Kirschlikör ist nicht nur pur sehr lecker, sondern auch eine beliebte Zutat in vielen klassischen und modernen Cocktails, etwa den Professor Langnickel. Die richtige Wahl des Kirschlikörs kann dabei den Unterschied zwischen einem guten und einem großartigen Cocktail ausmachen. Deshalb haben wir 18 verschiedene Kirschliköre in einem Blindtest verkostet, um herauszufinden, welcher sich am besten zum Mixen eignet. Ja genau, 18 verschiedene!

Diese Kirschliköre wurden getestet

Die Auswahl der Kirschliköre erfolgte nicht durch uns, sondern von einem Mitglied im Portal „Cocktailnerds“. Enthalten sind aber nahezu alle der großen bekannten Marken, die Preis-Range ist ebenfalls sehr groß. Das machte den Test nur umso interessanter.

Die getesteten Kirschliköre im Überblick:

NummerMarkeAlkoholgehalt
1Ableforth’s Cherry Brandy27,8 %
2Antica Distilleria Quaglia Ciliegia25,0 %
3Bols Cherry Brandy24,0 %
4Combier Guignolet d’Aniou17,0 %
5Espinheira Licor de Ginia23,0 %
6Etter New Generation Fruchtbrand-Likör Kirsche15,0 %
7Farthofer Weichsellikör18,0 %
8Faude Sauerkirschlikör25,0 %
9Gabriel Boudier Guignolet de Diion Liqueur18,0 %
10Giffard Cherry Brandy25,0 %
11Herring Cherry Ligueur24,0 %
12Kirsberry Kirschlikör14,8 %
13Lantenhammer Sauerkirschlikör25,0 %
14Luxardo Sangue de Morlacco30,0 %
15Sattler’s Morellenfeuer Sauerkirschlikör22,0 %
16Scheibel Alte Zeit Cherry Brandy35,0 %
17Schladerer Kirsch-Likör21,0 %
18Bols Kirsche38,0 %

Das Testverfahren

Wir haben jeden Kirschlikör in einem Samplefläschchen bekommen und wussten dementsprechend nicht, um welche Marke es sich handelt oder wie hoch der Alkoholgehalt war. Verkostet wurden alle Kirschliköre von insgesamt drei Personen aus neutralen Gläsern.

Kirschlikör im Blindtest

Die Ergebnisse des Kirschlikör-Tests

Hendrik und ich haben den Test unabhängig voneinander gemacht, deshalb weichen unsere Ergebnisse auch etwas voneinander ab.

Unsere Kirschlikör-Testsieger lauten:

Unsere Flop 5 lauten:

  • Giffard Cherry Brandy (2,5 von 10 Punkten)
  • Luxardo Sangue de Morlacco (3,5 Punkte)
  • Sattler’s Morellenfeuer Sauerkirschlikör (4,5 Punkte)
  • Bols Cherry Brandy (4,5 Punkte)
  • Antica Distilleria Quaglia Ciliegia (4,5 Punkte)

Die Wertungen im Überblick:

MarkeWertung ChristophWertung HendrikGesamt
Ableforth’s Cherry Brandy687
Antica Distilleria Quaglia Ciliegia454,5
Bols Cherry Brandy544,5
Combier Guignolet d’Aniou465
Espinheira Licor de Ginia666
Etter New Generation Fruchtbrand-Likör Kirsche787,5
Farthofer Weichsellikör697,5
Faude Sauerkirschlikör576
Gabriel Boudier Guignolet de Diion Ligueur475,5
Giffard Cherry Brandy322,5
Cherry Heering Liqueur634,5
Kirsberry Kirschlikör888
Lantenhammer Sauerkirschlikör586,5
Luxardo Sangue de Morlacco433,5
Sattler’s Morellenfeuer Sauerkirschlikör454,5
Scheibel Alte Zeit Cherry Brandy687
Schladerer Kirsch-Likör777
Bols Kirsche576

Interessant ist, dass wir uns bei einigen Kirschlikören sehr einig sind (Etter, Ableforth’s, Schladerer, Giffard), vereinzelt gibt es jedoch große Unterschiede.

Gehen wir bei einigen der Flaschen ins Detail.

