Mit Yaku Wari wurde eine neue Marke ins Portfolio von Kirsch Import aufgenommen. Dabei handelt es sich um ecuadorianischen Rum aus der Provinz Manabi. Yaku Wari bedeutet in der indigenen Sprache Quechua „ungezähmtes Wasser“. Von diesem Rum soll es nur 60 Fässer geben, aktuell sind davon drei Fässer in Deutschland erhältlich. Die anderen Fässer sollen wohl noch folgen.

Die Basis des Yaku Wari ist Zuckerrohrsaft und icht Melasse. Der Zuckerrohrsaft wird zunächst acht bis neun Tage lang vergoren, das ist recht lang und deutlich länger als es bei Agricoles üblich ist. Anschließend erfolgt die Destillation in einer Pot Still. Das bringt den Rum also rein von der Machart einem Clairin näher als einem Agricole. Die Destillation erfolgte im Jahr 2015 mit einer anschließenden siebenjährigen Reifung in Virgin Oak Casks im tropischen Klima Equadors. Im Jahr 2023 wurden die Rums naturbelassen und in individueller Fassstärke in Polen abgefüllt. Wir haben Rum aus dem Cask 45 gekostet. Die Abfüllstärke beträgt 49%. Eine Flasche kostet ca. 60€. Die Abfüllung erfolgte in sehr dekorative Flaschen.

Yaku Wari im Test

Der Rum liegt dunkel und kräftig im Glas. In der Nase empfängt eine sehr dichte Nase mit einem spanisch angehauchten Profil mit Einschlägen von Jamaika und Agricole. Ich rieche getrocknete Feigen und Rosinen, viel Vanille, Karamell, gebrannten Zucker und ein paar Gewürze. Dazu eine spürbare, esterige Klebernote. Eine sehr dichte Nase mit kaum spürbaren Alkohol.

Im Geschmack setzt sich der Eindruck aus der Nase fort: Viel Vanille, ein paar Ester, verschiedene Trockenfrüchte wie Aprikosen und Feigen, etwas Sherry, Karamell das schon etwas angebrannt ist und so kurz leichte Bitternoten aufploppen lässt. Der mittellange Abgang bringt Vanille und Honignoten an den Gaumen.

Insgesamt sehr stimmig, gut balanciert und auch mit ausreichend Power durch die tropische Reifung. Hätte ich so nicht erwartet. Eine absolute Überraschung, vorallem für den Preis. Die Nase hat mir aber ein wenig mehr versprochen, als der Geschmack halten konnte, trotzdem finden sich auch im Geschmack auch überreife Ester Aromen wieder, wenn auch nicht ganz so präsent wie in der Nase. Für den Preis denke ich der perfekte Rum für die Homebar.

-82/100-

Cheers!