Es gibt Länder wie Kuba, die assoziierte ich schon mit Rum, als ich mich noch gar nicht mit dieser Spirituose beschäftigt hatte. Auch war durch die Werbung klar, dass Bacardi nur von einem Ort kommen kann, an dem wunderschöne karibische Strände zu finden sind. Dass es sich bei dem Traumstrand im Video jedoch um keinen karibischen handelt, sondern um den Anse Source d’Argent auf La Digue fand ich erst später heraus. La Digue gehört zu den Seychellen, einem kleinen afrikanischen Inselstaat im indischen Ozean. Hier gibt es auch Rum, aber den von Takamaka.
Es gibt Länder, bei denen wäre ich niemals auf die Idee gekommen, dass man dort möglicherweise Rum produzieren würde. Und wenn überhaupt, dann sicher sehr schlechten und günstigen. Eines dieser Länder war für mich der bereits erwähnte Inselstaat der Seychellen.
Ein weiteres Fiji.
Wie sehr habe ich mich geirrt. Und weil Fiji immer noch ein kleiner Underdog auf dem riesigen Rum-Markt ist, der in meinen Augen total unterschätzt wird, möchte ich euch heute ein bisschen über das Land, dessen Besonderheiten und die dort befindliche South Pacific Distillery erzählen. Dieser Beitrag wird im Anschluss von uns fortlaufend um weitere Abfüllungen ergänzt. Denn eins ist klar: Rum aus Fiji ist im Kommen.
South Pacific Distillery
Wer sich mit Rum aus Fiji beschäftigt, kommt an einem Namen nicht vorbei: der South Pacific Distillery. Es ist die einzige Brennerei des Landes, deren Rum man hierzulande kaufen kann. Das ist ungewöhnlich, schließlich gibt es in den meisten anderen Rum-Nationen mehrere Hersteller. Um das zu verstehen, muss man einen kurzen Blick in die (Zucker)Geschichte des Landes werfen.
Der Zuckeranbau auf Fiji begann, staatlich unterstützt, ab 1870, als die Preise für Baumwolle zusammenbrachen. 1872 folgte die erste Zuckermühle. Wenige Jahre später waren es bereits neun Mühlen. Der eigentliche Durchbruch aber gelang dem Kolonialbeamten John John Bates Thurston, der nach Australien reiste um die Colonial Sugar Refining Company (CSR) davon zu überzeugen, ihre Tätigkeit auf Fiji auszuweiten.
Bereits 1884 kam es dann zur Zuckerkrise auf dem Weltmarkt und einige Mühlen mussten in Folge der sinkenden Preise wieder schließen. Bis 1926 waren nur noch 5 übrig, die sich bis 1973 komplett in den Händen der CSR befanden. Ab 1976 übernahm dann die staatliche Fiji Sugar Marketing Company (FSC) die Zuckermühlen. 1979 wurde schließlich die South Pacific Distillery als einzige Destillerie auf Fiji eröffnet. Deren Ziel war es, eigenen Alkohol zu produzieren und die Einfuhr von Alkohol zu reduzieren.
Die erste Brennanlage war eine gebrauchte jamaikanische Still. Es ist unklar, ob es sich dabei um eine Pot- oder Column Still handelte. Heute wird sowohl in Pot- als auch Columnstill produziert. In den mir bekannten Single-Cask-Abfüllungen befindet sich immer Pot Still Rum. Dieser wird auf einer ehemaligen Edelstahl Potstill der Whiskybrenner Willowbank aus Neuseeland destilliert. Die Willowbank Distillery schloss 1995 ihre Pforten. Das verwendete Zuckerrohr wird in Bioqualität auf den Vulkanböden angebaut und von Hand geernet.
Der Hersteller wirbt damit, dass immer noch die alten Mühlen verwendet werden und dadurch eine sehr stark zuckerhaltige Melasse entsteht. Durch das spezielle Klima im Südpazifik komme es auch zusätzlich zu einem ganz eigenen Alterungsprozess, der anders als in der Karibik verläuft. Die Filterung der Eigenmarke Batu erfolgt durch Kohle aus Kokosnussschalen. Die Lagerung erfolgt in den üblichen ehemaligen Bourbon-Fässern.
