Written by 23:43 Rum, Spirituosen

Im Test: Takamaka Le Clos und Extra Noir

Drei Abfüllungen von Takamaka im Test…

Takamaka, der einzige Rum von den Seychellen, hat den Importeur gewechselt und befindet sich jetzt im Portfolio von Kirsch Import. Parallel dazu veranstaltet Kirsch auch gleich eine Cocktail Competition mit dem Hashtag #takamaka24. Dazu versendete Kirsch Samples innerhalb der Facebook Gruppe “Cocktails und Barkultur”. Auch wir haben ein Sample erhalten und haben dies zum Anlass genommen zwei bisher noch nicht vorgestellte Abfüllungen aus der Le Clos – Serie und den zugesandten Takamaka St. Andre Extra Noir vorzustellen.

Takamaka St. Andre Extra Noir

Für den Takamaka Extra Noir werden zwei verschiedene Rums miteinander verblendet. Zum einen ein Melasse Rum, der in einer Kolonne destilliert wurde (CMR) und ein namentlich nicht weiter definierter Pot Still Highester Rum (PDMH). Der Highester Anteil beträgt bis zu 1%. Die Melasse stammt aus Mauritius. Die Besonderheit des Blends liegt in seiner Reifung. Für die Reifung wird 1/3 des Blends für zwei Stunden mit großen Holzchips aus französischer Eiche aromatisiert und der restliche Blend für sieben Tage mit Chips aus ehemaligen Bourboncasks und französischer Eiche aromatisiert. Anschließend wird der Rum durch hydrodynamische Kavitation für 6 Stunden ausgepresst.

Die abschließende Lagerung erfolgt für 60 Tage sowohl in 400 Liter Fässern aus französischer Eiche und 2nd Fill Cane Rum Barrels. Die Abfüllung erfolgt schlussendlich mit 43%. Auf eine Färbung, Kältefiltrierung oder Zuckerzugabe wird verzichtet. Eine Flasche kostet um die 25€.

Die Nase bietet zunächst viel Holz, das Richtung Kirschbaumholz tendiert und erstaunlich kräftige Röstnoten. Dahinter finde ich leicht fruchtige Noten, etwas Vanille, Karamell und auch noch unerwartete Alkoholnoten. es kitzelt ganz dezent in der Nase. Besonders komplex finde ich die Nase erstmal nicht.

Auch am Gaumen stellt sich dieses Bild ein. Holz- und Röstaromen. Fast schon verkohlt. Dann noch etwas Vanille, Kakao und pfeffrige Aromen. Eine Fruchtigkeit kann ich kaum ausmachen. Am ehesten finde ich noch ganz dezente Rotweinassoziationen. Die im Werbetext angegeben Esteraromen kann ich gar nicht finden. Insgesamt ein leichter Rum, der auch im Abgang recht schnell wieder weg ist.

-74/100-

Takamaka Le Clos Batch 1 Czech Oak

Die Basis für die Rums der Le Clos Serie bildet ein Cane Rum, der auf einer Pot Still destilliert wurde. Das Zuckerrohr wurde komplett auf den Seychellen angebaut. Der R(h)um wurde bereits im Jahr 2016 destilliert und lagerte dann für genau 1211 Tage in einem Virgin Oak Fass aus tschechischer Eiche. Danach folgte eine sehr ungewöhnliche Reifung für 669 Tage in einem Stahltank. Die Lagerung im Stahltank fügt dem Takamaka natürlich keine weiteren Aromen hinzu, lässt ihn aber weiter verestern und geschmeidiger werden. Der Angel´s Share betrug 27%. Die Abfüllung erfolgte ohne Zusätze in Fassstärke mit 60%. Insgesamt kamen 321 Flaschen mit einem Preis von ca. 150€ auf den Markt.

Im Geruch finde ich als Erstes rote Trauben und geröstete Nüsse. Dann folgen Butterkaramell, ein paar pflanzliche Aromen, Zuckerrohr und Holzaromen. Der Rum braucht eine ganze Weile um sich richtig zu öffnen. Tief im Glas kann ich aber schon noch relativ viel Alkohol wahrnehmen.

Am Gaumen dann noch etwas mehr von den Röstaromen und auch mehr Kirschbaumholz, typisch für ein Virgin Oak Fass. Auch die Gewürze kommen etwas mehr zur Geltung. Zusätzlich finde ich noch Bratapfel, etwas Karamell, Pfeffer und eine ganz leichte Salzigkeit. Der Abgang ist würzig, etwas pflanzlich und holzig und leider nur mittellang. Auch im Geschmack ist die Alkoholeinbindung noch ausbaufähig.

-81/100-

Takamaka Le Clos Batch 2 Ex-Pineau

Die Reifung erfolgt zunächst für drei Jahre in neuen französischen Eichenfässern und wird anschließend in einem Fass gefinished, das zuvor weißen Pineau des Charentes enthielt. Die abschließende Abfüllung in die 568 500 ml Flaschen fand ohne Verdünnung oder Zugabe von Zucker mit 54,8% statt. Die UVP beträgt 134,90€.

Die Nase ist sehr fruchtig. Rote Früchte, Orangenschalen und Äpfel, etwas kandierter Zucker, dezent Vanille und junges Holz bilden den Anfang. Dann zeigen sich noch Gewürze und florale Aromen, die etwas an Flieder erinnern. Der Alkohol wirkt besser eingebunden als beim Batch 001. Erinnert etwas an einen Cognac.

Im Antrunk dann zunächst florale und pflanzliche Aromen, die dann von fruchtigen Kirsch- und Weinaromen umspielt werden. Auch im Geschmack finde ich Gewürze und eine leichte Süße. Dazu auch leicht bittere Aromen, die vorallem im Abgang nochmal zunehmen, ohne zu stören oder zu dominant zu werden. Auch im Geschmack wirkt der Alkohol gut eingebunden. Gefällt mir besser als Batch 001, auch wenn ich mir noch etwas mehr Aromenintensität wünschen würde.

-82/100-

Cheers!

Schlagwörter: , , , , Last modified: 19. Februar 2024
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