Kurz vor Jahresende hat der Wu Dram Clan mit seiner Rhum J.M Abfüllung voll ins Schwarze getroffen, denn die Abfüllung war binnen kürzester Zeit restlos ausverkauft. Das passiert in den aktuellen Zeiten auch nicht mehr jeden Tag. Und schon gar nicht mit gelagerten Agricole. Auch bei uns schaffte es die Abfüllung in die Jahrescharts. Nun steht schon die nächste Abfüllung bei den Händlern. Diesmal ein Jamaikaner mit dem beliebten Mark <>H.
Wu Dram Clan Jamaican Rum HD <>H 2014
Der Rumenthusiast weiß natürlich sofort, dass es sich um ein Mark der Hampden Distillery handelt. Hampden allein ist den meisten Genießern schon einen Blick wert. Das Mark <>H dann noch ein bisschen mehr, denn es gehört zu den beliebtesten Marks der Brennerei. Dabei handelt es sich um ein Highester Mark, das über einen Estergehalt zwischen 900 und 1000 gr/hlaa verfügt. Dafür wird die Melasse insgesamt 10 Tage fermentiert und es wird ihr Zuckerrohressig, Dunder und Muck Pit zugefügt. Noch nicht ganz soviel wie bei den noch esterlastigeren Marks, aber schon eine ganze Menge.
Der Wu Dram Clan wurde im Jahr 2014 destilliert und kam dann nach 9 Jahren Reifezeit in einem ehemaligen Bourbonfass, davon 5 Jahre in den Tropen, in Fassstärke mit 67,3% in die 232 Flaschen. Die UVP beträgt 140€ für die 0,7 Liter Flasche. Bei einigen Händlern ist er jedoch schon vergriffen.
Tasting
Die Nase schreit auch sofort nach Hampden: Ein Obstkorb voller tropischer Früchte, die auch hier und da schon etwas angegoren sind. Ein kleiner Teil davon auch etwas angeröstet. Daneben wandert die typische Lacknote vorbei und zeigt die deutliche Esterpräsenz. Holzaromen, etwas Vanille und Anis komplettieren die kräftige Nase. Nach etwas Zeit zum Atmen habe ich das Gefühl im Hintergrund ein wenig das Bourbonfass raus zu riechen. Mit ein paar Tropfen Wasser öffnet die Nase noch ein wenig und zeigt mehr Vanille, aber auch mehr Lackaromen.
Im Geschmack kommen dann mehr Holzaromen auf die Zunge. Keine alten muffigen Holzaromen, sondern schönes frisches Holz. Auch die Früchte finde ich wieder, aber eben nicht mehr so kräftig wie in der Nase. Das ist absolut nicht negativ zu verstehen, denn mir gefällt das sehr sehr gut. Vanille und auch wieder etwas Anis, leicht angerösteter Zucker und buttrige Aromen begleiten die Aromatik. Alles wirkt sehr homogen miteinander verbunden. Der Alkohol ist zusätzlich sehr gut eingebunden. Auch im Geschmack öffnen ein paar Tropfen Wasser den Rum noch etwas und geben dem Holz noch etwas mehr Raum. Auch wirkt der Rum dadurch auf mich süßer. Sehr lecker!
Der Abgang ist sehr lang mit einem überwiegend fruchtigen Aromenbild, das mit einer tollen Süße noch nach Minuten am Gaumen klebt.
-86/100-
Wieder eine sehr gut Abfüllung vom Wu Dram Clan, die mit Sicherheit auch wieder viele Fans finden wird. Ich finde den Rum sehr gut balanciert. Die fünf Jahre in den Tropen scheinen dem Rum schon ein sehr gutes Fundament gegeben zu haben. Ich empfinde ihn zumindest als sehr gut gereift, denn es bleiben sowohl die fruchtigen Aromen sehr gut erhalten, man spürt aber auch was vom Fass, und die Alkoholeinbindung ist auch schon sehr gut. Chapeau für die Auswahl dieses Fasses!
Cheers!
Schlagwörter: Dunder, Jamaican Rum, Rum, Tasting, Test Last modified: 18. Januar 2024