Aromatisch haben im Besonderen die Einzelfassabfüllungen, die über die unabhängigen Abfüller erscheinen eine ganze Menge zu bieten. Sie schmecken wie eine Mischung aus Jamaica Rum im niedrigen bis mittleren Esterbereich (vergleichbar mit einem Hampden LROK), etwas Caroni und medizinische Nuancen der barbadischen Rockley Style Rums. Der 2001er Jahrgang gilt bisher als der beste Jahrgang mit den ausgeprägtestesten fruchtigen Esteranteilen.
Tasting
The Rum Cask 2003 – 2020 Fiji Single Cask JNY Cask
Dieser Rum wurde 2003 auf einer Pot Still destilliert und 2020 in Fassstärke mit 58,6% abgefüllt. Das Finish erfolgte in einem jamaikanischen New Yarmouth Fass. The Rum Cask verlangt für 0,5 Liter 54,90 Euro. Der Rum ist ungezuckert und nicht gefärbt.
Beim Schwenken hinterlässt der Rum unregelmäßige Schlieren. Die Farbe erinnert an Bernstein. Der Rum versprüht bereits aus dem Glas sehr intensive Aromen, trotzdem gönne ich ihm 45 Minuten zum Atmen. Bereits in der Nase wirkt der Rum sehr reif und vollmundig. Es handelt sich eindeutig um ein Pot Still Destillat. Als Erstes nehme ich leicht stechende jamaikatypische Esteraromen war, die an Lack erinnern. Dazu gesellen sich fruchtige Aromen von Banane, Ananas und auch ein paar Zitrusfrüchten. Im Hintergrund finde ich Karamell, Pfeffer, eine Spur Minze und etwas Salziges.
Im Mund spürt man zunächst den Alkohol, der trotzdem gut eingebunden ist. Aromatisch finde ich wieder Ester, die an Lack und Politur erinnern und überreife tropische Früchte, Salz, schwarzen Pfeffer, Minze, pflanzlich-grüne Noten und Schokolade. Im Mund tritt das Fass deutlich mehr in Erscheinung, auch der New Yarmouth Einfluss ist zu schmecken. Der Rum ist im Mund sehr komplex und es bedarf für mich einiger Schlucke um den Geschmack zu differenzieren. Ein sehr spannender Rum. Beim mehrmaligen Probieren schmecke ich noch etwas Metallisches.
Der Abgang ist sehr lang, würzig, warm und trocken. Auch hier finden sich wieder grüne-grasige Noten und ein wenig Minze bleibt zurück. Der Rum ist leicht adstringierend.
Das Preis-Leistungs-Verhältnis des Rums wirkt auf mich ganz hervorragend. Für 55 Euro bekommt man einen sehr reifen und vielschichtigen Single Cask Rum in Fassstärke, den man so nicht alle Tage im Glas hat. Er erinnert natürlich stark an einen Jamaikaner, wen wundert es bei dem Fassfinish, geht aber trotzdem seine eigenen Wege.
-81 von 100-
The Rum Cask Fiji 2001 – 2020
Die zweite Rumcaskabfüllung im Tasting wurde 2001 destilliert und nach 19 Jahren 2020 in Fassstärke mit 54,8% abgefüllt. Selbstverständlich wurde auch hier auf eine Färbung oder Zucker verzichtet.
Man nimmt sofort wieder sehr fruchtige Ester, die an Banane und Kirschen, aber auch Zitrusfrüchte erinnern, wahr. Dazu finde ich Aromen von Honig, die dem Rum ein gewisse Süße verleihen. Medizinische Noten und nach einer Weile auch deutliche Fass – und Rauchnoten stoßen auch noch hinzu. Im Hintergrund kann ich ganz dezent grünen Tee erschnuppern. Das macht schonmal Lust auf den ersten Schluck.
Im Mund finde ich als Erstes wieder Kirshen und rote Beeren, tropische Früchte und Honig. Auch die medizinischen Noten von Verband sind dezent zu finden. Dazu wird es pfeffrig, vanillig, pflanzlich und ein wenig salzig. Das Mundgefühl ist angenehm ölig und fast schon cremig, jedoch nicht so ausgeprägt wie bei der RA Abfüllung, das kann ich schon vorweg nehmen. Der Alkohol ist sehr gut eingebunden.
