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Wagemut Maduro im Test: Er stellt die Special Edition 2021 in den Schatten

Der Wagemut Maduro ist eine Süirituose, die nicht nur Zigarrenliebhaber begeistert. Eine Reise durc…
Wagemut Maduro im Test

Nicolas Kröger, der Mann hinter der Marke Wagemut aus Quickborn bei Hamburg, hat sich mit der Aficionado Collection an ein neues Projekt gewagt: Eine Spirituosen-Reihe, die speziell für den Genuss mit Zigarren entwickelt wurde. Die spannendste Abfüllung dieser Kollektion ist sicherlich der Wagemut Maduro, der sich vom Geschmacksprofil an der längst vergriffenen und mittlerweile zu stattlichen Preisen gehandelten Limited Edition aus dem Jahre 2021 (wir nannten sie seinerzeit „Sherry Sherr Lady“) orientiert. Der Wagemut Maduro entstand in Zusammenarbeit mit Zigarrenexperte Reinhard Pohorec.

Allgemeines zum Wagemut Maduro

Für diese Spirituose wurden Destillate aus Trinidad und PX-Sherry vermählt und anschließend in Walnussholzfässern gelagert. Walnussholz, das ist mal eine Abwechslung zu den üblichen Verdächtigen. Aber damit nicht genug – es gab noch eine Extra-Runde in 30 Jahre alten Palo Cortado Sherryfässern. Fässer, die man nicht alle Tage sieht und die dem Maduro einen unverwechselbaren Charakter verleihen. Durch den zugefügten Sherry handelt es sich um eine Spirituose. Mit 47,6% vol. ist der Maduro kein Leichtgewicht, aber er beweist eine Balance, für die so mancher Seiltänzer seine Großmutter verkaufen würde.

Ein kleiner Exkurs zur Fassreifung: Die Lagerung in verschiedenen Fässern ist ein beliebtes Mittel, um Rum zusätzliche Aromen und Komplexität zu verleihen. Während die Walnussfässer für nussige und würzige Noten sorgen, bringen die Palo-Cortado-Sherryfässer eine subtile Süße und Fruchtnoten ins Spiel. Eine interessante Kombination, die erneut zeigt, dass Nicolas Kröger ein Faible für Fass-Finishings in ungewöhnlichen Hölzern hat – aber das wissen wir ja spätestens seit dem Projekt Fasssprache.

Tasting

Aber genug der Theorie – wie schmeckt der Wagemut Maduro nun? Schon die mahagonifarbene Erscheinung im Glas lässt erahnen, dass hier einiges auf die Geschmacksknospen zukommt. Die Nase wird von fruchtigen Noten dunkler Beeren und Nüssen begrüßt, die neugierig auf den ersten Schluck machen. Am Gaumen geht es vollmundig und fruchtig weiter mit Noten von Waldbeermarmelade und Walnuss, verwoben mit kräftigem Sherry. Auch im Abgang findet man die roten Beeren und viel Rosine vom Sherry.

Der Maduro ist kräftig süß, hat jedoch auch alkoholischen Punch, ist also kein absolutes Leichtgewicht. Das passt zur Idee, ihn mit einer Zigarre zu pairen. Schließlich braucht man da etwas, dass der Zigarre etwas entgegensetzen kann, aber auch gut mit ihr harmoniert – hier helfen die kräftige Süße und die dominanten Rosinen-Aromen.

Wagemut Aficionads Collection Maduro im Vergleich mit 2021

Vergleich zur Wagemut 2021er Edition

Wir haben den Maduro direkt mit der Wagemut Special Edition 2021 verglichen. Der 2021er hatte zwar mit 50,9% etwas mehr Dampf unter der Haube, aber der Maduro punktet im direkten Vergleich mit mehr Komplexität und Balance. Die Walnussfässer und der vielschichtige Basisrum aus Trinidad geben dem Maduro eine beeindruckendere Tiefe.

Auch im Mundgefühl hat der Maduro die Nase vorn – er wirkt runder und natürlicher, während man beim 2021er noch das Gefühl hat, dass da mehr „gepanscht“ wurde. Wobei „gepanscht“ vielleicht das falsche Wort ist – schließlich steckt hinter beiden Rumkreationen Handwerk und Kreativität. Aber der Maduro wirkt in sich einfach stimmiger und ausgereifter.

Fazit

Der Wagemut Maduro ist eine spannende Rumspirituose, die nicht nur für Zigarrenliebhaber interessant sein dürfte. Er ist eine Spirituose, die Spaß macht und die man wohl jedem hinstellen kann, wenn er nicht gerade zur puristischen Fassstärken-Fraktion von Velier gehört. Aber wer sich auf das Geschmacksabenteuer einlässt, wird mit einem Genusserlebnis belohnt, das man meiner Meinung nach so derzeit nicht noch einmal am Markt findet. Mit 120 Euro ist er jedoch auch nicht gerade günstig. Doch man darf nicht vergessen, dass hier auch viele alte Spirituosen und Fässer verarbeitet wurden.

– 85 von 100 Punkten –

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