Im Test: Planteray One Time Trinidad 2003

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Auf dem Bar Convent Berlin haben wir den Planteray One Time Trinidad 2003 getestet. Ein absoluter Preis-Genuss-Knaller. Das können wir schon vorweg nehmen.

Der Rum

Der Planteray Trinidad 2003 ist ein Rum von der Trinidad Distillers Ltd. (TDL), der im Rahmen der Terravera-Serie von Planteray (ehemals Plantation Rum) erschienen ist – jener Linie, mit der Maison Ferrand die Herkunftscharakteristik einzelner Rumländer betont. Er wurde im Jahr 2003 aus Melasse auf einer Kolonne destilliert. der Fermentationszeit betrug wahrscheinlich 48h.

Seine Reifung erfolgte zunächst tropisch auf Trinidad, wo er etwa 19 Jahre in Bourbonfässern lagerte. Danach wurde das Destillat in die Keller der Maison Ferrand in Javrezac (Cognac-Region) überführt, wo es weitere drei Jahre in gebrauchten Ferrand-Cognac-Fässern ruhte. Diese doppelte Reifung gehört seit Jahren zum Markenzeichen der Marke. Der Gesamtreifezeitraum beträgt somit 22 Jahre.

Mit einem Estergehalt von rund 196 g/hL AA und flüchtigen Bestandteilen um 710 g/hL AA bewegt er sich im Bereich der würzigen, nicht übermäßig esterbetonten Trinidad-Rums. Planteray verzichtet nach eigener Angabe auf Zuckerzusatz und Färbung. Abgefüllt wurde der Planteray Trinidad 2003 mit 47,8 % Vol. Alkohol in 0,7-Liter-Flaschen, in limitierter Stückzahl. Preislich bewegt sich der Rum in Europa derzeit im Bereich 65€.

Tasting Plantation One Time Trinidad 2003

Der Planteray startet mit einer typischen Trinidad-Nase: leicht „dreckig“, mineralisch und würzig, mit einer Spur Minze, Beeren, Zitrusfrüchte und Holz. Ein Hauch von Politur schwingt noch mit. Die Cognac-Fässer scheinen nur sanft eingegriffen zu haben: Sie glätten die Kanten, ohne das markante Profil zu überdecken.

Im Geschmack ist der Trinidad würzig, trocken und komplex. Der Alkohol ist hervorragend eingebunden. Er zeigt eine gewisse Erdigkeit, kombiniert mit Noten von getrockneten Kräutern, Pfeffer, etwas Minze, etwas Vanille und würzige Holznoten. Die „dreckige“ Trinidad-Note bleibt klar erkennbar, wird aber von einer leichten, fruchtig-warmen Cognac-Anmutung umrahmt. Der Abgang ist mittellang bis lang. Eine subtile, fast honigartige Süße zeigt sich im Nachklang – vermutlich aus dem Cognac-Finish.

-8.5 von 10.0-

Fazit

Ein wunderbar balancierter Trinidad-Rum mit den typischen Noten, der Charakter und Kraft trotz der vermuteten Verdünnung vereint. Das Cognac-Finish wirkt fein dosiert – es bügelt nichts glatt, sondern rundet die Kanten behutsam ab. Für rund 65 Euro ein ausgesprochen starkes Preis-Leistungs-Verhältnis in dieser Altersklasse und Kategorie.

Cheers!

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