Der sehr trockene mittellange – lange Abgang ist überwiegend holzig-rauchig mit vielen Kräutern. Klingt erstmal langweilig, macht aber trotzdem Spaß. Aromatisch unterscheidet sich die 2001er Abfüllung ein ganzes Stück von der 2003er Abfüllun, das wundert aber auch nicht, da die 2003er Abfüllung ja noch das Finish im New Yarmouth Fass erlebt hat.
-85 von 100-
Rum Artesanal Rum Fiji 2001 20y 62,8%
Der Rum Artesanal lag von 03/2001 – 04/2021 im Fass. Die Lagerung erfolgt höchstwahrscheinlich 10 jahre auf Fiji. Die restlichen 10 Jahre reifte er kontinental, ab 2013 im Lager von Rum Artesanal. Der Rum wurde auf einer Pot Still destilliert und ungefärbt und nicht verdünnt mit 62,8% in 281 Flaschen abgefüllt. Für 0,5 Liter verlangte RA 69 Euro.
In der Nase startet der Rum sehr kräftig mit an Klebstoff erinnernden Esternoten. Dann strömen mir süße und viele fruchtige Noten von Erdbeeren, Sahne und aufgeschnittener Vanilleschote entgegen, der Rum erinnert mich sofort an einen gelagerten Savannah Grande Arome mit einer Portion zusätzlicher Vanille. Hinzu kommen leichte Fassnoten und Wacholder. Man riecht seine Reife und Komplexität. Alkohol ist auf jeden Fall da, aber nicht zu dominant.
Im Mund ist er sofort präsent, wieder finden sich diese Erdbeeraromen gepaart mit Sahne und einer ausgeprägten Cremigkeit mit einer tollen Süße. Nun finden sich auch Gewürze wie weißer Pfeffer, dazu holzige Fass- und Rauchnoten, die jedoch auch im Mund nicht überhand nehmen. Leichte Vanille fügt sich mit ein. Gefällt mir noch besser als die TRC-Abfüllung. Der Alkohol ist gut eingebunden.
Im ewig langen Abgang bleibt es fruchtig mit einer tollen Süße, zum Ende schieben sich Noten von Zedernholz dazwischen. Ein wirklich toller Rum mit einer sehr großen Präsenz. Er ist extrem rund und sehr reif, jedoch noch nicht zu lang gelagert. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist ausgezeichnet. Eine wirklich tolle Abfüllung von RA und Dominik Marwede, die dementsprechend schnell vergriffen war.
-86 von 100-
S.B.S Fiji 2002
Diese Abfüllung kam 2021 vom dänischen Abfüller S.B.S 1423 World Class Spirits auf den Markt. Der Rum wurde 2002 destilliert. Nach 18 Jahren Reifung wurden 2020 240 Flaschen in Fassstärke mit 57,1% abgefüllt. Der Preis beträgt ungefähr 160 Euro.
In der Nase zeigt sich der Rum als Erstes esterig – fruchtig. Noten tropischer Früchte wie Papaya und Banane strömen mir mit Nagellack intensiv aus dem Glas entgegen, Holz – und Röstaromen umranden die erste Nase. Dazu finden sich im Hintergrund pflanzliche grüne Aromen, Zirusnoten die an Bergamotte erinnern und ein schönes Spiel aus Säure und Honigsüße. Die Nase ist sehr voll, funky und kräftig. Den Alkohol nimmt man auf jeden Fall wahr.
Im Mund treten wieder die Ester ausgeprägt in Erscheinung, ergänzt um tropische Früchte. Holz- und Röstaromen treten am Gaumen weniger in Erscheinung, dafür sind die grünen Noten von Eukalyptus und Tee intensiver. Dazu kommen salzige und metallische Noten. Der Rum verfügt über ene sehr schöne Cremigkeit und zarte Honigsüße, jedoch nicht so intensiv wie beim RA Fiji 2001. Auch ist der Alkohol beim S.B.S. weniger gut eingebunden, trotz geringerer Volumenprozent. Auch finde ich diese Anfüllung noch nicht so rund wie den RA.