Beim Kirsberry Kirschlikör schreibe ich: „In der Nase viel Kirsch, eher Sauerkirsch, etwas Mandel, wenig Alkohol“, zum Geschmack: „Erst sauer, dann fruchtig“, ein interessantes Wechselspiel. „Langer Kirschabgang“, Alkohol top eingebunden. Auch Hendrik lobt das Süße-Säure-Spiel und die ausgeprägte Fruchtigkeit, die von etwas Mandel ergänzt wird. Ein klar verdienter Testsieger. Preis: 20 Euro für 0,7 Liter.

Kirsberry Cherry Speciality 14,8% Vol. 0,7l
  • deal als geschenk
  • Dänischer kirschwein mit süen fruchtigen aromen kirsberry schmeckt groartig mit einem tropfen gin

Auch beim Etter New Generation Fruchtbrand-Likör Kirsche sind wir uns einig, dass er ganz vorne mitspielt. Hier fiel mir die sehr helle Farbe auf, die Nase sei fruchtig und nicht so chemisch wie bei manch anderem aus dem Testensemble. im Mund dann sehr extrem: Sehr sauer, sehr süß und eine tolle Textur. Er schmeckt wie „flüssige Sauerkirsche“. Schön erfrischend und mit der leichten Kirschstein-Mandelnote schön balanciert. Hendrik definiert ihn eher in Richtung Süßkirsche mit dezentem Kräutereinschlag, ist aber auch angetan von der schönen Balance. Preis: 20 Euro für 0,35 Liter.

Etter Kirsche New Generation Fruchtbrand-Likör Schweiz (1 x 0.35 l)
  • Geschmack: frisch-fruchtig, finessenreich, schmeichelnde Süsse
  • Fruchttypische Farbe

Der Ableforth’s Cherry Brandy spielt ebenfalls im oberen Tabellenviertel mit, Hendrik bewertete ihn noch etwas besser als ich. Er lobte die ausgeprägten Aromen von Sauerkirsche, eine leichte Würzigkeit und eine subtile Säure. Dafür gab er 8 von 10 Punkten. Mich hat der Geruch nicht so ganz abgeholt, er weckte bei mir irgendwie Sherry-Assoziationen, auch im Geschmack ordnete ich ihn eher in einen Mix aus dunklen Beeren, Rosinen und Kirsch ein. Nicht unlecker, aber für mich nicht der Prototyp des Kirschlikörs.

Ableforth's Ableforth's Cherry Brandy Liköre (1 x 500 ml)
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Die größte Abweichung haben wir beim Cherry Heering. Ich habe ihn mit 6 von 10 Punkten bewertet, Hendrik mit nur 3, bei ihm war er vorletzter. Ich lobte im Test die leichte Mandelnote, den im Vergleich zum Wettbewerb dezenten Alkohol und das Wechselspiel aus Süße und nach hinten heraus leichter Säure. Hendrik dagegen bezeichnete ihn als „pappsüß, künstlich, kräuterig“ in der Nase. Die Frucht sei schwer definierbar (wo ich sogar mitgehe, in meinen Notizen schrieb ich „Kirsche dezent im Hintergrund“). Preis: 15 Euro für 0,7 Liter.

Einig sind wir uns, dass man sich den Giffard Cherry Brandy sparen kann. In der Nase finde ich fast nur Alkohol, kaum Kirsche, im Mund wird es nicht viel besser. „Betäubend, klebrig süß, kaum Frucht“ sind meine Notizen. Der Abgang sei „bitter und alkoholisch“. Hendrik erinnert er in der Nase an „billige Zwetschge“, wohlwissend, dass er eigentlich einen Kirschlikör vor sich hat. Das Mundgefühl sei Sirup, alles insgesamt recht alkoholisch, Fazit: „nicht lecker“.

Ebenfalls wenig überzeugend ist der Luxardo Sangue de Morlacco. Er sei „Marmelade mit Alkohol“ in der Nase, im Mund erinnerte er mich eher an „kirschgefüllten Lebkuchen mit viel Alkohol“. Im Abgang dominierte eine Säure, die im Zusammenspiel mit dem Alkohol die Zunge betäubte. Bei Hendrik klang es nicht viel schmeichelhafter: Bei der Nase fühlte er sich an „Flavoured Wodka“ erinnert, das Ganze sei ein pappsüß-bitter-herber Mix, „der vermutlich Sauerkirsche darstellen soll“.

Jetzt wollen wir eure Meinung wissen: Was ist euer Lieblings-Kirschlikör und warum? Und wollt ihr in Zukunft noch mehr Blindtests wie diesen?

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