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Planteray Mister Fogg: Der Navy Rum nach historischem Vorbild

Ahoi, Rum-Freunde! Die Jungs von Planteray (früher Plantation – wer erinnert sich noch?) melden sich zurück, und zwar mit einem Knall! Ihr neuer Planteray Mister Fogg Navy Rum ist nicht nur ein Rum, sondern ein ganzes Geschichtsbuch im Glas – und das gleich mit Begleitband!

Nach vier Jahren akribischer Recherche hat Alexandre Gabriel, der Mastermind hinter Planteray, zusammen mit Rum-Guru Matt Pietrek (Cocktailwonk) einen Rum Blend kreiert, der die glorreiche Ära des Royal Navy Rum wieder zum Leben erweckt. „Exploring 300 years of Royal Navy Rum and its Techniques“ heißt das dazugehörige Buch.

Der Planteray Mister Fogg ist ein komplexer Blend aus Rums aus Barbados, Trinidad, Guyana und Jamaika. Ein wahrer Hochseeabenteurer: erst in seinen Ursprungsländern gereift, dann per Schiff nach Südwestfrankreich transportiert und dort in den typischen Ferrand Cognacfässern aus französischer Weißeiche und offenen Bottichen einer zweiten Reifung unterzogen. Das Ergebnis? Ein 55,7%iger Kraftprotz mit 4,8 g/l Zucker. Den Zuckeranteil finde ich ungewöhnlich bei einem Navy Rum, wir wollen aber nicht meckern bevor wir gekostet haben.

Die Rezeptur? Ein sorgfältig gehütetes Geheimnis, inspiriert von historischen Unterlagen und dem Wissen von Michael Fogg, einem Royal Navy-Veteran und ED&F Man Mitarbeiter (dem Rum Lieferanten an die Royal Navy), dem der Rum posthum gewidmet ist.

Die Zutatenliste liest sich wie ein Who is Who der Karibik-Destillerien:

  • Barbados – West Indies Rum Distillery (43%)
  • Trinidad – Trinidad Distillers Ltd. (36%)
  • Guyana – Diamond Distillery (17%)
  • Jamaika – Long Pond und Clarendon Distilleries (4%)

Preis: Derzeit 35$. Eine europäische Version soll 2025 folgen.

Tasting Planteray Mister Fogg

In der Nase konfierte Zitronenschalen und Grapefruits, etwas Banane und Milchschokolade – dazu Gewürze und Lakritz. Ein Hauch von Marzipan, ein leicht rauchiges Jamaika-Aroma und mentholige Noten. Ein paar dunkle Trockenfrüchte sind auch noch dabei. Und dezente Vanille. Tief im Glas kitzelt jedoch der Alkohol. Riecht nach jungen Destillaten.

Im Geschmack zunächst ganz kurz jamaikanische Ester-Noten, wobei wir ja mittlerweile wissen das auch die WIRD Brennerei verdammt viele Ester fabrizieren kann. Wieder Rauch und geröstete Nüsse, Lakritz und dunkle Schokolade. Zitrusfrüchte, jede Menge Gewürze (Vanille, Pfeffer, Nelke) und eine kräftige Demerara-Melasse.

Der Abgang ist mittel-lang, mit Karamell, Rauch, Melasse und Röstaromen. Ganz kurz blitzen leicht bittere Aromen auf, die dann vom Zucker aufgefangen werden.

-7.6 von 10.0-

Fazit:

Der Planteray Mister Fogg ist ein Navy Rum, der für mich aromatisch eher den Guyanaanteil mit seinen Melassearomen präsentiert und hier und da ein paar Ester aufblitzen lässt . Umso erstaunter war ich als ich die prozentuale Verteilung der Anteile gelesen habe. Sehr wahrscheinlich handelt es sich durchgängig um sehr junge Rums, denn eine gewisse Schärfe zieht sich sowohl durch den Geruch als auch den Geschmack. Auch empfinde ich ihn als etwas unbalanciert. Der Zucker stört nicht unbedingt, macht für mich aber trotzdem in dieser Kategorie wenig Sinn.

Entscheidend wird für mich die Preisgestaltung für den europäischen Markt sein. Für 35€ würde ich ihn sehr wahrscheinlich auch für Drinks in die Homebar sortieren. Für die aktuell kursierenden 70€ empfinde ich ihn als zu teuer. Da ist für mich der Black Tot das klarere und eingängigere Produkt in dieser Kategorie.

Cheers!

Schlagwörter: , , , , Last modified: 30. November 2024
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