Im mittellangen Abgang zeigt er sich leicht adstringend, holzig, würzig und leicht süß, Eukalyptus ist das dominierende Aroma. Der S.B.S. zeigt schon sehr gut, was ein gelagerter Rum aus Fiji zu bieten hat, kommt jedoch nicht an die Qualität des RA Fiji 2001 heran. Dafür fehlt es ihm an Komplexität. Auch empfinde ich den Preis als zu hoch. Trotzdem eine tolle Abfüllung.
-83 von 100-
Fiji – das fast noch unberührte Paradies
Die Republik von Fiji liegt isoliert mitten im Südpazifik östlich von Australien und nördlich von Neuseeland (2100 Kilometer) und besteht aus 332 Inseln von denen 110 bewohnt sind. Nachbarstaaten sind Tonga und Samoa. Die Hauptstadt ist mit knapp 95.000 Einwohnern Suva auf der Hauptinsel Viti Levu. Seit 1970 ist der Staat unabhängig vom British Empire. Danach folgten sehr turbolente Jahrzehnte mit wechselnden politschen Systemen, unter anderem einer Militärregierung. Erst seit 2014 ist Fiji durch eine demokratische Wahl eine parlamentarische Demokratie. Heute ziert die Flagge auch der Union Jack, da Fiji wieder Bestandteil der Commonwealth Staaten ist.
Das Klima ist tropisch mit Temperaturen von 16 – 32 Grad Celsius. Von November bis April ist Regenzeit, in welcher auch ganz regelmäßig schwere Zyklone auftreten und alle paar Jahre starke Schäden anrichten. Über 2/3 der Fläche Fijis ist immer noch natürlich bewaldet. In der Pflanzen- und Tierwelt finden sich aufgrund der Abgeschiedenheit viele endemische Exemplare und keine durch Mücken übertragenen Tropenkrankheiten. Säugetiere wurden nahezu komplett vom Mensch eingeschleppt.
Die Bevölkerung setzt sich zu etwa 57% aus indigenen Völkern (iTaukei), 37% Indern, 1,2% Rotumanen, Europäern, Chinesen und Angehörigen der anderen Ozeanienstaaten zusammen. Aufgrund der Verfolgung und Unterdrückung der Inder durch die indigene Bevölkerung ab 1987 gab es eine enorme Abwanderung der indischen Bevölkerung. Ungefähr 55% der Bevölkerung sind evangelische Christen, circa 30% Hinduisten. Der Rest der Bevölkerung verteilt sich auf katholische Christen, Moslems, Sikhs und traditionelle melanesische und polynesische Religionen (0,3%). Weniger als 1% sind Atheisten.
Wirtschaftliche Lage
Fiji hat eine Arbeitslosigkeit von 5%. Die wichtigsten Wirtschaftsbereiche sind die Landwirtschaft, der Tourismus und die Textilindustrie. Desweitere verfügt Fiji über einige Goldvorkommen. Zuckeranbau beziehungsweise die Destillation von Rum aus diesem Zucker ist seit der Kolonialzeit ein wesentlicher Exportfaktor des Inselstaates. Ebenfalls sehr bekannt ist das gewonnene Quellwasser, das als Fiji Water abgefüllt und fast vollständig in die gesamte Welt exportiert wird.
Die Geschichte Fijis bis zur Unabhängigkeit
Die Fijiinseln sind seit ungefähr 3000 Jahren von aus Südasien eingewanderten Melanesiern besiedelt. Die Bevölkerung lebte in Häuptlingsdynastien, die per Geburtsrecht vorbestimmt waren. 1643 wurde von Fiji von einer niederländischen Expedition entdeckt. Augrund der Abgeschiedenheit und der großen Entfernung zum europäischen Kontinent kam es erst wieder 1774 zu einem Kontakt mit Europäern, als James Cook die Fijiinseln besuchte. Es vergingen fast weitere 100 jahre bis 1827 Jules Dumont d’Urville die Inseln umfangreich erforschte und sich im Zuge dessen erste europäische Pflanzer niederließen und 1835 die erste britische Missionare aktiv wurden. Davor gabe es lediglich gelegentliche Besuche von Sandelholzfällern zum handeln. Ab 1860 wurde vermehrt Baumwolle von diesen Pflanzern angebaut.
