarbeit hier bereits nach drei Jahren stattgefunden hat. Ich finde auch wieder Oliven und nun noch etwas mehr Rauch. Leichte Bitternoten die an Lakritz erinnern kann ich zusätzlich finden. der Rum ist trocken.

Abgang: Lang und komplex. Der Nachgeschmack beginnt floral mit Kräutern und salzigen Noten. Am Ende drängen sich die Fruchtnoten wieder mehr an die Front.

-8.2 von 10.0-

Fazit

Ein noch recht junger Jamaikaner, der trotzdem total mild daher kommt und alles mitbringt was man von Hampden erwartet. Der Estergehalt ist für diese Brennerei im mittleren Bereich, was eine gute Wahl ist um Einsteiger nicht direkt mit überbordendem Funk abzuschrecken und dem fortgeschrittenen Konsumenten genug Tiefgang zu bieten, um interessant zu bleiben. Nicht die absolute Offenbarung, aber ein verdammt solider Rum, den man gerne im Schrank hat. Dazu ist die Trinkbarkeit extrem hoch. Geile Cocktails wird er sowieso machen.

Über den Preis kann man diskutieren, kostet doch der 4-jährige HLCF Classic mit 60% im Schnitt nur 10 Euro mehr. Und auch diesen fand ich bei seiner Veröffentlichung schon recht teuer, denn am Ende reden wir hier von einem sehr jungen Rum aus einer Brennerei, die einen jährlichen Output von 1,4 Millionen Litern reinen Alkohol hat. Auf der anderen Seite steigen die Preise beim Rum und im speziellen dieser Brennerei sowieso seit Jahren kontinuierlich. Und der Einzelhandelspreis wird sicherlich am Ende niedriger sein.

Cheers!

Schlagwörter: , , , Last modified: 20. März 2025
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