Written by 21:21 Cognac, Brandy & Armagnac, Spirituosen

Im Test: Grape of the Arts Tiffon Lot. 90

Es bleibt traubig auf unserem Blog. Nach dem überwältigenden, aber auch preisintensiven Vallein Tercinier, kommt nun die neueste Abfüllung von Grape of the Art aus der Maison Tiffon in das Tasting Glas. Passenderweise ebenso ein Cognac. Diese Abfüllung sollte eigentlich bereits Anfang Juni in den Handel gehen. Nun wird der Verkauf am 27.6. starten. Wie immer erstmal ein paar Worte zum Produzenten.

Maison Tiffon

Maison Tiffon wurde im Jahr 1875 von Médéric Tiffon in Jarnac, einer kleinen Stadt in der Charente-Region, gegründet. Jarnac liegt an den Ufern des Flusses Charente und ist für seine ideale Lage und seine perfekten Bedingungen für die Cognac-Produktion bekannt. Médéric Tiffon begann mit der Herstellung von Cognac, indem er die besten Trauben aus der Region selektierte und traditionelle Destillationstechniken anwandte.

Ein bedeutender Wendepunkt in der Geschichte von Maison Tiffon war die Verbindung mit der norwegischen Familie Braastad. Im Jahr 1913 heiratete Sverre Braastad, ein junger Norweger, der nach Frankreich ausgewandert war, Edith Rousseau, die Enkelin von Médéric Tiffon. Sverre Braastad übernahm die Leitung von Maison Tiffon und brachte frischen Wind und neue Ideen in das Unternehmen.

Unter der Führung von Sverre Braastad wuchs das Unternehmen und erweiterte seine Märkte. Die Familie Braastad legte großen Wert auf Qualität und Handwerkskunst, was dazu führte, dass die Cognacs von Maison Tiffon international anerkannt wurden.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts modernisierte Maison Tiffon seine Produktionsanlagen und baute neue Keller, um die wachsende Produktion und die steigende Nachfrage zu bewältigen. Trotz dieser Modernisierungen blieb das Unternehmen seinen traditionellen Methoden treu.

Heute wird Maison Tiffon von der vierten Generation der Familie Braastad geleitet. Die Familie hat die Tradition und das Erbe des Hauses bewahrt, während sie gleichzeitig innovative Techniken und moderne Ansätze in die Cognac-Produktion integriert hat. Die Braastads sind stolz auf ihre norwegischen Wurzeln und die enge Verbindung zu Frankreich, was sich in ihren hochwertigen Cognacs widerspiegelt.

Tiffon Lot. 90

Der Tiffon wurde 1990 aus Ugni Blanc Trauben, die in der Petite Champagne gewachsen sind hergestellt. Danach eifte der Cognac für 32 Jahre in einem feuchten Keller. Wir können also von relativ viel Fasssarbeit ausgehen. Nach den 32 Jahren gab das Fass noch Inhalt für 222 Flaschen her und hatte noch einen Alkoholgehalt von 47,8%. Das Etikett des Grape of the Art ziert diesmal Audrew Hepburn mit ihrer weltberühmten Szene aus Breakfast at Tiffanys. Oder in dem Fall Tiffonys. Eine Flasche wird 185€ kosten.

Die Nase startet sehr fruchtig: Äpfel, Stachelbeeren und Weißweinnoten mit einer Portion Kleber und sehr eingebunden in Holztöne, die sich tief im Glas auch mit Lakritzaromen zeigt. Je länger der Tiffon im Glas ruht und atmet, desto mehr zeigt sich dann auch der nasse Keller in Form von moosigen und herbistigen Waldaromen, aber weniger in würzige Aromen. Wirkt von der Nase älter als er ist. Bin gespannt ie sich das Ganze auf den Geschmack überträgt.

Am Gaumen schlägt dann direkt die Holzwürze zu. Zimt, Muskat, Pfeffer und zeitglich auch eine Säure die an Cranberrys erinnert. Dann erst setzen sich die Früchte wieder durch. Wieder etwas Apfel, in dem Fall grüner Apfel, und Mirabellen. Interessanterweise ist der Tiffon trotz der Holzaromatik kaum adstrigend. Die Alkoholeinbindung ist sehr gut.

Im langen Abgang finde ich einen Mix aus leichter Würze und Calvados. Zum Schluss bleibt dann sogar eine schöne, fruchtige Süße zurück, die an Rosinen erinnert.

Ein Cognac der von allem etwas zu bieten hat. Da sind komplex fruchtige Aromen, da ist Holz und Würze. Der Alkohol st sehr gut eingebunden und es gibt viel zu entdecken, ohne das es überfordert. Eine wiedermal sehr gute Fassauswahl von den Jungs aus Stuttgart.

-90 von 100-

Cheers!

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