Die erste Verfassung nach europäischen Vorbild wurde 1871 von den Briten erlassen und der erste König und Häuptlingsrat bestimmt. 1874 wurde Fiji dann Kronkolonie von England. Im Mai 1879 wurden durch australische und britische Firmen die ersten indischen Arbeiter auf die Inseln geholt, um den Zuckkerrohranbau voranzutreiben. In der Folge dessen stellte die indischstämmige Bevölkerung zwischen 1946 und 1997 den Hauptteil der Bevölkerung dar.
Die Unabhängigkeitsbestrebungen des Landes starteten 1960 mit dem ersten großen landesweiten Streik der Zuckerrohrpflanzer. 1970 erlangte Fiji seine vollständige Unabhängigkeit im Commonwealth of Nations und wurde Mitglied der Vereinten Nationen. Das Staatsoberhaupt war Queen Elisabeth II., der erste Premierminister des Landes Ratu (Häuptling) Sir Kamisese Mara, der als Gründer des modernen Fiji gilt. Mara war bereits von 1967 – 1970 Oberminister von Fiji und bis 2000 in verschiedenen Rollen ein wesentlcher Führer des Landes. 1987 wurde die konstitutionelle Monarchie abgeschafft und in eine Republik umgewandelt. Daraufhin wurde Fiji aus dem Commonwealth ausgeschlossen.
Zusammenbruch des gesellschaftlichen und politischen Systems
In den folgenden Jahren nahm die Unterdrückung der indischstämmigen Bevölkerung durch die melanesische Bevölkerung, die 1990 in einer neuen Verfassung gipfelte, zu. Die neue Verfassung erhob die melanesische Bevölkerung über die anderen Bevölkerungsschichten. Das führte zu einer Massenabwanderung der indischen Bevölkerung und verursachte in Verbindung mit den einsetzenden Unruhen, Missernten und dem Zusammenbruch des Zuckermarktes zu einem Niedergang der Wirtschaft. 1994 wurde Kamisese Mara erneut Staatspräsident und veranlasste eine Verfassung, die mehr Gleichberechtigung der verschiedenen Bevölkerungsgruppen vorsieht, die dann 1997 eingeführt wurde. Durch die neue Verfassung wurde Fiji wieder in den Commonwealth aufgenommen.
Die kurze Phase der Entfaltung und Gleichberechtigte endete 2000 mit einem Militärputsch, der die Absetzung von Kamisese Mara nach sich zog. Darauf folgte eine Neuwahl des neuen Staatsoberhaupts Josefa Iloilo durch den Großen Rat der Stammeshäuptlinge, nachdem der Putsch durch das Militär beendet werden konnte. Die ethnischen Spannungen nahmen aber durch weitere Ausgrenzung der indischen Bevölkerung zu. Ein weiterer Militärputsch folgte 2006 angeführt durch Militärchef Frank Bainimarama um die Korruption der Regierung und die ethnischen Spannungen zu beenden. Auch international wurde der Putsch überwiegend nicht als klassisch diktatorischen Putsch bewertet. Ein Jahr später gab Bainimarara seine Macht an den zuvor abgesetzten Iloilo zurück. Dieser erklärte das Vorgehen des Militärs als gerechtfertigt und setzte Neuwahlen an. Bainimarama wurde Regierungschef der Übergangsregierung.
2009 erklärte dann das oberste Gericht die Militärregierung für unzulässig und forderte eine Neubildung der Regierung. Iloilo entließ daraufhin alle Richter, setzte die Verfassung außer Kraft und veranlasste eine erneute Übergangsregierung, die demokratische Wahlen im Jahr 2014 organisieren soll. Bainimarama wurde erneut Regierungschef. Fiji wurde zusätzlich erneut aus dem Commonwealth ausgeschlossen.
Die für alle Bevölkerungsgruppen gleichberechtigende Verfassung trat dann 2013 in Kraft und die Wahlen fanden 2014 statt. Dadurch wurde Fiji auch wieder in den Commonwealth aufgenommen. Die Entwicklungshilfe durch Australien und Neuseeland wurde wieder in Kraft gesetzt.
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