Mauritius Sundowner – Rum, Tonic und Botanicals

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Wenn man das Segment der Aperitif-Getränke betrachtet, so ist es vor allem durch Wein, Sekt und zuletzt auch durch unzählige Spritz-Variationen geprägt. Mauritius Sundowner gehört zu den wenigen Projekten, die einen anderen Weg gehen und dabei eine eigene Handschrift entwickeln: Rum aus Mauritius als Basis, sorgfältig ausgewählte Botanicals und die Bitterkeit eines Tonics, vereint in einem leicht schäumenden Aperitif mit nur zehn Volumenprozent.

Konzept der Marke

Die Idee entstand aus einer Kampagne, die sich um die Verfeinerung des Klassikers „Rum & Tonic“ drehte. Während man in Bars mit Zesten, Kräutern und Bittern arbeitete, stellte sich die Frage, wie man dieses Geschmackserlebnis in die Flasche bringen könnte. Die Lösung war eine Kooperation zwischen Solveig Gerz (FFL – Spirit Brands), Reinhard Köhler (Zeitgeber Drinks/Best Wishes Bottled) und der Oxenham Distillery auf Mauritius. Heraus kam eine Aperitif-Linie, die sich bewusst als Alternative zu Prosecco und Champagner inszeniert: 0,7-Liter-Flaschen, die prickelnd serviert werden, mit niedrigerem Alkoholgehalt, aber hochwertigerer aromatischer Substanz als die meisten Schaumweine im Einstiegssegment.

Herzstück jeder Abfüllung ist der Rhum. Anders als bei vielen industriellen Produkten griff man hier nicht auf neutrale Alkoholgrundlagen zurück, sondern setzte auf charaktervolle Destillate aus dem Hause Oxenham.

Die Komposition der Abfüllungen

Die Kunst von Sundowner liegt nicht in der Rum-Basis allein, sondern in deren Verbindung mit Tonic und aromatischen Komponenten.

Gold Rum & Orange

Oaks & Âmes Gold bildet die Grundlage der „Orange“-Variante. Es handelt sich um einen aus frischem Zuckerrohrsaft destillierten Pot-Still-Rum, der rund zwölf Monate in einer Kombination aus neuer Eiche, Ex-Bourbon- und Ex-Sauternes-Fässern reifte. Diese Variante vereint den gereiften Agricole mit natürlichen Orangenessenzen und einem trockenen Tonic. Die Fassreifung des Oaks & Âmes bringt Vanille- und Honignoten, die Orangenkomponente fügt Frische und Saftigkeit hinzu, während das Tonic mit seiner Chininbitterkeit den süßen Eindruck abpuffert. Das Zusammenspiel wirkt vielschichtig: Vanille und Zitrus treffen auf die kühle Bitterkeit, wodurch ein aperitifgerechter Biss entsteht, der mit einer eleganten Süße unterlegt ist.

Lemongrass Rum & Holunderblüte

Bougainville Lemongrass liegt der Holunderblüte-Version zugrunde. Hierbei wird ein leichter Weißrum mit frischem Zitronengras infundiert. Hier treten dann die floralen Elemente in den Vordergrund. Das Zitronengras des Bougainville-Agricole bildet eine grüne, leicht scharfkantige Basis, die durch Holunderblütenextrakte abgerundet wird. Dazu gesellt sich das Tonic, das nicht nur für Bitterkeit sorgt, sondern die florale Süße der Holunderblüte in Schach hält. Das Ergebnis ist ein kühl wirkender, floraler Drink, der gerade im Sommer durch seine Frische überzeugt.

White Rum & Bergamotte

Für die dritte Abfüllung, White Rum & Bergamotte, dient ein klassischer, klarer Agricole aus der gleichen Destillerie als Basis. Die Variante lebt von der markanten Aromatik der Bergamotte, die man eher aus Earl-Grey-Tee kennt. Die herbe Zitrusnote trifft auf den hellen, grasigen Charakter des White Rums. Das Tonic verstärkt die Bitterkeit und sorgt dafür, dass der Drink die trockenste und anspruchsvollste Linie der Serie darstellt. Diese Abfüllung spricht besonders jene an, die Aperitifs nicht als süße Erfrischung, sondern als aromatische Herausforderung schätzen.

Fazit

Mauritius Sundowner zeigt, dass Aperitifkultur auch jenseits von Schaumwein und Aperol Spritz funktionieren kann – vorausgesetzt, man arbeitet mit echten Destillaten und klarer Rezeptur. Die Serie schafft es, die Bitterkeit des Tonics, die Süße der Frucht und die Tiefe des Rums zu vereinen. Jede der drei Varianten besitzt ein eigenständiges Profil: zugänglich-fruchtig (Orange), blumig-frisch (Holunderblüte) und herb-zitrisch (Bergamotte). Damit richtet sich Sundowner an ein Publikum, das Aperitifs mit Anspruch sucht, aber nicht in die Schwere von Spirituosen-Tastings abgleiten möchte.

Mit Preisen um die 20 bis 21 Euro pro 0,7-Liter-Flasche bewegt sich Sundowner preislich leicht über dem Niveau vieler Schaumweine im mittleren Segment. Doch der Unterschied ist klar: Hier bekommt man nicht bloß ein prickelndes Getränk, sondern eine destillatgestützte Komposition, die Rum in den Mittelpunkt stellt. In der Bar kann Sundowner als Alternative zum Glas Champagner angeboten werden, privat bietet er sich als unkomplizierter, aber hochwertiger Aperitif für mehrere Personen an.

Cheers!

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